Rainer Weiss

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Rainer Weiss (2006)

Rainer Weiss (genannt Rai Weiss; * 29. September 1932 in Berlin) ist ein US-amerikanischer Physiker, der einer der führenden Wissenschaftler beim LIGO-Projekt eines Gravitationswellendetektors ist.

Weiss ging mit seiner Familie beim Aufkommen der Nationalsozialisten in Deutschland zunächst nach Prag und 1938 weiter in die USA. Er ging in New York City in die Schule (Columbia Grammar School) und studierte am Massachusetts Institute of Technology (MIT), wo er 1955 seinen Bachelor-Abschluss machte und 1962 bei Jerrold Zacharias promoviert wurde. Als Post-Doktorand war er bis 1962 an der Tufts University als Instructor und Assistant Professor und danach an der Princeton University, wo er mit Robert Dicke und David Todd Wilkinson zusammenarbeitete. Ab 1964 war er als Assistant Professor am MIT, wo er 1967 Associate Professor und 1973 Professor wurde. Seit 2001 ist er dort Professor Emeritus und gleichzeitig Adjunct Professor an der Louisiana State University.

Weiss befasste sich anfangs mit Atomphysik und der Entwicklung von Atomuhren. Er war in den 1970er Jahren einer der Pioniere bei der Messung des Kosmischen Mikrowellenhintergrunds mit Ballonmessungen und war dann leitend am COBE-Satellit zu dessen Messung beteiligt.[1] Ende der 1980er Jahre spielte er eine führende Rolle bei der Entwicklung der Laserinterferometer für Gravitationswellendetektoren, was ins LIGO-Projekt mündete.[2]

1991 erhielt er die Exceptional Scientific Achievement Medal der NASA für das COBE-Programm. Er ist Mitglied der American Association for the Advancement of Science, der New York Academy of Sciences, der National Academy of Sciences und der American Academy of Arts and Sciences sowie Fellow der American Physical Society (APS). 2000 war er Guggenheim Fellow und 2007 erhielt er den Einstein Prize der APS. 2006 erhielt er als Teil des COBE-Teams den Gruber-Preis in Kosmologie, 2016 erneut, gemeinsam mit anderen in dem LIGO-Team. Ebenfalls 2016 erhielt er den Special Fundamental Physics Prize sowie den Shaw Prize und den Kavli-Preis. Seit 2016 zählt ihn Thomson Reuters aufgrund der Zahl seiner Zitierungen zu den Favoriten auf einen Nobelpreis (Thomson Reuters Citation Laureates).[3]

Zu seinen Doktoranden zählt Nergis Mavalvala.

Schriften

  • Gravitational Radiation, Reviews of Modern Physics, Centennial Issue 1999
  • mit Barish: Ligo and the detection of gravivational waves, Physics Today, Oktober 1999

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Weiss Measurements of the Cosmic Background Radiation, Annual Review of Astronomy and Astrophysics, Band 18, 1980, S. 489, "The COBE Project", Physica Scripta, Band 21, 1980, S. 670
  2. Weiss Interferometric Gravitational Wave Detectors, in N. Ashby, D. Bartlett, W. Wyss (Herausgeber), Proceedings of the Twelfth International Conference on General Relativity and Gravitation, Cambridge University Press, 1990, S. 331
  3. Web of Science Predicts 2016 Nobel Prize Winners. In: ipscience.thomsonreuters.com. 21. September 2016, abgerufen am 21. September 2016 (englisch).