Myhre-Syndrom

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Klassifikation nach ICD-10
Q87.8 Sonstige näher bezeichnete angeborene Fehlbildungssyndrome, anderenorts nicht klassifiziert
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Das Myhre-Syndrom ist eine sehr seltene vererbbare Erkrankung mit einer Kombination von Minderwuchs, muskulärem Körperbau, Bewegungseinschränkung, Hörverlust und geistiger Retardierung.[1]

Synonyme sind: LAPS-Syndrom (Laryngotrachealstenose), Arthropathie, Prognathie und Kleinwuchs (Short stature), Growth-mental Deficiency Syndrome of Myhre.[2]

Die Bezeichnung bezieht sich auf die Erstautorin Selma A. Myhre der Beschreibung von 1981.[3]

Das Syndrom ist nicht zu verwechseln mit dem Ruvalcaba-Myhre-Smith-Syndrom.

Verbreitung

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang sind elf sporadische Fälle, alle männlich, beschrieben. Die Vererbung erfolgt autosomal-dominant. Eine X-chromosomale Vererbung ist auch möglich.[1]

Ursache

Der Erkrankung liegen heterozygote Neu-Mutationen im SMAD4-Gen zugrunde, das für das SMAD-Protein kodiert.[4]

Klinische Erscheinungen

Klinische Kriterien sind:[1]

  • auffällig muskulöse Figur
  • Minderwuchs
  • Verminderte Beweglichkeit der Gelenke
  • Brachydaktylie
  • gemischter Hörverlust
  • unterschiedlich ausgeprägte geistige Retardierung

Zusätzlich finden sich Gesichts-Dysmorphien wie kurze Lidspalten, kurzes Philtrum, dünne Lippen, hypoplastische Maxilla oder Progenie.

Literatur

C. Le Goff, C. Michot, V. Cormier-Daire: Myhre syndrome. In: Clinical genetics. Bd. 85, Nr. 6, Juni 2014, ISSN 1399-0004, S. 503–513, doi:10.1111/cge.12365, PMID 24580733.

Einzelnachweise

  1. a b c Myhre-Syndrom. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  2. Myhre Syndrome. In: Online Mendelian Inheritance in Man. (englisch)
  3. S. A. Myhre, R. H. Ruvalcaba, C. B. Graham: A new growth deficiency syndrome. In: Clinical genetics. Bd. 20, Nr. 1, Juli 1981, ISSN 0009-9163, S. 1–5, PMID 7296942.
  4. C. Le Goff, C. Mahaut, A. Abhyankar, W. Le Goff, V. Serre, A. Afenjar, A. Destrée, M. di Rocco, D. Héron, S. Jacquemont, S. Marlin, M. Simon, J. Tolmie, A. Verloes, J. L. Casanova, A. Munnich, V. Cormier-Daire: Mutations at a single codon in Mad homology 2 domain of SMAD4 cause Myhre syndrome. In: Nature genetics. Bd. 44, Nr. 1, Januar 2012, ISSN 1546-1718, S. 85–88, doi:10.1038/ng.1016, PMID 22158539.

Weblinks