Raiffeisen Schweiz
Raiffeisen Schweiz Genossenschaft[1] | |
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Staat | Schweiz |
Sitz | St. Gallen |
Rechtsform | Genossenschaft |
IID | 80000[2] |
BIC | RAIFCH22XXX[2] |
Gründung | 1899 |
Website | www.raiffeisen.ch |
Geschäftsdaten 2014[3] | |
Bilanzsumme | 189 Mrd. CHF |
Einlagen | 144 Mrd. CHF |
Kundenkredite | 159 Mrd. CHF |
Mitarbeiter | 9'025 (Vollzeitstellen) |
Leitung | |
Unternehmensleitung | Patrik Gisel (CEO) Johannes Rüegg-Stürm (VR-Präsident) |
Raiffeisen Schweiz ist ein Zusammenschluss aller Schweizer Raiffeisenbanken. Die auf Basis einer Genossenschaft organisierten Banken bilden mit 305 eigenständigen Raiffeisenbanken, mit insgesamt 1025 Bankstellen, das dichteste Bankstellennetz der Schweiz. Im 21. Jahrhundert wurde die Raiffeisen-Gruppe mit einer gesamten Bilanzsumme von 189 Milliarden Franken zur drittgrössten Schweizer Bankengruppe. Die genossenschaftlich gegliederte Bankengruppe gehört zu den führenden Schweizer Retailbanken. Seit Juni 2014 zählt Raiffeisen Schweiz zu den systemrelevanten Banken der Schweiz und muss deswegen spezielle Anforderungen an die Eigenmittel erfüllen.[4] Raiffeisen Schweiz zählt 3,7 Millionen Kunden in der Schweiz. Davon sind mehr als 1,8 Millionen Genossenschafter und somit Mitbesitzer regionaler Raiffeisenbanken.[3]
Verbundorganisation
Die selbstständigen Raiffeisenbanken mit ihren Geschäftsstellen haben sich zur Raiffeisen Schweiz (ehemals Schweizer Verband der Raiffeisenbanken genannt) zusammengeschlossen. Raiffeisen Schweiz ist wie die beteiligten Raiffeisenbanken eine Genossenschaft. Diese koordiniert die Aktivitäten der Gruppe, schafft Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit der örtlichen Raiffeisenbanken (beispielsweise Informationstechnik, Infrastruktur, Refinanzierung) und berät und unterstützt sie in sämtlichen Belangen. Darüber hinaus gehören das Risikomanagement und die Kontrolle zu den Aufgaben von Raiffeisen Schweiz.
Der Hauptsitz von Raiffeisen Schweiz befindet sich in der Praxis seit 1912 und rechtlich seit 1936 in St. Gallen.
Geschichte
Die Ideen von Hermann Schulze-Delitzsch und Friedrich Wilhelm Raiffeisen, insbesondere der Selbsthilfegedanke wurden in Europa mit Interesse aufgenommen und fanden vor allem in ländlichen Gebieten viele Nachahmer. Auf Initiative von Pfarrer Johann Traber entstand 1899 in Bichelsee die erste Raiffeisenkasse der Schweiz. 1902 gründeten zehn Institute den Schweizerischen Raiffeisenverband. Ab 1912 gab es in St. Gallen eine gemeinsame Geschäftsstelle des Verbandes, welche während der folgenden 40 Jahre durch Direktor Josef Stadelmann ausgebaut wurde.
Geschäftliche Grundsätze
In einem gebietsmässig klar definierten Geschäftsbereich betreuen die genossenschaftlich organisierten Banken die Bevölkerung der Region. Dadurch, dass die Kundengelder im Geschäftsbereich verbleiben, sollen sie direkt zur Entwicklung der Region beitragen. Darüber hinaus unterstützen die Raiffeisenbanken auch lokale Vereine und soziale Einrichtungen. Sie sind zugleich regionale Arbeitgeber und Steuerzahler in den Gemeinden.
Zu den Prinzipien gehören lokale Verankerung und die Kundennähe, die Genossenschaftsstruktur und die Verbindung von genossenschaftlichen Werten mit betriebswirtschaftlichem Denken.
Individualinteressen Einzelner sind nicht möglich, die Führungsverantwortung bei Raiffeisen ist föderalistisch verteilt. Raiffeisen strebt kein Wachstum um jeden Preis an. Zu den Grundsätzen gehören ferner eine vorsichtige Kreditpolitik und die Kontrolle der Risiken.
Raiffeisenbanken
Die 305 (Stand Dezember 2014) rechtlich selbstständigen Raiffeisenbanken in der Schweiz sind die Genossenschaftler der Raiffeisen Schweiz Genossenschaft. Eine Übersicht der Mitgliedsbanken befindet sich im folgenden Hauptartikel.
Beteiligungen
Raiffeisen Schweiz kooperiert mit mehreren Firmen, um den angeschlossenen Raiffeisenbanken deren Services anzubieten. An den folgenden Firmen ist Raiffeisen Schweiz direkt beteiligt:[5]
- Aduno Gruppe, 24,7 %
- Viseca (Bankkarten)
- Cashgate (Kleinkredite)
- Arizon Sourcing AG (IT- und weitere Dienstleistungen), 51 %[6]
- Helvetia Versicherungen, 4 % (seit 1999)
- Raiffeisen Unternehmerzentrum AG, 100 % (seit 2014)
- SIX Group (Schweizer Börse), 3,2 %
- Swiss Bankers Prepaid Services (Reisezahlungsmittel), 16,5 %
- Responsability (Mikrofinanz in Entwicklungsländern), 15 %
- Notenstein Privatbank (Privatbank, Online-Privatbank), 100 % (seit 2012), erweitert durch Übernahme des bereinigten Kundenstamms und der Mitarbeitenden der Privatbank La Roche zur Notenstein La Roche Privatbank, 100 % (seit 2015)[7]
- KMU Capital AG (Mezzanine-Finanzierung)[8]
- Vescore AG, 100 % (seit 2015)
Daneben betreibt Raiffeisen Schweiz auch Filialen in städtischen Regionen, in denen keine Raiffeisengenossenschaften bestehen. Solche Niederlassungen von Raiffeisen Schweiz bestehen in Basel, Bern, St. Gallen, Thalwil, Winterthur und Zürich.[9]
Literatur
- Sibylle Obrecht: Raiffeisen. Verlag Huber, Frauenfeld 2000, ISBN 3719311856
- Andreas Zakostelsky, Friedrich Hagspiel (Hrsg.): Weißbuch Verbund. Überblick der Verbundstrukturen bei europäischen Genossenschaftsbanken. Wien 1999
Weblinks
- Raiffeisen Schweiz
- Sibylle Obrecht: 100 Jahre Raiffeisen. Der Baumeister aus dem Tannzapfenland. ( vom 23. Februar 2006 im Internet Archive) In: Panorama Raiffeisen 3/2000 (PDF; 263 kB)
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag im Handelsregister des Kantons St. Gallen. Abgerufen am 28. Mai 2013
- ↑ a b Eintrag im Bankenstamm der Swiss Interbank Clearing
- ↑ a b Medienmitteilung Bilanzmedienkonferenz 2015, abgerufen am 27. Februar 2015
- ↑ Eigenmittel-Situation, abgerufen am 15. Februar 2015
- ↑ http://www.raiffeisen.ch/web/kooperationen
- ↑ Medienmitteilung Raiffeisen 10. März 2015
- ↑ Notenstein übernimmt Basler La Roche, abgerufen am 21. Februar 2015
- ↑ http://www.raiffeisen.ch/web/gruppen-gesellschaften
- ↑ Schweizer Banken Info
Koordinaten: 47° 25′ 18,4″ N, 9° 22′ 23,6″ O; CH1903: 745968 / 254128