Otto Ruer

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Otto Ruer

Otto Ruer (* 5. Januar 1879 in Münster; † 29. Juli 1933 in Berlin) war von 1925 bis 1933 Oberbürgermeister von Bochum.

Leben

Ruer entstammte einer alten jüdischen Arzt-Familie. Sein Vater war der Arzt Hermann Ruer, der in Meschede, Ramsbeck und Münster praktizierte. Otto Ruer promovierte als Jurist an der Universität Rostock, war ab 1907 als Rechtsanwalt am Kammergericht in Berlin tätig, ab 1911 als Magistrats-Assessor bzw. Stadtrat in Kiel und ab 1920 als Ministerialrat im Reichsinnenministerium.

Von 1919 bis 1921 war Ruer für die Deutsche Demokratische Partei (DDP) Mitglied der Verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung.

Die Bochumer Stadtverordnetenversammlung wählte im Oktober 1924 den der DDP nahestehenden, aber parteilosen Otto Ruer zum Oberbürgermeister. Er trat sein Amt im Januar 1925 an.

Die Nationalsozialisten diffamierten Ruer wegen angeblicher öffentlicher Verschwendung unter anderem beim Bau des Bochumer Rathauses. Am 11. März 1933 wurde er abgesetzt, am 13. März in Berlin verhaftet und nach Bochum abgeführt. Erst am 11. Mai wurde er aus der Haft entlassen. Ruer nahm in Berlin Gift und verstarb am 29. Juli 1933. Der Bochumer Stadtrat stellte das Dienststrafverfahren am 31. Juli ein und rehabilitierte Ruer.

Im Jahre 1979 wurde ein vom Architekten Karl Friedrich Gehse geschaffener Platz nach Ruer benannt. In der Mitte des Platzes befindet sich eine Gedenktafel. Im Jahre 2006 wurde auf dem Rathausvorplatz zu seinem Gedenken ein Stolperstein eingelassen, der Pate des Steins ist der Alt-Oberbürgermeister Ernst-Otto Stüber.

Literatur

  • Ernst-Albrecht Plieg: Dr. Otto Ruer. Oberbürgermeister von Bochum 1925–1933, Hentrich & Hentrich Verlag Berlin, Berlin 2013, ISBN 978-3-95565-016-2

Weblinks