Pfarrkirche Wiel

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Kath. Pfarrkirche hl. Katharina in der Wiel
im Langhaus zum Chor

Die römisch-katholische Pfarrkirche St.Katharina in der Wiel steht im gleichnamigen Kirchort. Dieser liegt in der KG Wiel St. Oswald in der Marktgemeinde Wies im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark. Die auf die heilige Katharina geweihte Pfarrkirche gehörte bis Ende August 2018 zum dann aufgelösten Dekanat Deutschlandsberg in der Diözese Graz-Seckau, seit Auflassung dieses Dekanates liegt sie im Seelsorgeraum Südweststeiermark.[1] Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der gotische Chor aus dem 15. Jahrhundert ist erhalten. Die Kirche war eine Filialkirche von St. Veit (Pfarre Altenmarkt[2], später Wies) und wurde 1545 als Filialkirche der Pfarrkirche Eibiswald genannt. Das als Erbauungsdatum genannte Jahr 1572[2] kann als Fertigstellungsdatum der Kirche gesehen werden. Nur ungefähr fünf Gottesdienste im Jahr wurden an ihr gehalten, deren Priester auf einem stundenlangen Fußweg aus Wies zunächst beim Neubauerhof übernachteten, ehe sie zur Kirche kamen.[2] Ein Priester lebte erst ab den Reformen unter Kaiser Joseph II. bei der Kirche,[2] die 1787 Stationskaplanei wurde. Sie wurde 1892 zur Pfarrkirche erhoben,[3] bereits in der Zeit als „Stations-Caplanei“ waren aber ihre jeweiligen Benefizianten berechtigt, die pfarrlichen Rechte in vollem Umfang[4] auszuüben. Die Kirche wurde 1913 und 1972/1973 restauriert.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Chor zeigt außen abgetreppte Strebepfeiler und Maßwerkfenster, das östliche Fenster ist vermauert. Südlich am Chor ist eine Sakristei angebaut. Der gedrungene Westturm mit einer nach zwei Seiten offenen Halle im Erdgeschoß trägt einen Spitzhelm. Über dem Westportal ist die Inschrift Aedificatum 1572, 1678.

Der einjochige gotische Chor mit einem Fünfachtelschluss hat ein Kreuzrippengewölbe auf Diensten, die in halber Höhe enden; die zwei Schlusssteine zeigen einen Kopf und ein Rautenmuster. Das barockisierte etwas breitere Langhaus hat eine seitlich abgekehlte Flachdecke mit einfachen Stuckleisten. Die dreiachsige Westempore steht auf Rundpfeilern.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hochaltar aus 1669 zeigt ein Hochaltarbild des Malers Felix Barazzutti (1913). Der Tabernakel ist aus dem 18. Jahrhundert. Die zwei Seitenaltäre wurden aus der Pfarrkirche Wies hierher übertragen.

Die Orgel baute Carl Billich (1876).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Steiermark (ohne Graz) 1982. St. Katharina in der Wiel, Pfarrkirche, S. 443.
  • Gerhard Fischer: St. Katharina in der Wiel. Simadruck Deutschlandsberg 2002.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pfarrkirche Sankt Katharina, Wielfresen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Fischer: Die katholische Kirche in der Steiermark geht neue Wege. Zusammenlegung der Dekanate Deutschlandsberg und Leibnitz zur Region Süd-West-Steiermark. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 31. August 2018. 91. Jahrgang Nr. 35, S. 2.
  2. a b c d Ein' Kirchen ward erbauet … War'n arm, die Leut, – die Kost schlecht und gering … Wochenzeitung Weststeirische Rundschau vom 14. Mai 2021. 94. Jahrgang Nr. 19, S. 12. Unter Berufung auf den Abschnitt Ein' Kirchen ward erbauet in: Herbert Blatnik, Waltraud Weisi: Drei aus dem Sulmtal. Ferdinand Fauland. Dr. Hans Maria Fuchs. Karl Reiterer. Simadruck, Deutschlandsberg 1994.
  3. Kirchliches Verordnungs-Blatt für die Seckauer Diözese Nr. 4098, 1892. VIII. Stück, Kundmachung Nr. 50, S. 52.
  4. Kirchliches Verordnungs-Blatt für die Seckauer Diözese Nr. 4098, 1892. VIII. Stück, S. 51 Einleitungssatz der Kundmachung Nr. 50.

Koordinaten: 46° 43′ 30,2″ N, 15° 7′ 40,4″ O