Peter Hass

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Peter Hass[1] (* 21. August 1903 in Flensburg; † 28. Januar 1975 in Nacka, Schweden) war ein deutscher Politiker (SPD).

Leben und Politik

Peter Hass stammt aus einer sozialdemokratischen Arbeiterfamilie. Sein Vater, ein Werftarbeiter, war bereits 1897 in die Sozialdemokratische Partei eingetreten und war für sie als Bezirksführer tätig. Peter Hass besuchte die Volksschule und machte von 1918 bis 1921 eine Ausbildung als Schmied und Feilenhauer. Später war er als Werftarbeiter tätig. Bereits 1933 erhielt er ein Mandat in der Hamburgischen Bürgerschaft und war Mitglied der SPD-Fraktion. Aus dieser Fraktion trat er am 2. Mai 1933 mit mehreren anderen Gewerkschaftern aus. Er war der einzige, der sich danach nicht der neu gebildeten Gewerkschaftsfraktion anschloss.

Im Nationalsozialismus war er zusammen mit seinem Bruder Otto Hass im aktiven Widerstand tätig. Sein Bruder hatte 1933 die Leitung der zu dieser Zeit bereits illegalen Reichsbannergruppe von Otto Grot übernommen. Peter Hass selber war nach eigenen Angaben „illegaler Funktionär der SPD“ und fungierte als Verbindungsmann und Kurier zum Auslandssekretariat in Kopenhagen. In dieser Zeit fuhr er des Öfteren nach Dänemark. In Hamburg war Wilhelm Häußler einer seiner wichtigsten Vertrauten.

Nachdem Wilhelm Häußler am 13. Juni 1936 verhaftet wurde, tauchten die Brüder Hass sofort ab und begaben sich am 15. Juni nach Dänemark ins Exil. Peter Hass wurde durch das NS-Regime 1937 wegen Hoch- und Landesverrats in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Wilhelm Häußler hatte 1938, nach zwei Jahren Untersuchungshaft, im Prozess alle „Schuld“ auf Peter Hass und seinen Bruder abgewälzt. Diese abgesprochene Vorgehensweise hatte den Zweck, die in Sicherheit befindlichen Parteigenossen zu belasten, um die Angeklagten zu entlasten.[2] Von 1940 bis 1946 ging Peter Hass nach Schweden.

Im Februar 1946 kehrte er nach Deutschland zurück. Im Oktober des Jahres wurde er in die erste frei gewählte Bürgerschaft der Hansestadt gewählt und saß dort für seine Partei bis zu seinem frühzeitigen Ausscheiden am 31. Juli 1948. In dieser Zeit war er außer seiner parlamentarischen Tätigkeit von 1946 bis 1949 Erster Sekretär der Arbeiterwohlfahrt in Hamburg. Im April 1949 wechselte er wieder seinen Wohnort und kehrte er nach Schweden zurück.[3]

Literatur

  • Walter Tormin: Die Geschichte der SPD in Hamburg 1945 bis 1950, [Forum Zeitgeschichte Band 4], Ergebnisse Verlag, Hamburg 1994, ISBN 3879160287, (Seite 378, kommentiertes Personenregister)
  • Erich Lüth: Die Hamburger Bürgerschaft 1946-1971, Wiederaufbau und Neubau. Verlag Conrad Kayser, Hamburg 1971, S. 199 (Abgeordnetenliste).
  • SPD Hamburg: Für Freiheit und Demokratie. Hamburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Verfolgung und Widerstand 1933–1945. Hamburg 2003, ISBN 3833006374, S. 252 und im Beitrag über Häußler S. 71.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Nachname wird zum Teil Hass oder Haß geschrieben.
  2. SPD Hamburg: Für Freiheit und Demokratie. S. 72.
  3. Biografie von Peter Haß. In: Wilhelm H. Schröder: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1876–1933 (BIOSOP)