Radostowo (Jeziorany)

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Radostowo
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Radostowo (Polen)
Radostowo (Polen)
Radostowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Olsztyn
Gmina: Jeziorany
Geographische Lage: 53° 59′ N, 20° 36′ OKoordinaten: 53° 59′ 6″ N, 20° 36′ 21″ O
Einwohner:
Postleitzahl: 11-320 Jeziorany
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DW 593: ReszelJezioranyDobre MiastoMiłakowo
FrączkiStudzianka → Radostowo
Eisenbahn: kein Bahnanschluss
Nächster int. Flughafen: Danzig



Radostowo (deutsch Freudenberg) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Stadt- und Landgemeinde Jeziorany (Seeburg) im Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein).

Geographische Lage und Verkehrsanbindung

Der Jezioro Blanki (Blankensee) im Norden Radostowos

Radostowo liegt jeweils 36 Kilometer südwestlich der einstigen Kreisstadt Reszel (Rößel) bzw. nordöstlich der Wojewodschaftshauptstadt Olsztyn (Allenstein) südlich des Jezioro Blanki (Blankensee).

Durch den Ort verläuft die Woiwodschaftsstraße 593, die von Reszel über Jeziorany nach Dobre Miasto (Guttstadt) und weiter bis Miłakowo (Liebstadt) führt. In Radostowo endet eine Nebenstraße von Frączki (Fleming) über Studzianka (Wonneberg). Eine Bahnanbindung besteht nicht mehr, seit 1999 die Bahnstrecke von Czerwonka (Rothfließ) nach Kornewo (Zinten) mit der nächsten Bahnstation in Jeziorany geschlossen wurde.

Geschichte

Das Kirchdorf wurde 1362 gegründet und erhielt als Vrödemberg von Heinrich von Luther die Handfeste.[1]. Zwischen 1874 und 1945 war Freudenberg namensgebender Ort eines Amtsbezirks[2], der zum Landkreis Rößel im Regierungsbezirk Königsberg (ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein) der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Der Amtsbezirk wurde aus den Landgemeinden (ab 1935 „Gemeinden“) Fleming (heute polnisch: Frączki), Freudenberg (Radostowo), Schönborn (Studnica) und Wonneberg (Studzianka) gebildet.

Im Jahre 1910 waren in Freudenberg 957 Einwohner registriert[3]. Ihre Zahl sank bis 1933 auf 938 und betrug 1939 noch 887[4].

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Freudenberg mit dem südlichen Ostpreußen zu Polen und erhielt den polnischen Namen „Radostowo“. 1995 bis 1998 gehörte der Ort zur Woiwodschaft Olsztyn, nach deren Auflösung wurde Radostowo Teil der Woiwodschaft Ermland-Masuren. Der Ort ist heute in die Stadt- und Landgemeinde Jeziorany (Seeburg) im Powiat Olsztyński eingegliedert.

Kirche

Katholisch

Katholische Pfarrkirche in Radostowo

In Radostowo steht die katholische Pfarrkirche St. Georg und St. Anna aus dem 14. oder frühen 15. Jahrhundert.[1] Es handelt sich um einen einschiffigen Ziegelbau mit Chor. Der im Westen vorgelagerte Holzturm stammt aus dem 18. Jahrhundert und verfügt über einen achteckigen Aufbau mit spitzem Dach. Die Wetterfahne weist die Jahreszahl 1929 auf. Zur Ausstattung gehört der Hochaltar von 1750, ein Ölbild des Hl. Georg, 1762 von Joseph Korzeniewski gemalt, und ein Seitenaltar von 1783 von Christian Bernhard Schmidt mit Malereien von Rutkowski, die 1786 entstanden. Außerdem findet sich das Mittelbild eines Flügelaltars, das eine Madonna auf der Mondsichel darstellt und die Arbeit einer Danziger Werkstatt um 1600 ist.

Die Kirche ist das zentrale Gotteshaus für die heutige Parafia Św. Jerzego, die jetzt zum Dekanat Jeziorany (Seeburg) im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen gehört.

Evangelisch

Die bis 1945 in Freudenberg lebenden evangelischen Kirchenglieder waren in das Kirchspiel Seeburg (heute polnisch: Jeziorany) im Kirchenkreis Rößel (Reszel) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Heute liegt Radostowo im Einzugsbereich der evangelischen Kirchengemeinde in Olsztyn (Allenstein), die zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen gehört.

Einzelnachweise

  1. a b Geschichte von Radostowo - Freudenberg und seine Kirche bei ostpreussen.net
  2. Rolf Jehke: Amtsbezirk Freudenberg
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Rößel
  4. Michael Rademacher: Deutsch-österreichisches Ortsbuch, Landkreis Rößel