San Sebastiano fuori le mura

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Basisdaten[1]
Patrozinium: Hl. Sebastian
Weihetag: 4. Jahrhundert n. Chr.
Rang: Basilica minor
Orden: Zisterzienser
Kardinalpriester: Lluís Martínez Sistach
Anschrift: Via Appia Antica 136
00179 Roma
Zisterzienserabtei Catacumbas
Fassade von San Sebastiano
Fassade von San Sebastiano
Lage Italien Italien
Region Latium
Provinz Rom
Koordinaten: 41° 51′ 20″ N, 12° 30′ 56″ OKoordinaten: 41° 51′ 20″ N, 12° 30′ 56″ O
Patrozinium Hl. Sebastian
zisterziensisch seit 1171
Jahr der Auflösung/
Aufhebung
1826
Mutterkloster Kloster Saint-Sulpice
später Kloster Santa Maria di Falleri
Primarabtei Kloster Pontigny

Tochterklöster

keine

Die Basilika San Sebastiano fuori le mura (lat. Sancti Sebastiani extra muros, dt. Sankt Sebastian vor den Mauern), als Bezeichnung des Titels auch San Sebastiano alle Catacombe (lat. Sancti Sebastiani ad Catacumbas, dt. Sankt Sebastian bei den Katakomben), ist eine der sieben Pilgerkirchen von Rom. Sie ist außerdem Pfarrkirche.

Die Kirche liegt direkt über dem Komplex der Sebastian-Katakomben (ehemaliges Grab des Märtyrers Sebastian) an der Via Appia Antica rund sechs Kilometer südlich des heutigen Stadtzentrums und der aurelianischen Stadtmauer.

Geschichte

Es gab dort bereits einige Gräber, als der Ort im 3. Jahrhundert besonders für die Christen wichtig wurde, weil sie dort während der Christenverfolgungen unter den Kaisern Decius und Valerian die Reliquien der Heiligen Petrus und Paulus aufbewahrten.[2] Diesen Heiligen war ursprünglich die im 4. Jahrhundert unter Kaiser Konstantin erbaute dreischiffige Kirche als Basilica Apostolorum geweiht. Die Stelle, an der sie errichtet wurde, hatte die Flurbezeichnung ad catacumbas (in der (Tal)senke). Aus dieser Flurbezeichnung leitete sich der Begriff Katakomben ab. Die Benennung der Kirche nach dem heiligen Sebastian, dem prominentesten der in diesen Katakomben bestatteten Märtyrer, begegnet seit dem 8. Jahrhundert.

Das zugehörige Kloster gehörte dem Benediktinerorden und darauf den Regularkanonikern an, ging aber 1171 auf die Zisterzienser über, die aus Kloster Saint-Sulpice im französischen Département Ain und damit aus der Filiation der Primarabtei Pontigny kamen. 1260 wurde das Kloster jedoch dem Kloster Santa Maria di Falleri unterstellt. Ihr heutiges barockes Aussehen erhielt die Basilika bei dem Umbau durch Flaminio Ponzio, den Kardinal Scipione Borghese im Jahr 1612 veranlasste. Dabei fand lediglich noch das Mittelschiff der konstantinischen Basilika Verwendung. Die Fassade und die Portikus schuf Giovanni Vasanzio.

1614 übernahm das Kloster die Reform der Fulienser. 1802 schloss es sich der italienischen Zisterzienserkongregation an. 1826 ging es an die Minoriten über. Im Laufe des 20. Jahrhunderts entdeckte man bei Grabungsarbeiten altrömische und christliche Gräber, antike Häuser und Reste des konstantinischen Kirchenbaus. Vor der Kirche befindet sich ein kleiner Vorplatz, an dessen rechter Seite der Eingang zu den Katakomben ist.

In der Nähe von San Sebastiano befinden sich außerdem die Kallistus- und die Domitilla-Katakomben, sowie die Kirche Santa Maria in Palmis (besser bekannt als Domine quo vadis).

San Sebastiano alle Catacombe wurde 1962 von Papst Johannes XXIII. zur Titelkirche erhoben.

Titelkirche

Bisherige Kardinalpriester von San Sebastiano alle Catacombe:

Weblinks

Commons: San Sebastiano fuori le mura – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Diözese Rom
  2. Dies und einige weitere Einzelheiten nach Anton Henze u. a. : Rom und Latium. Kunstdenkmäler und Museen. Reclam Stuttgart 1981, S. 275 f. ISBN 3-15-008679-5