Paul Kuhfuss

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. August 2016 um 06:26 Uhr durch Schnabeltassentier (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur: bkl). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Paul Kuhfuss (* 4. August 1883 in Neu-Cölln (Berlin); † 24. August 1960 in Berlin-Pankow) war ein deutscher Maler und Zeichner.

Biografie

Kuhfuss war der Sohn eines Magistratsbeamten in Berlin. 1902 bis 1905 erhielt er eine Ausbildung als Zeichenlehrer an der Königlichen Kunstschule Berlin bei Philipp Franck. Von 1905 bis 1907 absolvierte Kuhfuss ein Studium an der Königlichen akademischen Hochschule für bildende Künste Berlin-Charlottenburg (heute Universität der Künste Berlin) in der Klasse für Landschaftsmalerei. Im Jahr 1907 nahm er seine Lehrtätigkeit als Kunsterzieher an den höheren Lehranstalten Berlins auf. Seit April 1910 wohnte er in Pankow.

1911 trat er der „Vereinigung bildender Künstler“ bei, 1915 wurde er Mitglied des Deutschen Künstlerbundes[1], des Künstlerbundes „Berliner Norden“ und 1950 Mitglied im „Verein Berliner Künstler“. 1925 legte Kuhfuss das Staatsexamen als Studienrat für das künstlerische Lehramt ab und war von 1927 bis 1930 in verschiedenen Funktionen für das Kulturministerium tätig.

Für Zeitschriften aus den Verlagen Scherl, Mosse, Ullstein, Jugend (München) war er als Illustrator tätig.

Im Oktober 1935 wurde er bei der Gestapo durch ein Mitglied des Künstlerbundes „Berliner Norden“ wegen „expressionistischen Einschlages“ und „Widerstandes gegen die nationalsozialistische Kulturpropaganda“ sowie der Verteidigung jüdischer Berufskollegen, nach einer Ausstellungseröffnung im Schloss Niederschönhausen, denunziert. Danach war eine Beteiligung an Kunstausstellungen in Berlin nicht mehr möglich.

Ab 1945 war er bis Januar 1960 Dozent an der Volkshochschule Berlin-Pankow. 1949 bis 1954 leitete er die Klasse „Akt, Bühnenbild- und Kostümgestaltung“ an der Textil- und Bekleidungsfachschule Berlin in der Warschauer Straße.

Von 1912 bis 1960 nahm er an 173 Ausstellungen teil, insbesondere den Großen Berliner Kunstausstellungen (seit 1913), Ausstellungen der Künstlergruppen Freie Secession unter Leitung Max Liebermanns und Berliner Secession unter Leitung Lovis Corinths, Preussische Akademie der Künste zu Berlin, Ausstellungen des Deutschen Künstlerbundes, der „Porza“, des Verbandes Bildender Künstler der DDR, des Vereins Berliner Künstler. Er war Preisträger der Großen Berliner Kunstausstellung 1960.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Pankow III.

Im Paul-Kuhfuss-Archiv sind circa 5300 seiner Arbeiten dokumentiert.

Einzelnachweise

  1. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Kuhfuß, Paul (abgerufen am 2. Oktober 2015)

Literatur

  • Kuhfuß, Paul, in: Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. Bd. 3 (K bis P), E. A. Seemann Verlag (Studienausgabe), Leipzig 1999. ISBN 3-363-00730-2 (S. 134)
  • Paul Kuhfuss: Ölbilder, Aquarelle, Mischtechniken, Zeichnungen. Reinickendorf/Kunstamt, Berlin 1973
  • Paul Kuhfuss: Paul Kuhfuss: 1883–1960 ; Malerei und Graphik. Staatliche Museen zu Berlin, Berlin 1983
  • Graphikpresse (Hrsg.): Werkverzeichnis Paul Kuhfuss (1883–1960). Graphikpresse, Berlin 2000, ISBN 3-9803644-5-3.
  • Roland März: Paul Kuhfuss. Verlag der Kunst, Dresden 1980
  • Friedrich Schulz: Kuhfuss, Paul. In: Künstlerlexikon Ahrenshoop. Verl. Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2001, ISBN 3-88132-292-2. S.112f

Weblinks