Reislingen
Reislingen Stadt Wolfsburg
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Koordinaten: | 52° 25′ N, 10° 51′ O |
Höhe: | 79 m |
Einwohner: | 6046 (31. Dez. 2015) |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 38446 |
Vorwahl: | 05363 |
Lage in Wolfsburg
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Reislingen ist ein Stadtteil im Osten von Wolfsburg.
Geografie
Der Stadtteil besteht aus verschiedenen Siedlungstypen, teilweise auch getrennt durch größere unbebaute Flächen. Es handelt sich um Alt-Reislingen, die Keimzelle Reislingens mit ehemaliger Dorfschule, Fachwerkhäusern und früheren Bauernhöfen. Ergänzt wird Alt-Reislingen durch neuere Gebiete wie Köterkamp (1980er Jahre) und Campo Mediterraneo (2000er Jahre). Weiter entfernt von Alt-Reislingen, direkt angrenzend an den Stadtteil Hellwinkel, befinden sich Reislingen-West (1950/70er Jahre) sowie das Gebiet Windberg (1980er Jahre). In den 1990er Jahren entstand das große Wohngebiet Reislingen Süd-West, das die Einwohnerzahl des Stadtteils vervielfacht hat. Hier gibt es ein Einkaufszentrum, zwei Kindergärten, eine Grundschule sowie ein Bürgerzentrum der Stadt Wolfsburg. Zu Reislingen gehören ein kleiner Teil des Bereichs Allerpark, wo sich der Stadtteil zum Aller-Urstromtal senkt, sowie Ausläufer des Gewerbegebiets Ost.
Geschichte
Der Ort wurde bereits 1239 als Reslinge urkundlich genannt. Der Ortsname ist aus der sehr alten Wortendung (Suffix) -lingi gebildet worden. Die ursprüngliche Dorfform war die eines wendischen Rundlings. Laut einem Siedlungsverzeichnis um 1850 bestanden zu dieser Zeit 21 Bauernhöfe.
Am 1. Juli 1972 wurde Reislingen, das aus dem Landkreis Helmstedt[1] stammt, gemäß dem Wolfsburg-Gesetz in die Stadt Wolfsburg eingegliedert.[2]
Politik
Politisch bildet Reislingen gemeinsam mit dem Stadtteil Neuhaus die Ortschaft[3] Neuhaus-Reislingen. Politische Vertretung ist der Ortsrat. Ortsbürgermeister ist Hans-Jürgen Friedrichs (SPD).[4]
Wappen
Reislingen gehörte jahrhundertelang zum Herzogtum Braunschweig und führt darum einen der beiden braunschweigischen Löwen. Im Jahre 1239 trug der Ritter Friedrich von Esebeck dem Herzog Otto dem Kinde das größere Dorf Reislingen mit Ausnahme eines Hauses zu Lehen auf. An dieses Ereignis und an den ersten geschichtlich fassbaren Lehensträger in Reislingen erinnert eine der drei Rosen aus dem Esebeckschen Wappen. Die Ähren versinnbildlichen den landwirtschaftlichen Charakter des Ortes und deuten zugleich an, dass der hiesige Getreidehandel zeitweilig überörtliche Bedeutung besaß.
Dem Ortsrat lagen zur Beschlussfassung zwei Entwürfe vor, die beide auf die geschilderten geschichtlichen Anknüpfungspunkte Bezug nahmen; neben dem hier abgebildeten noch ein weiterer mit „In Rot drei aus einer goldenen Rose wachsende goldene Ähren“, der die ehemalige Landeszugehörigkeit durch die braunschweigischen Wappenfarben andeutete. Der Ortsrat entschied sich am 25. Mai 1978 für den zuerst genannten Entwurf. Heraldische Beschreibung: Geteilt; oben in Rot einschreitender, herschauender, blau bewehrter und gezungter goldener (gelber) Löwe; unten in Gold (Gelb) eine rote Rose inmitten zweier gekreuzter roter Ähren.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- St.-Markus-Kirche, 1192 wüst. 1569–1958 Filiale von Vorsfelde.
- St.-Markus-Kirche (Neubau 1962–65) – evangelisch-lutherisch – Architekt: Friedrich Berndt, Braunschweig. Ihre Orgel wurde 1965 von Hans-Heinrich Blöß aus Oker erbaut,[5] das Kreuz auf dem Turm 2016 zugefügt.[6]
- Edith-Stein-Zentrum (Neubau 1994–95) – Subzentrum der katholischen St.-Christophorus-Gemeinde am Schillerteich
- Holzbanktheater, im ehemaligen Gasthaus Zum Dorfkrug.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Rüdiger Koch: Mitten in Deutschland: Erinnerungen an 100 Jahre Landkreis Gifhorn 1885-1985. Hrsg. vom Landkreis Gifhorn. Gifhorn 1985, S. 51.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 221.
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Wolfsburg vom 1. Dezember 2012 (zu Ortschaften und Ortsräten siehe § 9 der Hauptsatzung)
- ↑ Ortsrat Neuhaus/Reislingen
- ↑ Antje und Michael Labahn: Unsere Kirche. Kirchenführer St. Markus Reislingen-Neuhaus. Wolfsburg 2015.
- ↑ Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 8. Oktober 2016, S. 10.