Raguinit

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Raguinit
Allgemeines und Klassifikation
Chemische Formel TlFeS2
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/C.05
2.CB.60
02.09.09.01
Kristallographische Daten
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse; Symbol Bitte ergänzen!
Gitterparameter a = 12,40 Å; b = 10,44 Å; c = 5,26 Å[1]
Formeleinheiten Z = 8[1]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte Bitte ergänzen!
Dichte (g/cm3) 6,4
Spaltbarkeit Bitte ergänzen!
Farbe bronze
Strichfarbe Bitte ergänzen!
Transparenz opak
Glanz metallisch

Raguinit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung TlFeS2 und bildet pseudohexagonale bronzefarbene Platten, die aus eng mit Pyrit verwachsenen Fasern bestehen.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1969 von Yvette Laurent, Paul Picot, Roland Pierrot, Francois Permigneat und T. Iwanow in Allchar in Mazedonien gefunden. Sie benannten es nach dem französischen Mineralogieprofessor E. Raguin.[2]

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Raguinit zu den Metallsulfiden mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei es zusammen mit Picotpaulit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es ebenfalls mit Picotpaulit eine Untergruppe der Sulfide mit Zink, Eisen, Kupfer oder Silber.

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[3]

Bildung und Fundorte

Raguinit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen Es ist vergesellschaftet mit Pyrit, Lorandit, Auripigment, Realgar und Vrbait.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität fand man Raguinit nur noch in Xingren in China und im Oquirrh-Gebirge im US-Bundesstaat Utah.

Kristallstruktur

Raguinit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 12,40 Å, b = 10,44 Å und c = 5,26 Å sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle. Es handelt sich wahrscheinlich um eine verzerrte Chalkopyrit-Struktur.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zdenek Johan, Paul Picot, Roland Pierrot: Nouvelles donnees sur la raguinite. In: Bull. Soc. Fr. Mineral. Cristallogr. 1969, 92, S. 237 (Abstract in American Mineralogist, S. 1741; PDF; 439 kB).
  2. Yvette Laurent, Paul Picot, Roland Pierrot, Francois Permigneat und T. Iwanow: La raguinite, TlFeS2, une nouvelle espece minerale et le probleme d'allcharite. In: Bull. Soc. Franc. Mineral., Cristallogr. 1969, 92, S. 38-48 (Abstract in American Mineralogist; PDF; 323 kB).
  3. New Dana Classification of Sulfide Minerals
  4. Johan Zdenek, Paul Picot, Roland Pierrot: Nouvelles donnees sur la raguinite. In: Bull. Soc. Fr. Mineral. Cristallogr. 1969, 92, S. 237 (Abstract in American Mineralogist, S. 1741; PDF; 439 kB).

Literatur

  • Raguinit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks