Olympische Sommerspiele 1984/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Januar 2016 um 22:36 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (zu großen Zeilenabstand entfernt | ♥). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Sportart Leichtathletik
Disziplin Speerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 28 Athleten aus 19 Ländern
Wettkampfort Los Angeles Memorial Coliseum
Wettkampfphase 4. August 1984 (Qualifikation)
5. August 1984 (Finale)
Medaillengewinner
Arto Härkönen (Finnland FIN)
David Ottley (Vereinigtes Konigreich GBR)
Kenth Eldebrink (Schweden SWE)

Der Speerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1984 in Los Angeles wurde am 4. und 5. August 1984 im Los Angeles Memorial Coliseum ausgetragen. 28 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Finne Arto Härkönen. Er gewann vor dem Briten David Ottley und dem Schweden Kenth Eldebrink.

Wolfram Gambke und Klaus Tafelmeier waren die Vertreter der Bundesrepublik Deutschland. Tafelmeier schied in der Qualifikation aus, Gambke erreichte das Finale und wurde Vierter.
Werfer aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil. Athleten aus der DDR waren wegen des Olympiaboykotts ebenfalls nicht dabei.

Titelträger

Olympiasieger Dainis Kūla (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) 91,20 m Moskau 1980
Weltmeister Detlef Michel (Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik) 89,48 m Helsinki 1983
Europameister Uwe Hohn (Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik) 91,34 m Athen 1982
Panamerikanischer Meister Laslo Babits (Kanada Kanada) 81,40 m Caracas 1983
Zentralamerika und Karibik-Meister Reinaldo Patterson (Kuba Kuba) 79,76 m Havanna 1983
Südamerika-Meister José de Souza (Brasilien 1968 Brasilien) 74,54 m Santa Fe 1983
Asienmeister Masami Yoshida (Japan Japan) 79,50 m Kuwait-Stadt 1983
Afrikameister Zakayo Malekwa (Tansania Tansania) 76,18 m Kairo 1982

Bestehende Rekorde

Weltrekord Uwe Hohn (Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik) 104,80 m Ost-Berlin 20. Juli 1984[1]
Olympischer Rekord Miklós Németh (Ungarn 1957 Ungarn) 94,58 min Montreal 26. Juli 1976

Zeichen und Abkürzungen

Abkürzung/
Zeichen
Bedeutung
WR Weltrekord
OR Olympiarekord
DSQ Disqualifikation
o gültiger Versuch
x Fehlversuch
- Versuch ausgelassen

Qualifikation

Die Qualifikation wurde am 4. August durchgeführt. Die Athleten wurden in zwei Gruppen gelost. Die Qualifikationsweite betrug 83,00 m. Alle Teilnehmer, die diese Weite schafften, hatten sich für das Finale qualifiziert (hellblau unterlegt). Sollten sich weniger als 12 Athleten für das Finale qualifizieren, wurde das Finalfeld mit den nächstbesten Teilnehmern beider Gruppen, die sogenannten Lucky Loser, aufgefüllt. Die direkt qualifizierten Athleten sind hellblau, die Lucky Loser hellgrün unterlegt.

Gruppe A

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Anmerkung
1 Roald Bradstock Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 79,52 m 81,08 m 83,06 m
2 Wolfram Gambke Deutschland BR BR Deutschland 75,10 m 82,98 m x
3 Per Erling Olsen Norwegen Norwegen 82,46 m x x
4 Laslo Babits Kanada Kanada x 76,68 m 82,18 m
5 Masami Yoshida Japan Japan 78,14 m 81,42 m 78,06 m
6 Einar Vilhjálmsson Island Island 79,78 m x 80,94 m
7 Jean-Paul Lakafia Frankreich Frankreich 80,52 m 66,26 m 78,02 m
8 Duncan Atwood Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 77,08 m 79,34 m x
9 Raimo Manninen Finnland Finnland 79,26 m x x
10 Juan de la Garza Mexiko Mexiko 78,80 m x 79,16 m
11 Sejad Krdžalić Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien 76,52 m x x
12 Zakayo Malekwa Tansania Tansania 71,80 m x 75,18 m
13 Agostino Ghesini Italien Italien 72,16 m 63,92 m 72,96 m
14 Justin Arop Uganda Uganda 69,76 m 66,30 m x

Gruppe B

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Anmerkung
1 Tom Petranoff Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 85,96 m - -
2 David Ottley Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 85,86 m - -
3 Arto Härkönen Finnland Finnland 82,82 m 83,06 m -
4 Kenth Eldebrink Schweden Schweden 79,36 m 81,06 m 79,42 m
5 Reidar Lorentzen Norwegen Norwegen x 68,00 m 76,62 m
6 Tero Saviniemi Finnland Finnland x 76,46 m x
7 Steve Roller Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 75,50 m 75,48 m x
8 Kazuhiro Mizoguchi Japan Japan 74,82 m 72,58 m 69,18 m
9 Muhammad Rashid Khan Pakistan Pakistan 72,48 m 70,76 m 74,58 m
10 Klaus Tafelmeier Deutschland BR BR Deutschland x x 73,52 m
11 Chen Hung-Yen Chinesisch Taipeh Chinesisch Taipeh 62,46 m 71,48 m 68,54 m
12 Gurtej Singh Indien Indien 63,62 m 70,08 m 69,32 m
13 Sigurður Einarsson Island Island 69,82 m 68,68 m 67,02 m
- Mike O’Rourke Neuseeland Neuseeland x x x ohne Weite

Finale

Für das Finale am 5. August 1984 hatten sich 12 Athleten qualifiziert. Vier von ihnen hatten die geforderte Qualifikationsweite geschafft, das Feld wurde mit den nächstbesten Teilnehmern beider Gruppen aufgefüllt. Zwei US-Amerikaner und zwei Briten hatten das Finale erreicht. Die weiteren Finalisten kamen aus Schweden, der Bundesrepublik Deutschland, Norwegen, Kanada, Japan, Island, Finnland und Frankreich. Jeder Teilnehmer hatte zunächst drei Versuche. Die besten acht Athleten konnten dann weitere drei Versuche absolvieren, die anderen schieden aus.

Der Olympiaboykott verhinderte die Teilnahme der Topleute aus dem Ostblock. So war der Weltrekordler Uwe Hohn aus der DDR nicht dabei. Auch der Weltmeister Detlef Michel und die Werfer aus der Sowjetunion fehlten. Ohne die Spitzenleute gab es in Los Angeles keinen eindeutigen Favoriten.

Mit 85,74 ging der Brite David Ottley im ersten Versuch in Führung. Hinter ihm lag mit 82,00 m Wolfram Gambke aus der Bundesrepublik Deutschland, der sich im zweiten Versuch auf 82,46 m verbessern konnte. Im dritten Versuch schaffte der Finne Arto Härkönen 84,34 m und verdrängte Gambke auf Platz 3. Im vierten Versuch übernahm dann Härkönen mit 86,76 m die Führung vor Ottley und Gambke. Der Schwede Kenth Eldebrink konnte im fünften Versuch Gambke von Position 3 verdrängen. Der letzte Versuch brachte keine Änderung im Klassement.

David Ottley war der erste britische Medaillengewinner im Speerwurf.

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Anmerkung
1 Arto Härkönen Finnland Finnland x 78,74 m 84,34 m 86,76 m x x
2 David Ottley Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 85,74 m 81,52 m x x 83,92 m 84,46 m
3 Kenth Eldebrink Schweden Schweden x 80,82 m x x 83,72 m 83,30 m
4 Wolfram Gambke Deutschland BR BR Deutschland 82,00 m 82,46 m x 78,88 m x 72,08 m
5 Masami Yoshida Japan Japan x 81,98 m x 81,98 m 77,92 m 81,66 m
6 Einar Vilhjálmsson Island Island 80,44 m 77,66 m 79,22 m 81,58 m x 79,26 m
7 Roald Bradstock Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 70,20 m 81,22 m 78,22 m 76,68 m x 78,82 m
8 Laslo Babits Kanada Kanada x x 80,68 m x x x
9 Per Erling Olsen Norwegen Norwegen 73,64 m x 79,98 m
10 Tom Petranoff Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten x x 78,40 m
11 Duncan Atwood Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 72,54 m 78,10 m x
12 Jean-Paul Lakafia Frankreich Frankreich x x 70,86 m

Weblinks

Einzelnachweise

  1. IAAF Statistics Handbook, Peking 2015 Seite 680 (engl.)