Olympische Sommerspiele 2008/Leichtathletik – Speerwurf (Männer)

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Disziplin Speerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 38 Athleten aus 28 Ländern
Wettkampfort Nationalstadion Peking
Wettkampfphase 21. und 23. August 2008
Medaillengewinner
Norwegen Andreas Thorkildsen (NOR)
Lettland Ainārs Kovals (LAT)
Finnland Tero Pitkämäki (FIN)
2004 2012
Das VogelnestOlympiastadion von Peking

Der Speerwurf bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurde am 21. und 23. August 2008 ausgetragen. 38 Athleten nahmen daran teil.

Olympiasieger wurde der Norweger Andreas Thorkildsen. Die Silbermedaille gewann der Lette Ainārs Kovals. Bronze ging an Tero Pitkämäki aus Finnland.

Aktuelle Titelträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasieger 2004 Andreas Thorkildsen (Norwegen Norwegen) 86,50 m Athen 2004
Weltmeister 2007 Tero Pitkämäki (Finnland Finnland) 90,33 m Ōsaka 2007
Europameister 2006 Andreas Thorkildsen (Norwegen Norwegen) 88,78 m Göteborg 2006
Panamerikanischer Meister 2007 Guillermo Martínez (Kuba Kuba) 77,66 m Rio de Janeiro 2007
Zentralamerika und Karibik-Meister 2008 Anier Boué (Kuba Kuba) 74,98 m Cali 2008[1]
Südamerika-Meister 2007 Pablo Pietrobelli (Argentinien Argentinien) 76,52 m São Paulo 2007[2]
Asienmeister 2007 Chen Qui (China Volksrepublik Volksrepublik China) 78,07 m Amman 2007[3]
Afrikameister 2008 Mohamed Ali Kebabou (Tunesien Tunesien) 74,20 m Addis Abeba 2008
Ozeanienmeister 2008 Leslie Copeland (Fidschi Fidschi) 67,02 m Saipan 2008[4]

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord 98,48 m Jan Železný (Tschechien Tschechien) Jena, Deutschland 25. Mai 1996[5]
Olympischer Rekord 90,17 m Finale OS Sydney, Australien 23. September 2000

Rekordverbesserung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der norwegische Olympiasieger Andreas Thorkildsen verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 23. August mit seinem fünften Wurf um vierzig Zentimeter auf 90,57 m. Zum Weltrekord fehlten ihm 7,91 m.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Drei Athleten erreichten die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 82,50 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit neun weiteren Wettbewerbern (hellgrün unterlegt) aus beiden Gruppen nach den nächstbesten Weiten aufgefüllt. Für die Teilnahme waren schließlich 79,70 m zu erbringen.

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

21. August 2004, 10:10 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Scott Russell Kanada Kanada 80,42 m 80,42 m
2 Ainārs Kovals Lettland Lettland x x 80,15 m 80,15 m
3 Uladsimir Kaslou Belarus Belarus 77,07 m 80,06 m 78,41 m 80,06 m
4 Teemu Wirkkala Finnland Finnland 79,79 m 78,89 m 75,81 m 79,79 m
5 Jarrod Bannister Australien Australien 79,79 m x 77,40 m 79,79 m
6 Magnus Arvidsson Schweden Schweden 79,70 m 75,35 m 76,07 m 79,70 m
7 Ēriks Rags Lettland Lettland 79,33 m x 77,97 m 79,33 m
8 Yukifumi Murakami Japan Japan x 78,21 m 76,29 m 78,21 m
9 Igor Janik Polen Polen 71,43 m 67,59 m 77,63 m 77,63 m
10 Park Jae-myong Korea Sud Südkorea 76,63 m 75,61 m 74,25 m 76,63 m
11 John Robert Oosthuizen Sudafrika Südafrika x 74,55 m 76,16 m 76,16 m
12 Breaux Greer Vereinigte Staaten USA 73,68 m x x 73,68 m
13 Ignacio Guerra Chile Chile 71,07 m 71,35 m 73,03 m 73,03 m
14 Sergei Makarow Russland Russland x x 72,47 m 72,47 m
15 Anier Boué Kuba Kuba 71,29 m 71,85 m x 71,85 m
17 Stephan Steding Deutschland Deutschland x 70,05 m x 70,05 m
18 Bobur Shokirjonov Usbekistan Usbekistan 69,54 m 66,29 m 68,29 m 69,54 m
NM Csongor Olteán Ungarn Ungarn x x x ogV

Weitere in Qualifikationsgruppe  ausgeschiedene Speerwerfer:

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

21. August 2004, 11:40 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite Anmerkung
1 Vadims Vasiļevskis Lettland Lettland 83,51 m 83,51 m
2 Ilja Korotkow Russland Russland 79,13 m 83,33 m 83,33 m
3 Tero Pitkämäki Finnland Finnland x 82,61 m 82,61 m
4 Tero Järvenpää Finnland Finnland 77,76 m 82,34 m 82,34 m
5 Vítězslav Veselý Tschechien Tschechien x 78,93 m 81,20 m 81,20 m PB
6 Andreas Thorkildsen Norwegen Norwegen 79,85 m x 79,85 m
7 Alexander Iwanow Russland Russland 75,73 m 73,89 m 79,27 m 79,27 m
8 Leigh Smith Vereinigte Staaten USA x 74,18 m 76,55 m 76,55 m
9 Stuart Farquhar Neuseeland Neuseeland 76,14 m 75,51 m 73,87 m 76,14 m
10 Mihkel Kukk Estland Estland 63,42 m 70,55 m 75,56 m 75,56 m
11 Chen Qi China Volksrepublik Volksrepublik China 73,50 m x x 73,50 m
12 Mike Hazle Vereinigte Staaten USA x 72,75 m 71,69 m 72,75 m
13 Ioannis Smalios Griechenland Griechenland x 71,87 m 67,39 m 71,87 m
14 Roman Awramenko Ukraine Ukraine 71,64 m 70,68 m 71,10 m 71,64 m
15 Matija Kranjc Slowenien Slowenien 71,00 m x x 71,00 m
16 Pablo Pietrobelli Argentinien Argentinien 58,04 m 66,95 m 69,09 m 69,09 m
17 Alexander Vieweg Deutschland Deutschland 67,49 m 66,37 m 67,39 m 67,49 m
18 Kolyo Neshev Bulgarien Bulgarien 66,00 m x x 66,00 m
19 Melik Janoyan Armenien Armenien x x 64,47 m 64,47 m

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zweite Olympiasieg in Folge für Andreas Thorkildsen

23. August 2004, 19:10 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Andreas Thorkildsen Norwegen Norwegen 84,72 m 85,92 m 87,93 m 85,13 m 90,57 m OR 90,57 m OR
2 Ainārs Kovals Lettland Lettland 79,45 m 82,63 m 82,28 m 78,98 m 80,65 m 86,64 m 86,64 m PB
3 Tero Pitkämäki Finnland Finnland 83,75 m x 80,69 m 85,83 m x 86,16 m 86,16 m
4 Tero Järvenpää Finnland Finnland 83,95 m x x x x 83,63 m 83,95 m
5 Teemu Wirkkala Finnland Finnland x 73,90 m 83,46 m x 78,23 m 83,46 m
6 Jarrod Bannister Australien Australien 83,45 m 80,59 m 82,20 m 83,45 m
7 Ilja Korotkow Russland Russland 82,54 m x 76,84 m 82,15 m x 83,15 m 83,15 m
8 Uladsimir Kaslou Belarus Belarus 82,06 m 77,57 m 74,09 m x x 75,36 m 82,06 m PB
9 Vadims Vasiļevskis Lettland Lettland 76,75 m x 81,32 m nicht im Finale der
besten acht Werfer
81,32 m
10 Scott Russell Kanada Kanada 80,90 m 78,02 m x 80,90 m
11 Magnus Arvidsson Schweden Schweden 79,85 m 79,57 m 80,16 m 80,16 m
12 Vítězslav Veselý Tschechien Tschechien x x 76,76 m 76,76 m

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, drei von ihnen über die Qualifikationsweite, weitere neun über ihre Platzierungen. Vertreten waren drei Finnen, zwei Letten sowie je ein Teilnehmer aus Australien, Kanada, Norwegen, Russland, Schweden, Tschechien und Weißrussland.

Favoriten waren vor allem der finnische Weltmeister Tero Pitkämäki, auch WM-Vierter von 2005 und Vizeeuropameister von 2006, sowie der Norweger Andreas Thorkildsen, Olympiasieger von 2004, Vizeweltmeister von 2005 und 2007, Europameister von 2006. Weitere Medaillenkandidaten waren der US-amerikanische WM-Dritte von 2007 Breaux Greer sowie die beiden lettischen Werfer Vadims Vasiļevskis als WM-Vierter von 2007 und EM-Vierter von 2006 sowie Ainārs Kovals als EM-Fünfter von 2006 und WM-Siebter von 2005. Auch der russische WM-Dritte von 2005 Sergei Makarow startete aussichtsreich bei diesen Olympischen Spielen. Er und Greer waren allerdings bereits in der Qualifikation ausgeschieden.

Im Finale ließen Toppweiten zunächst einmal ein bisschen auf sich warten. Thorkildsen hatte nach Runde eins die Spitzenposition mit 84,72 m vor dem Finnen Tero Järvenpää mit 83,95 m. Dahinter lagen Pitkämäki (83,75 m) und der Australier Jarrod Bannister (83,45 m). Im zweiten Durchgang verbesserte sich Thorkildsen auf 85,92 m, Kovals brachte sich mit 82,63 m auf Rang fünf, ansonsten passierte wenig. In der dritten Runde steigerte Thorkildsen sich weiter auf 87,93 m, der Finne Teemu Wirkkala war mit 83,46 m jetzt Vierter. Es führte also ein Norweger vor drei Finnen, auf Platz fünf rangierte Bannister vor Kovals.

In der ersten Finalrunde der besten acht Werfer erzielte Pitkämäki 85,83 m und war damit Zweiter. Im vorletzten Durchgang gelang Thorkildsen eine weitere Steigerung. Er verbesserte Jan Železnýs olympischen Rekord um vierzig Zentimeter auf 90,57 m und verzichtete anschließend auf seinen letzten Versuch. In dieser letzten Runde gab es noch zwei Änderungen. Ainārs Kovals gelangen 86,64 m, das war am Ende die Silbermedaille. Tero Pitkämäki verbesserte sich zwar noch einmal auf 86,16 m, es blieb jedoch bei Bronze für ihn. Olympiasieger mit deutlichem Vorsprung und der klar besten Serie aber war Andreas Thorkildsen, der damit seinen Erfolg von 2004 wiederholte. Vierter wurde Tero Järvenpää vor Teemu Wirkkala. Platz sechs belegte Jarrod Bannister.

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Campeonato CAC de Atletismo 2008, athlecac.org, abgerufen am 10. März 2022
  2. Campeonato Sudamericano de Atletismo 2007, athlecac.org, abgerufen am 10. März 2022
  3. Asian Athletics Championships – 2007, athleticsasia.org, englisch (PDF; 191 kB), abgerufen am 10. März 2022
  4. Oceania Area Championships – 25/06/2008 to 28/06/2008, athletics-oceania.com (PDF; 130 kB), abgerufen am 10. März 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records, Javelin throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 10. März 2022