Paschen-Back-Effekt
Der Paschen-Back-Effekt (nach Friedrich Paschen und Ernst Back, die ihn 1921 entdeckten) beschreibt die Entkopplung von Spin- und Bahndrehimpulsen beim Anlegen eines starken magnetischen Feldes . Ein Spektrum mit anomalem Zeeman-Effekt (für Atome mit Gesamtspin ) geht somit in ein Spektrum mit normalem Zeeman-Effekt (für Atome mit Gesamtspin ) über.
In „schwachen“ magnetischen Feldern werden aufgrund der Spin-Bahn-Kopplung zunächst die Spindrehimpulse zu einem Gesamtspin addiert und die Bahndrehimpulse zu einem Gesamtbahndrehimpuls :
Der Gesamtspin und der Gesamtbahndrehimpuls koppeln dann zu einem Gesamtdrehimpuls , der um die Achse des angelegten Feldes präzediert:
In „starken“[Anm. 1] Magnetfeldern ist die Kopplung der magnetischen Momente an das angelegte Feld stärker als die Spin-Bahn-Kopplung, so dass der Gesamtspin und der Gesamtbahndrehimpuls nicht mehr zu koppeln, sondern unabhängig voneinander um die Achse des angelegten Magnetfeldes präzedieren.
Die Energieaufspaltung beträgt nun:
mit
- dem gyromagnetischen Verhältnis
- das reduzierte plancksche Wirkungsquantum
- der magnetischen Flussdichte
- bzw. dem Landé-Faktor für den Bahndrehimpuls bzw. Spin
- bzw. der Quantenzahl für Bahndrehimpuls (auch magnetische Quantenzahl) bzw. Spin.
Analog hierzu tritt auch bei der Hyperfeinstrukturaufspaltung ein Paschen-Back-Effekt auf: Für genügend starke[Anm. 2] Magnetfelder wird hierbei die Kopplung des Gesamtdrehimpulses und des Kernspins zu einem neuen Gesamtdrehimpuls aufgebrochen.