Müllheizkraftwerk Bremen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Juni 2016 um 21:34 Uhr durch Fmrauch (Diskussion | Beiträge) (gemäß Quelle überarbeitet). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Müllheizkraftwerk Bremen
Das Müllheizkraftwerk Bremen
Das Müllheizkraftwerk Bremen
Das Müllheizkraftwerk Bremen
Lage
Müllheizkraftwerk Bremen (Bremen)
Müllheizkraftwerk Bremen (Bremen)
Koordinaten 53° 6′ 52″ N, 8° 49′ 1″ OKoordinaten: 53° 6′ 52″ N, 8° 49′ 1″ O
Land Deutschland Deutschland
Daten
Primärenergie Hausmüll
Leistung 50 MW elektrisch
Eigentümer swb Entsorgung GmbH & Co. KG
Betreiber swb Entsorgung GmbH & Co. KG
Betriebsaufnahme 1969
Website Kraftwerksseite bei swb
Stand 17. Mai 2013
f2

Das Müllheizkraftwerk (MHKW) Bremen wurde 1969 im zum Bremer Stadtteil Findorff gehörenden Ortsteil In den Hufen gebaut. Es dient zur Entsorgung von Abfällen mit niedrigem Brennwert, zum Beispiel Hausmüll. Das MHKW produziert Fernwärme von rund 200.000 MWh und über 75.000 MWh Grundlaststrom pro Jahr. Hierfür können jährlich bis zu 550.000 Tonnen Abfälle verbrannt werden.[1]

Geschichte

Die Entscheidung für den Bau wurde seinerzeit getroffen, da sich in Bremen die Menge an Müll pro Kopf verdoppelt hatte und andere Arten der Entsorgung wie Deponie oder Verwertung im kleinsten Bundesland nur begrenzt möglich waren. Für eine wirtschaftliche Auslastung wurde auch die Verbrennung von Müll aus dem Umland eingeplant. Bei der Wahl des Standortes war die Nähe zur Bundesautobahn 27 entscheidend, damit die Müllfahrzeuge den Stadtverkehr nicht unnötig belasten.[2] Im Jahre 2004 wurde die elektrische Gesamtleistung auf 15,3 Megawatt erhöht.[3] Betrieben wird das MHKW von der swb Entsorgung GmbH & Co. KG. Am 1. Januar 2008 wurde die bisherige Abfallbehandlung Nord GmbH (ANO) zu 100 % in den swb-Konzern integriert. Im Zuge der Integration wurde am 1. August 2008 aus der Abfallbehandlung Nord GmbH die swb Entsorgung GmbH & Co. KG. Teile der Universität Bremen und Gebäude des Technologieparks werden aus dem nahegelegenen MHKW mit Fernwärme versorgt.

Seit Mitte 2009 wurde eine deutliche Effizienzsteigerung vorbereitet. Am 28. Juni 2010 beschloss der swb-Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Sitzung eine umfassende Modernisierung des Kraftwerks, deren Kosten im hohen zweistelligen Millionenbereich liegen. Mit dieser Maßnahme sollte die Strom- und Fernwärmeproduktion signifikant erhöht werden – bei gleichbleibenden CO2-Emissionen. Seit Abschluss der Arbeiten im Mai 2013 produziert das Kraftwerk Strom mit einer Gesamtleistung von 50 Megawatt - mehr als dreimal so viel wie vorher.[4]

Funktionsweise

Als Brennstoffe dienen Hausmüll, Gewerbeabfälle und getrockneter Klärschlamm. Im Jahr 2012 wurden rund 380.000 Tonnen Abfälle verbrannt. Der thermische Energiegehalt dieser Abfälle wurde mit 1.000.000 MWh angegeben, die elektrische Stromerzeugung belief sich auf 81.000 MWh. Von dem elektrischen Strom wurden 27.000 MWh selbst genutzt. Es wurde Fernwärme von 202.000 MWh abgegeben. Im Betrieb musste zusätzlich Heizöl von rund 19.000 MWh eingesetzt werden. Nach der Verbrennung der Abfälle verbleiben mehr als 100.000 Tonnen als Reststoffe. Daneben betreibt die swb noch das Mittelkalorik-Kraftwerk Bremen mit einem ähnlichen Funktionsprinzip.[5]

Einzelnachweise

  1. swb AG: swb-Umweltbericht 2013, S.28 (PDF)
  2. http://www.architekturfuehrer-bremen.de/n_anzeigen.php?id=275&big=4
  3. http://www.umwelt.bremen.de/de/detail.php?gsid=bremen179.c.5140.de
  4. Presseinformation "Müllheizkraftwerk rückt in Spitze der ersten Abfall-Liga vor-Dreimal mehr Strom aus gleicher Menge Abfall" vom 17.5.2013. Abgerufen am 21. Mai 2013.
  5. swb-Umweltbericht 2013, S.32

Siehe auch

Weblinks