Radionomy

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Radionomy
Internetradio
Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Niederländisch
Redaktion Alexandre Saboundjian
Online seit 2007
http://www.radionomy.com/

Radionomy ist eine kommerzielle Web-Plattform, die ihren Benutzern sowohl das Hören als auch das Betreiben von Internetradios ermöglicht. Beide Varianten sind für die Benutzer kostenlos, beim Betrieb eines Internetradios wird jedoch das Erreichen einer Mindestzahl täglicher Hörstunden gefordert. Neben der technischen Plattform stellt Radionomy auch eine Musikbibliothek mit mehr als 80.000 Musikstücken bereit. Radionomy übernimmt zudem alle anfallenden Urheberrechtsabgaben, welche an das belgische GEMA-Pendant SABAM entrichtet werden. Die GEMA bestreitet die Relevanz der Abgaben an die SABAM und verlangt von deutschen Nutzern eine eigene Lizenzierung. Das Unternehmen finanziert sich durch Werbung, die in den Radioprogrammen eingeblendet wird. Am 1. Januar 2020 wurde der Betrieb von Radionomy eingestellt.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Radionomy“ ist ein Portmanteauwort bestehend aus Radio (im Sinne von Hörfunk) und „Autonomy“ (engl. Autonomie). Suggeriert wird damit Radioprogramm, welches von den Benutzern selbst bestimmt wird.

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firma Radionomy S.A. wurde im Jahr 2007 von Alexandre Saboundjian gegründet und im Januar 2008 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Seit dem 18. September 2012 ist die aktuelle Plattform namens G2 online, welche die Bedienung verbessert und mehr Möglichkeiten zur Personalisierung bietet.[1] Nach eigenen Angaben umfasst Radionomy mehr als 6.000 Internetradios, die zusammen auf mehr als 42 Millionen Sendestunden pro Monat kommen und dabei gut 13 Millionen Hörer erreichen. Das Unternehmen hat Niederlassungen in Frankfurt am Main, Paris, Madrid, Luxemburg und San Francisco. Die Mehrzahl der Nutzer von Radionomy stammen aus Frankreich.[2]

Im Oktober 2013 kündigte Radionomy an, die Radiomacher unter seinen Benutzern an den Werbeeinnahmen beteiligen zu wollen.[3] Bisher werden dabei allerdings nur Zuhörer aus Frankreich und den Vereinigten Staaten berücksichtigt.

Im Januar 2014 wurde bekannt, dass Radionomy den Musikplayer Winamp und den Streaming-Dienst SHOUTcast von AOL gekauft hat.[4] Im Gegenzug hat AOL eine Beteiligung an Radionomy erhalten.

Seit April 2015 verlangt die GEMA (auch rückwirkend) von deutschen Nutzern eine Lizenzierung der gesendeten Inhalte, da sie die Relevanz der Zahlungen an die SABAM in Belgien für den deutschen Markt nicht anerkennt.[5]

Am 1. Januar 2020 wurde der Betrieb von Radionomy eingestellt. Alle Stationen wurden daraufhin von Radionomy zu SHOUTcast migriert. SHOUTcast übernimmt jedoch keine Lizenzierung der Inhalte.

Geoblocking[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radionomy blockiert seine Dienste für potentielle Hörer in mehreren Dutzend Ländern, zu denen u. a. Russland, Mexiko, Südafrika, die Schweiz, die Türkei und Brasilien gehören.[6] Eine offizielle Übersicht über die blockierten Länder liegt nicht vor, faktisch ist aber der Großteil nicht-europäischer Länder ausgeschlossen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Radionomy S.A.: Radionomy veröffentlicht G2, die neue Generation seiner online Radio-Plattform. 18. September 2012, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. Januar 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/marketing.radionomy.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  2. Radionomy S.A.: Kurze Fakten über Radionomy. Abgerufen am 16. Januar 2014.
  3. Radionomy S.A.: F.A.Q. Outpayment To Radio Producers. 9. Oktober 2013, abgerufen am 16. Januar 2014.
  4. Offiziell: AOL verkauft Mediaplayer Winamp an Radionomy. 14. Januar 2014, abgerufen am 16. Januar 2014.
  5. GEMA bittet deutsche Nutzer von Radionomy zur Kasse (Update). 28. April 2015, abgerufen am 14. August 2016.
  6. This radio station is not available in your country. Abgerufen am 17. Dezember 2018.