Quizalofop-ethyl

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Strukturformel
Strukturformel von Quizalofop
1:1-Gemisch aus (R)-Form (links) und (S)-Form (rechts)
Allgemeines
Name Quizalofop-ethyl
Andere Namen

(RS)-2-[4-(6-Chlorchinoxalin-2-yloxy)phenoxy]propionsäure (IUPAC)

Summenformel C17H13ClN2O4
Kurzbeschreibung

weißer Feststoff (P-ethyl)[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 76578-12-6
  • 94051-08-8 (Quizalofop-P)
  • 76578-14-8 (Quizalofop-ethyl)
  • 100646-51-3 (Quizalofop-P-ethyl)
  • 119738-06-6 (Quizalofop-P-tefuryl)
PubChem 178795
Wikidata Q27155607
Eigenschaften
Molare Masse 344,75 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,35 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

76–78 °C (P-ethyl)[1]

Löslichkeit
  • nahezu unlöslich in Wasser[3]
  • unlöslich in Wasser (P-ethyl)[1]
  • löslich in Benzol, Xylol und Aceton[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]

Quizalofop-P-ethyl

Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​413
P: 280[1]
Toxikologische Daten

1182 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Quizalofop ist eine racemische Mischung von zwei chemischen Verbindungen aus der Gruppe der Aryloxyphenoxypropionsäure-Herbizide (einer Untergruppe der Derivate der Phenoxyessigsäure und des Chinoxalins).[4]

Gewinnung und Darstellung

Quizalofop-ethyl kann ausgehend von Propionsäure gewonnen werden. Diese wird zu 2-Chlorpropionsäure chloriert und anschließend mit Ethanol verestert. Das Zwischenprodukt reagiert nun mit Hydrochinon und 2,6-Dichlorchinoxalin zum Endprodukt.[2][5]

Eigenschaften

Quizalofop-ethyl ist ein farbloser Feststoff, der unlöslich in Wasser ist.[1] Er liegt in zwei isomeren Formen vor, wobei das technische Produkt ein Racemat darstellt.[6] Er ist instabil unter Lichteinfluss.[3]

Verwendung

Quizalofop und vor allem Quizalofop-ethyl (der Ethylester von Quizalofop) werden als selektive Nachauflauf-Herbizide verwendet, die gegen einjährige und winterharte Gräser, aber nicht gegen Seggen und breitblättrige Unkräuter, eingesetzt werden. Wirksam ist vor allem das R-Isomer (Quizalofop-p und Quizalofop-p-ethyl). Die Zulassung in den USA erfolgte in den späten 1980er Jahren.[6] In Deutschland war Quizalofop zwischen 1986 und 1996 zugelassen, Quizalofop-P seit 1994.[7] Einer seiner komplexen Ester wird auch unter dem Namen Propaquizafop (CAS: 111479-05-1) vertrieben. Die Wirkung beruht auf der Hemmung der Fettsäure-Biosynthese durch Eingriff in die Wirkungsweise des Enzyms Acetyl-Coenzym A-carboxylase.[3]

Nicht substituiertes Quizalofop ist in der Europäischen Union kein zugelassener Wirkstoff in Pflanzenschutzmitteln.[8] Quizalofop-P wurde in Form von Quizalofop-P-ethyl[9] und Quizalofop-P-tefuryl[10] mit Wirkung zum 1. Dezember 2009 für Anwendungen als Herbizid in der EU zugelassen. In Deutschland (Quizalofop-P), Österreich (Quizalofop-P) und der Schweiz (Quizalofop-P-ethyl) sind Pflanzenschutzmittel mit Quizalofop-P zugelassen.[11]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i Datenblatt Quizalofop-p-ethyl, PESTANAL bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiertVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  2. a b c Eintrag zu QUIZALOFOP-ETHYL in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem)
  3. a b c Terence Robert Roberts, David Herd Hutson: Metabolic Pathways of Agrochemicals: Herbicides and plant growth regulators. Royal Society of Chemistry, 1998, ISBN 0-85404-494-9, S. 124 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Rudolf Heitefuss: Pflanzenschutz: Grundlagen der praktischen Phytomedicin. Georg Thieme Verlag, 2000, ISBN 3-13-513303-6, S. 211 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 776 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b EPA: Quizalofop Summary Document - December 2007
  7. Peter Brandt: Berichte zu Pflanzenschutzmitteln 2009: Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln; Zulassungshistorie und Regelungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung. Springer DE, 2010, ISBN 3-0348-0028-2, S. 25 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Quizalofop in der EU-Pestiziddatenbank
  9. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Quizalofop-P-ethyl in der EU-Pestiziddatenbank
  10. Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der Europäischen Kommission: Eintrag zu Quizalofop-P-tefuryl in der EU-Pestiziddatenbank
  11. Eintrag in den nationalen Pflanzenschutzmittelverzeichnissen der Schweiz, Österreichs (Eingabe von „undefiniert“ im Feld „“) und Deutschlands Nicht definierte Angabe im Parameter A=