Otto Snell

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Friedrich Karl Otto Snell (* 8. März 1859 in Hildesheim; † 7. Juli 1939 in Göttingen) war ein deutscher Psychiater und Klinikdirektor.

Leben

Otto Snell wurde geboren als Sohn des Psychiaters und Klinikdirektors Ludwig Snell; der Psychiater und Klinikdirektor Richard Snell (1867–1934) war sein jüngerer Bruder. Otto Snell studierte Medizin an den Universitäten Göttingen, Tübingen, Berlin und Jena und schloss 1884 in Jena mit Staatsexamen und Promotion ab. Snell wurde in Göttingen Mitglied des Corps Hercynia[1] und in Tübingen Mitglied des Corps Borussia.[2] Danach arbeitete er als Assistent bei Bernhard von Gudden an der Kreis-Irrenanstalt München und von 1885 bis 1888 als Assistent seines Vaters an der Heil- und Pflegeanstalt Hildesheim. 1888 ging er nach München, wo er zeitweise König Otto von Bayern betreute. 1892 wurde er zweiter Arzt und Direktionsstellvertreter an der Heil- und Pflegeanstalt Hildesheim. Von 1901 bis 1924 leitete er die neuerrichtete Heil- und Pflegeanstalt Lüneburg.

Der Altphilologe Bruno Snell war sein Sohn.

Schriften (Auswahl)

  • Ueber Empfindungen von Schmerz und Druck im Kopfe als Krankheitssymptom im Beginn und Verlauf des primären Wahnsinns (der primären Verrücktheit. Griesinger). Jena 1884 (Dissertation, Universität Jena, 1884).
  • Hexenprozesse und Geistesstörung. Psychiatrische Untersuchungen. Lehmann, München 1891 (Digitalisat).
  • Zur Geschichte der Irrenpflege. Vortrag gehalten im Verein für Kunst und Wissenschaft zu Hildesheim am 17. November 1896. Druck von Gebe-Gerstenberg, Hildesheim 1896.
  • Grundzüge der Irrenpflege für Studierende und Aerzte. Reimer, Berlin 1897 (Digitalisat).
  • Ein Sonntagskind. Erzählung (= Büchlein zum Weitergeben. Nr. 11). Verlag „Auf der Wacht“, Berlin-Dahlem [1929].

Literatur

  • Max Fischer: Otto Snell †. In: Allgemeine Zeitschrift für Psychiatrie. Bd. 114 (1940), S. 387–391 (mit Schriftenverzeichnis und Bild).
  • Snell, Otto. In: Alma Kreuter: Deutschsprachige Neurologen und Psychiater. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon von den Vorläufern bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Saur, München 1996, Bd. 3, S. 1367 f. (online).
  • Snell, Otto. In: Deutsche Biographische Enzyklopädie. 2. Ausgabe. Bd. 9 (2008), S. 490 (online).

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910 75, 63.
  2. Kösener Korps-Listen 1910, 192, 82.