Pustleben

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Pustleben
Gemeinde Wipperdorf
Koordinaten: 51° 27′ N, 10° 40′ OKoordinaten: 51° 27′ 4″ N, 10° 39′ 39″ O
Höhe: 218 m
Postleitzahl: 99752
Vorwahl: 036338
Pustleben (Thüringen)
Pustleben (Thüringen)

Lage von Pustleben in Thüringen

Kirche in Pustleben
Kirche in Pustleben

Pustleben ist ein Ortsteil der Gemeinde Wipperdorf im Landkreis Nordhausen in Thüringen.

Geografie

Pustleben und die beiden anderen Ortsteile Mitteldorf und Oberdorf mit insgesamt 1400 Einwohnern liegen in einem großen Talkessel an der Wipper zwischen Hainleite und den Vorbergen des Südharzes. Durch den Ortsteil führt die von Nordhausen nach Kassel gehende ehemalige Bundesstraße 80 (jetzt Landesstraße 3080). Die Bahnstrecke Nordhausen - Kassel führt durch das Tal der Wipper mit dem Haltepunkt Wipperdorf in der Gemarkung Pustleben. Die Bundesautobahn 38 verläuft unmittelbar östlich von Pustleben. Die Landesstraße 1034 führt durch die drei Ortsteile nach Kehmstedt.

Geschichte

Aus der Onomastik von Ortsnamen geht hervor, dass die Endung -leben von „leiba“ (bezeichnet eine alte Ansiedlung, eine Erbsitz, Überbleibsel, Hinterlassenschaft, manchmal aber auch verwandt mit liewe = Wohnsitz; seit 1100 –leben, vorher leiba, leva, leve, bedeutete urspr. verharren, bleiben, als Gegensatz zu unsteten Lagerplätzen) abstammt und meist an einen Personennamen angeknüpft wird. Die erste urkundliche Erwähnung ist aus dem Jahr 1093 bekannt. Graf Heinrich von Northeim schenkte seinem Kloster Bursfelde Besitzungen in Busteleven. Buste- kommt daher wahrscheinlich vom Männernamen Busso. Als freie Übersetzung kann daher "Besitzung des Busso" angenommen werden. Weiterhin wurde Pustleben am 9. Januar 1152 im Mainzer Urkundenbuch II 172 erwähnt und archiviert.[1] Der landwirtschaftlich geprägte Ortsteil ging aus dem Kloster Pustleben hervor. Mönche waren es wohl, die dort in der Umgegend das Land trockenlegten und urbar machten. Danach entwickelte sich nach der Aufhebung des Klosters ein Rittergut, das nach dem Zweiten Weltkrieg ein Volkseigenes Gut wurde. Nach der politischen Wende wurden neue Eigentumsformen geschaffen, es entstand die Gut Wipperdorf Milchproduktions-GmbH.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der ehemalige Gutshof in Pustleben ist vom Landkreis Nordhausen als Denkmal vergangener Agrarpolitik eingeordnet worden.[2]

Die Kirmes in Pustleben wird immer am fünften Wochenende im Oktober bzw. am ersten Novemberwochenende gefeiert.[3]

Persönlichkeiten

  • Christian Konrad Wilhelm von Dohm (* 11. Dezember 1751 in Lemgo; † 29. Mai 1820 in Pustleben), preußischer Diplomat und Schriftsteller
  • Walther Schreiber (* 10. Juni 1884 in Pustleben; † 30. Juni 1958 in Berlin), Politiker und regierender Bürgermeister Berlins

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. Verlag Rochstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S.225
  2. Gutshof in Pustleben auf www.agrarkulturerbe.de Abgerufen am 19. Februar 2012
  3. Geschichte der Kirmes in Pustleben. Abgerufen am 4. März 2009.

Weblinks

Commons: Pustleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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