Plomion

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Plomion
Plomion (Frankreich)
Plomion (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Aisne (02)
Arrondissement Vervins
Kanton Vervins
Gemeindeverband Thiérache du Centre
Koordinaten 49° 49′ N, 4° 1′ OKoordinaten: 49° 49′ N, 4° 1′ O
Höhe 132–226 m
Fläche 16,39 km²
Einwohner 461 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 28 Einw./km²
Postleitzahl 02140
INSEE-Code
Website mairie-plomion

Wehrkirche Notre-Dame de Plomion

Plomion ist eine französische Gemeinde im Département Aisne in der Region Hauts-de-France mit 461 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021).[1] Sie gehört administrativ zum Arrondissement Vervins und zum gleichnamigen Kanton Vervins.

Geografie

Der Ort liegt rund 40 Kilometer nordöstlich von Laon, 12 Kilometer südlich von Hirson und acht Kilometer südöstlich von Vervins im Osten der Landschaft Thiérache. Im Nordosten des Gemeindegebietes entspringt der Fluss Vilpion.

Geschichte

In der Zeit zwischen dem 13. und 18. Jahrhundert war das Gebiet um Plomion Schauplatz feindlicher Auseinandersetzungen und wurde mehrmals von englischen oder österreichisch-spanischen Truppen sowie niederländischen, spanischen und französischen Söldnern angegriffen. Der Ort litt besonders bei einem Angriff durch die 3000 Mann starke Söldnertruppe des Oberst Roze im Frühjahr 1651. Daher wurde im 16. Jahrhundert das Kirchengebäude durch eine Wehrkirche ersetzt, die den Bewohnern als Fluchtort und Schutz diente.[2]

Während des Zweiten Weltkriegs wurden im August/September 1944 in den Gemeinden Tavaux und Plomion 34 Zivilisten durch Angehörige der Leibstandarte SS Adolf Hitler und der Hitlerjugend erschossen.[3]

Bevölkerungsentwicklung[1]
Jahr 1793 1800 1851 1901 1921 1954 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2012
Einwohner 1.280 1.215 1.557 1.164 949 715 681 630 511 527 518 482 463

Sehenswürdigkeiten

  • Die „Église Notre-Dame de Plomion“ besitzt ein Querschiff und große Wachtürme, die mit zahlreichen kleinen Schießscharten versehen sind. Zudem gibt es ein von zwei Türmen flankiertes Verlies. Das gesamte Gebäude wurde aus Backsteinen errichtet. Oberhalb des Eingangs befinden sich Öffnungen, durch die beispielsweise Steine herabgeworfen oder brennende Flüssigkeiten auf die Angreifer gegossen werden konnten. Im Innern der Kirche befinden sich mehrere Statuen, die der Arzt Jean Minne mit seinen chirurgischen Instrumenten angefertigt hat.[2]
  • Die „Halle de Plomion“ ist ein großer Saalbau, der einen durch Feuer im Jahr 1720 zerstörten Vorgängerbau ersetzte. 1811 wurde beschlossen, an diesem Ort eine neue Markthalle zu errichten. Die Pläne dazu entstanden im Jahr 1817 und der Bau wurde 1821 fertiggestellt. Die Wachstube, die im Jahr 1831 hinzukam, ist nicht mehr erhalten. Im Ersten Weltkrieg wurde das offene Fachwerk der Halle von den Deutschen mit Backsteinen geschlossen und das Gebäude zur Entlausung und Desinfektion genutzt. Die Halle wird als Veranstaltungsort für regionale Feste genutzt.[4]
  • Im Jahr 1983 gründete Maurice Aymar auch den Motocross-Kurs „La Comtesse“ des Moto Club Marle et Voharies, später Moto Club Marle et Plomion, auf dem mehrere französische aber auch Weltmeisterschaften stattfanden.[5]
  • In der Nähe von Plomion befindet sich das Gebiet „La Nigaudière“ mit einem See.

Literatur

  • Jean Minne: Journal de guerre d’un gamin de Plomion. Université picarde libre de Thiérache, Lemé 1995, OCLC 51034745.

Weblinks

Commons: Plomion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Einwohner 2012 auf insee.fr
  2. a b La redoutable église fortifiée de Plomion à Plomion auf petit-patrimoine.com (französisch)
  3. Antony Beevor: D-Day: the decision to launch. A selection from D-Day: the battle for Normandy Penguin Tracks, New York 2010, ISBN 978-1-1016-3090-7.
  4. La Halle de Plomion à Plomion auf petit-patrimoine.com
  5. Motocross – France – Plomion 2014 auf les-sports.info