Santiago de los Caballeros

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. November 2015 um 20:44 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (→‎Söhne und Töchter der Stadt: Halbgeviertstrich | ♥). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Santiago de los Treinta Caballeros
Santiago de los Caballeros (Dominikanische Republik)
Santiago de los Caballeros (Dominikanische Republik)
Santiago de los Caballeros
Lage von Santiago in der Dominikanischen Republik
Koordinaten 19° 27′ 24″ N, 70° 42′ 10″ WKoordinaten: 19° 27′ 24″ N, 70° 42′ 10″ W
Basisdaten
Staat Dominikanische Republik
Provinz Santiago
Stadtgründung 1495
Einwohner 592.085 (2010)
– im Ballungsraum 963.422
Stadtinsignien
Detaildaten
Fläche 75 km2
Bevölkerungsdichte 7.894 Ew./km2
Höhe 178 m
Zeitzone UTC-4
Website www.santiago.gov.do santiago.gov.do
Santiago de los Caballeros
Santiago de los Caballeros
Santiago de los Caballeros

Santiago de los Caballeros ist eine Stadt im Norden der Dominikanischen Republik und mit 592.085 Einwohnern (Stand Dezember 2010) die nach Santo Domingo zweitgrößte Stadt des Landes.

Geographie

Santiago de los Caballeros ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Santiago im fruchtbaren Cibao-Tal im Norden der Dominikanischen Republik.

Klima

Die Durchschnittstemperatur beträgt 26,0 °C, der jährliche Niederschlag 952 Millimeter.

Santiago
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
50
 
29
18
 
 
48
 
29
18
 
 
59
 
30
19
 
 
104
 
31
20
 
 
151
 
32
21
 
 
68
 
33
22
 
 
56
 
33
22
 
 
73
 
33
22
 
 
97
 
33
22
 
 
110
 
32
22
 
 
126
 
30
20
 
 
80
 
29
19
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Oficina Nacional de Meteorología (ONAMET)
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Santiago
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 28,8 29,4 30,4 31,2 31,8 32,9 33,0 33,2 33,3 32,4 30,3 28,7 31,3
Mittl. Tagesmin. (°C) 18,2 18,4 19,0 19,9 21,2 22,1 22,2 22,2 21,9 21,5 20,2 18,7 20,5
Niederschlag (mm) 49,8 47,7 59,2 104,4 151,2 67,6 55,9 73,1 96,8 109,7 125,6 80,2 Σ 1.021,2
Regentage (d) 7,8 6,6 6,2 8,3 10,7 6,0 7,6 8,3 8,7 9,1 11,0 10,2 Σ 100,5
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
28,8
18,2
29,4
18,4
30,4
19,0
31,2
19,9
31,8
21,2
32,9
22,1
33,0
22,2
33,2
22,2
33,3
21,9
32,4
21,5
30,3
20,2
28,7
18,7
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
49,8
47,7
59,2
104,4
151,2
67,6
55,9
73,1
96,8
109,7
125,6
80,2
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte

Während seiner zweiten Amerikareise ließ Christoph Kolumbus 1495 am nördlichen Ufer des Flusses Yaque del Norte eine Festung errichten, um die herum die spanische Kolonie Jacagua entstand. 1504 verlegte der spanische Gouverneur Nicolás de Ovando die Siedlung einige Kilometer weiter nördlich auf das Gebiet des heutigen Jacagua. Im selben Jahr ließen sich 30 spanische Edelleute (Caballeros) des St.-James-Ordens aus dem nahe gelegenen La Isabela in Jacagua nieder. Dies war der Anlass, die Stadt fortan Santiago de los Caballeros (englische Kurzform „James“) zu nennen. 1508 verlieh der spanische König Ferdinand II. der Stadt ihr Wappen, das sieben rote und fünf weiße Jakobsmuscheln zeigt.

Nach der Zerstörung durch ein schweres Erdbeben 1562 wurde die Stadt an ihrem früheren Gründungsort wieder aufgebaut. Der französische Pirat Fernand de la Fleur ließ Santiago 1660 plündern und niederbrennen. Während des King-Williams-Krieges verteidigte sich Santiago 1690 in der Schlacht von Lemonade erfolgreich gegen die französischen Truppen. 1775 und 1783 richteten erneut zwei Erdbeben Schäden an. Im Konflikt zwischen Haiti und dem spanischen Teil Hispaniolas wurde Santiago 1805 von haitianischen Truppen geplündert und zerstört, ein Großteil der Einwohner wurde getötet. Von 1822 bis 1844 war Santiago von Haiti besetzt, ehe es am 30. März 1844 von den Truppen der inzwischen unabhängigen Dominikanischen Republik befreit wurde. Während der erneuten spanischen Kolonialherrschaft von 1861 bis 1865 war Santiago ein Schwerpunkt der Unabhängigkeitsbewegung. Mit der Zerstörung Santiagos durch spanische Truppen am 6. September 1863 begann der dominikanische Restaurationskrieg. In den folgenden zwei Jahren bis zur endgültigen Unabhängigkeit von Spanien wurde Santiago zur Hauptstadt ausgerufen.

Mit der Unabhängigkeit begann der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt, befördert durch den Anbau von Tabak und Zuckerrohr sowie des Baues der Eisenbahnverbindung zum nahe gelegenen Hafen Puerto Plata. Mit der Herstellung von Möbel-, Pharma- und Lederwaren siedelten sich neue Industriezweige an. 1915 nahm die Gesellschaft für Wasser und Elektrizität ihren Betrieb auf. In den 1960er Jahren hatte sich die Bevölkerungszahl Santiagos verdreifacht. 1962 begann die katholische Universität mit ihren Lehrbetrieb. Mit der Eröffnung der Autobahn nach Santo Domingo und eines eigenen Flughafens (2002) wurde auch der Tourismus für die Stadt eine wichtige Einnahmequelle. Seit 1953 ist Santiago Bistumssitz, ab 1994 Sitz des Erzbistum Santiago de los Caballeros.

Wirtschaft

Die Stadt ist das bedeutendste Wirtschaftszentrum im Norden der Dominikanischen Republik, Zentrum der dominikanischen Tabak-Industrie sowie Sitz mehrerer Universitäten und verschiedener Hochschulen.

Der internationale Flughafen Cibao (STI) bietet bislang aufgrund seiner Bahnlänge noch keine Direktverbindungen nach Europa. Es ist jedoch geplant, derartige Flüge mit Flugzeugen des Typs 767 oder 340 aufzunehmen.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

Weblinks

Commons: Santiago de los Caballeros – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien