Norman Simmons Trio

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Norman Simmons Trio
Studioalbum von Norman Simmons

Veröffent-
lichung(en)

1956

Aufnahme

Oktober 1956

Label(s) Argo Records

Format(e)

LP, CD

Genre(s)

Jazz

Titel (Anzahl)

11

Besetzung

Studio(s)

Universal Studios, Chicago

Chronologie
Norman Simmons Trio Ramira the Dancer
(1977)

Norman Simmons Trio ist ein Jazzalbum des Pianisten Norman Simmons. Die im Oktober 1956 in den Universal Studios, Chicago, entstandenen Aufnahmen erschienen 1956 auf Argo Records. 1983 wurde die LP in Japan auf dem Label Cadet Records/Baybridge Records, später auf Compact Disc in Spanien bei Fresh Sound Records wiederveröffentlicht.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der 25-jährige Pianist Normann Simmons hatte in den beiden Jahren zuvor in Chicago an Aufnahmen von Dinah Washington, Paul Bascomb[1] und mit dem R&B-Bandleader und Bassisten Al Smith gearbeitet.[2]

Geboren und aufgewachsen in Chicago, nahm Simmons in den 1950er-Jahren als aufstrebender Sideman, der stark von Ahmad Jamal, Oscar Peterson und Hank Jones und in Bezug auf das Arrangieren insbesondere von Duke Ellington beeinflusst wurde, die Blues-Atmosphäre der Stadt auf, notierte Harvey Siders in JazzTimes.[3]

Am 20. Juni 1955 wirkte Simmons bei Plattenaufnahmen des Red Rodney Quintet (Modern Music from Chicago, mit Ira Sullivan, Victor Sproles und Roy Haynes) mit; im Jahr darauf hatte er Gelegenheit, mit seinem Trio mit Victor Sproles am Kontrabass und Vernel Fournier am Schlagzeug Material für ein erstes Album unter eigenem Namen einzuspielen.[1] Neben Eigenkompositionen spielte Simmons auch bekannte Jazzstandards wie Moonlight in Vermont, „My Funny Valentine“, „Stella by Starlight“ und „They Can’t Take That Away from Me“, ferner den Cole Porter Song „You Do Something to Me“. Sproles und Fornier wurden dann im Trio von Ahmad Jamal bekannt. Simmons hat immer wieder erzählt, dass Fournier einige seiner Markenzeichen, wie z. B. den beschwingten Offbeat-Bounce von Poinciana, bereits bei der Arbeit in seinem eigenen Trio entwickelt habe.[4]

Die Argo-Produktion Norman Simmons Trio sollte für zwei Jahrzehnte das einzige Album Simmons’ unter eigenem Namen bleiben, der sich in den folgenden Jahren bevorzugt als Begleitmusiker von Dakota Staton und vor allem von Carmen McRae betätigte. Erst 1976 spielte der Pianist für das Spotlite-Label die LP Ramira the Dancer unter Mitwirkung von Lisle Atkinson Bass, Al Harewood, Schlagzeug, und Ralph Dorsey (Perkussion) ein.[1]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norman Simmons Trio (Argo LP 607)[5]

A1 Capacity in Blues 3:57
A2 Stella by Starlight (Victor Young, Ned Washington) 3:09
A3 Jan 3:27
A4 My Funny Valentine (Rodgers & Hart) 3:59
A5 Peppe 4:15
B1 Chili Bowl 3:39
B2 Moonlight in Vermont (John Blackburn, Karl Suessdorf) 3:35
B3 You Do Something to Me (Cole Porter) 2:42
B4 Love Is Eternal 4:06
B5 They Can’t Take That Away from Me (George Gershwin, Ira Gershwin) 3:33
B6 Tranquility 3:11

Sofern nicht anders vermerkt, stammen die Kompositionen von Norman Simmons.

Editorische Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wiederveröffentlichung des Albums bei Fresh Sound Records wurde gekoppelt mit dem Debütalbum Richard’s Almanac (Argo LP658) des Bassisten Richard Evans, geboren 1932 in Birmingham, Alabama, aufgewachsen in Chicago, der es 1959 als Leader ebenfalls für Argo aufnahm, in Triobesetzung mit Jack Wilson, Piano und Robert Barry, Schlagzeug.[6] Nach den Angaben von Tom Lord arbeitete Richard Evans in dieser Zeit u. a. in den Bands von Sun Ra (Jazz by Sun Ra) sowie bei Maynard Ferguson, Ernie Wilkins und Eddie Chamblee.[1]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Album erhielt bei Allmusic eine Bewertung von drei Sternen.[7]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Tom Lord The Jazz Discography (online, abgerufen 14. Mai 2021)
  2. Al Smith (* 1923) war ein Bassist und Bandleader, der u. a. in der Zeit Aufnahmen mit Big Bertha Henderson, Johnny Shines, Red Holloway, Lou Blackwell, Bobby Prince, Jimmy Eager und ab 1954 vermehrt mit Doo-Wop-Bands wie The Flamingos, The El Dorados und The Danderliers machte. Norman Simmons war am 24. April 1955 an einer unveröffentlicht gebliebenen Session für Vee-Jay Records mit der Al-Smith-Band und der Sängerin Hazel McCollum beteiligt, bei der auch weitere Plattenseiten mit The El Dorados aufgenommen wurden. Auf „I Began to Realize“ (VeeJay #1965) spielte Simmons Celesta. Vgl. Armin Büttner, Robert Campbell, and Robert Pruter: La Grande Discographie du Chef d’Orchestre à Chicago Al Smith. Part One: 1952-1955. Clemson Edu, 24. Oktober 2019, abgerufen am 14. Mai 2021 (englisch).
  3. Harvey Siders: Norman Simmons. JazzTimes, 1. Januar 2003, abgerufen am 14. Mai 2021 (englisch).
  4. Nate Chinen: Norman Simmons, Pianist Who Made an Elegant Art Out of Accompaniment, Dies at 91. WBGO, 13. Mai 2021, abgerufen am 15. Mai 2021.
  5. Norman Simmons Trio bei Discogs
  6. Norman Simmons Trio + Richard Evans Trio (2 LPs on 1 CD) bei Fresh Sound Records
  7. Listung des Albums bei AllMusic (englisch). Abgerufen am 14. Mai 2021.