Mount Erebus

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Mount Erebus
Höhe 3794 m
Lage Ross-Insel, Antarktis
Dominanz 121 km → Mount Lister
Schartenhöhe 3794 m
Koordinaten 77° 31′ 37″ S, 167° 9′ 0″ OKoordinaten: 77° 31′ 37″ S, 167° 9′ 0″ O
Mount Erebus (Antarktis)
Mount Erebus (Antarktis)
Typ Schichtvulkan
Gestein Phonolith
Alter des Gesteins Pleistozän bis Holozän
Letzte Eruption 2011, anhaltend
Erstbesteigung 1908 durch Mitglieder der Nimrod-Expedition
Besonderheiten höchster Berg der Ross-Insel und höchster Vulkan der Antarktis
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pd3
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Der 3794 Meter hohe Erebus in der Antarktis ist der südlichste aktive Vulkan der Erde.

Erebus ist der größte und historisch aktivste der drei Stratovulkane, die zusammen die Ross-Insel im Westen des Rossmeeres bilden.

Entdeckungsgeschichte

Die Ross-Insel

Der von Gletschereis bedeckte Berg wurde im Jahre 1841 von Sir James Clark Ross entdeckt und von ihm nach der HMS Erebus benannt, dem Flaggschiff seiner aus zwei Schiffen bestehenden Expeditionsflotte. Als die Ross-Expedition bei der Insel eintraf, wurde sie Zeuge eines Ausbruchs des Mount Erebus. Dieses eindrucksvolle Ereignis und seine Schilderung in den Berichten prägte für lange Zeit die Vorstellung der Menschen von der Antarktis als einem Ort zwischen Feuer und Eis.

Erstmals bestiegen wurde der Berg 1908 von einer Gruppe von Teilnehmern der britischen Nimrod-Expedition unter Leitung von Ernest Shackleton. Unter den Bergsteigern befanden sich die bekannten Antarktisforscher Douglas Mawson und Edgeworth David (siehe auch Erstbesteigung des Mount Erebus).[1]

Geologie des Erebus

Lavasee im Krater. Satellitenaufnahme der NASA

Erebus ist seit 1974 ununterbrochen aktiv und wird von einer Forschungs-Station überwacht. In seinem Krater befindet sich einer der wenigen aktiven Lavaseen der Erde. Die langen Phasen gleichmäßiger Aktivität werden von gemäßigten, sogenannten strombolianischen Eruptionen unterbrochen, die vulkanische Schlacken und Lavafetzen fördern.

Olivin vom Mount Erebus
Mount Erebus, dahinter Mount Terror

Die Art des Vulkanismus des Mount Erebus und der übrigen Vulkane der Ross-Insel wird als Intraplattenvulkanismus bezeichnet. Die Ursache dieser Form des Vulkanismus ist ein Manteldiapir, eine pilzförmige Aufwölbung des heißen Erdmantels, die sich in Form eines Hot Spots in der Erdkruste darstellt und zur Bildung von Vulkanen und vulkanischen Inseln führt. Die Form des Vulkangipfels wurde durch mehrere Ausbrüche und die sich dadurch bildenden schüsselförmigen Krater, die Calderen, gestaltet.

Die von Erebus geförderte Lava kristallisiert zu Phonolith aus, ein Gestein, das reich an Anorthoklas (Alkalifeldspat) ist. Der Chemismus der geförderten Lava hat sich jedoch im Laufe der Zeit gewandelt. So sind die ältesten Ergussgesteine (Vulkanite) von undifferenzierter basanischer Zusammensetzung und daher erheblich dünnflüssiger als die später geförderte Lava. Dies erklärt, warum die Basis des Erebus als breiter, flachgeneigter Plattformschild ausgebildet ist.

Die im Verhältnis dazu zähflüssigeren und daher weniger fließfreudigen phonolithischen Förderprodukte der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart formten und formen die Spitze des Vulkans und geben ihr eine steilere Neigung und eine gewölbte Form.

Auf etwa 3200 Metern Höhe befindet sich ein Plateau, das die neue Spitze des Vulkankegels trägt, die aus dem Rand der jüngsten Caldera besteht. Darin befindet sich der elliptische, sich über eine Fläche von 500 mal 600 Meter ausbreitende und 100 Meter tiefe äußere Krater. In seinem Inneren befindet sich ein weiterer Krater, dessen Durchmesser 250 Meter und dessen Tiefe rund 100 Meter beträgt. Von dem darin enthaltenen Lavasee gehen täglich mehrere kleinere Ausbrüche aus.

Am südwestlichen Rand der Insel, am Fuß des Erebus, ragt der zungenförmige Erebus-Gletscher 11 bis 12 Kilometer in die Erebus-Bucht hinein.

Flugzeugabsturz am Erebus

Am 28. November 1979 ereignete sich am Erebus ein Flugzeugabsturz, dessen Ursache bis heute umstritten ist. Flug 901, ein Antarktis-Rundflug der Air New Zealand mit 257 Menschen an Bord, prallte in den unteren Nordhang des Berges. Das Flugzeug wurde vollkommen zerstört, von den Insassen überlebte niemand das Unglück.

Weblinks

Commons: Mount Erebus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Beau Riffenburgh: "Nimrod": Ernest Shackleton und die außergewöhnliche Geschichte der Südpolexpedition 1907-1909 (Übersetzt von Sebastian Vogel). Berlin Verlag, 2006, ISBN 3-8270-0530-2., Seite 232–38.