Sagopalmfarne

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Sagopalmfarne

Cycas rumphii, zapfenförmiger männlicher Blütenstand

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Cycadopsida
Ordnung: Palmfarne (Cycadales)
Familie: Cycadaceae
Gattung: Sagopalmfarne
Wissenschaftlicher Name der Familie
Cycadaceae
Persoon
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Cycas
L.

Die Sagopalmfarne (Cycas), auch Cycas-Palmfarne genannt, sind eine Pflanzengattung in der Abteilung der Palmfarne (Cycadophyta) mit etwa 90 bis 95 Arten. Es ist die einzige Gattung in der monotypischen Familie der Cycadaceae. Aus den Stämmen von zwei Arten, Cycas revoluta und Cycas circinalis wird in Ostasien das sogenannte falsche Sago gewonnen, während das echte Sago vor allem von der - nicht verwandten - Sagopalme - stammt.[1]

Verbreitung

Sagopalmfarn-Arten haben ihre Areale in tropischen bis subtropischen Zonen der Alten Welt und den Pazifischen Inseln einschließlich Australien. Wichtige Heimatgebiete sind Südostasien, südliches China, Malaysia, tropische Bereiche Australiens, Ozeanien, Japan, Afrika und Madagaskar.

Standorte

Die Habitate variieren stark: Sie gedeihen von der Küste und küstennahen Ebenen bis in Bergregionen. Viele Arten wachsen in Wäldern, wenige in Savannen und viele an Felshängen und vegetationsarmen Stellen. Einige Arten leben in Gebieten mit häufigen Waldbränden. Einige Arten in ariden Gebieten sind saisongrün, das heißt, sie sind ohne Blätter in der Trockenzeit. Einige Arten mit einer Hauptverbreitung an Küsten haben Samen, die auf dem Wasser treiben können, solche Arten haben oft ein großes Areal.

Beschreibung

Sagopalmfarne sind langlebige, mehrjährige Pflanzen. Meistens sind die Stämme unverzweigt. Die Arten werden sehr unterschiedlich groß. Die größten Arten sind Cycas angulata, die Wuchshöhen bis 12 Meter und Stammdurchmesser von bis zu 40 Zentimetern erreicht, und Cycas thouarsii, die bei Wuchshöhen von bis zu 10 Metern Stammdurchmesser bis 45 Zentimeter erreicht.

Wenn die Blätter abgeworfen werden, bleiben am Stamm die Blattnarben als deutliche Marken erhalten. Junge Teile der Pflanzen sind behaart.

Typisch sind die fiedrigen Blattwedel, die Farnwedeln sehr ähnlich sehen. Anders als Palmwedel sind die Wedel bei den Palmfarnen aber gabelnervig (dichotom). Anfangs sind die Wedel, den Farnen ähnlich, eingerollt. Es werden auch Niederblätter, abwechselnd mit den Blattwedeln, gebildet. Am Stamm werden die Blätter schraubig gebildet. Meistens bildet sich ein Kranz von neuen Blättern gleichzeitig, meistens einmal pro Jahr, je älter die Pflanze umso mehr neue Blätter pro Jahr. Die Fiederblätter haben einen Hauptnerv und nie Seitennerven.

Sagopalmfarne sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Bei allen Arten der Familie der Cycadaceae (= Gattung Cycas), haben nur die männlichen Pflanzen zapfenförmige Blütenstände (Sporophyllstände) (Unterschied zu den anderen Cycadophyta). Die weiblichen Pflanzen haben umgeformte (fertile) Blätter, die in einem Kranz an der Spitze der Pflanze abwechselnd mit den Laubblättern gebildet werden - an den Rändern dieser fertilen Blätter (Sporophylle) stehen einzelne Samenanlagen. Nach der Befruchtung bilden sich dann die Samen am Rand dieser fertilen Blätter. Bemerkenswert ist die Ähnlichkeit der weiblichen fertilen Blätter mit der Art, wie Farne ihre Sporenanlagen angeordnet haben.

In der Wurzel von Sagopalmfarnen leben stickstofffixierende Cyanobacteria der Ordnung Nostocales als Endosymbionten. Es ist die einzige bei Gymnospermen bekannte Symbiose dieser Art. Die Pflanze produziert einen besonderen Wurzeltyp, die "coralloiden" Wurzeln, speziell zur Aufnahme der Blaualgen. Die Aufnahme erfolgt durch Infektion von außen, aus dem Boden. Als Symbiont wird meist die Gattung Nostoc genannt, tatsächlich sind aber wohl weitere Arten beteiligt[2].

Systematik

In der Gattung der Sagopalmfarne (Cycas L.) werden 90 bis 108 Arten unterschieden:

Bilder

Cycas rumphii:

Cycas circinalis:

Cycas thouarsii:

Cycas revoluta:

Quellen

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen, und Tropen. 4., neubearbeitete und erweiterte Auflage. Thieme, Stuttgart u. a. 1989, ISBN 3-13-530404-3, S. 81.
  2. José-Luís Costa, Per Paulsrud, Peter Lindblad: Cyanobiont diversity within coralloid roots of selected cycad species. In: FEMS Microbiology Ecology. Bd. 28, Nr. 1, ISSN 0168-6496, 1999, S. 85–91, doi:10.1111/j.1574-6941.1999.tb00563.x (open access).
  3. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az ba bb bc bd be bf bg bh bi bj bk bl bm bn bo bp bq br bs bt bu bv bw bx by bz ca cb cc cd ce cf cg ch ci cj ck cl cm cn co cp cq cr cs ct cu cv cw cx cy cz da db dc dd de Rafaël Govaerts (Hrsg.): Cycas - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 9. April 2015.

Weblinks

Commons: Sagopalmfarne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien