Schwarzes Kreuz (Symbol)

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Hoheitszeichen der Bundeswehr

Das Schwarze Kreuz ist ein Hoheitszeichen, das von den preußischen und den deutschen Streitkräften genutzt wurde und beim Deutschen Orden als Ordenskreuz genutzt wird. Die Bundeswehr verwendet es als stilisiertes Tatzenkreuz auch heute.[1] Ein schwarzes Kreuz auf weißem Grund führten bzw. führen auch das Erzstift und Kurfürstentum Köln sowie verschiedene Städte seines Territoriums in Wappen und Flaggen, z. B. Bonn, Kaiserswerth, Rheinbach und Rhens.

Geschichte des Hoheitszeichens

Tannhäuser als Deutschordensritter
Miniatur aus dem Codex Manesse mit Tatzenkreuz

Der Deutsche Orden nutzt seit seiner Gründung 1190 ein schwarzes Tatzenkreuz auf weißem Hintergrund zur Abgrenzung und Unterscheidung von den anderen Ritterorden, die bereits Kreuze in anderen Farben hatten. Die Bedeutung des Kreuzes geht auf das Kreuz Christi zurück und sollte zeigen, dass der Orden von christlicher Prägung ist.

Flaggen des Deutschen Kaiserreichs

Zu Beginn der Befreiungskriege 1813 wurde das schwarze Kreuz auf weißem Hintergrund von Preußen als Kriegsauszeichnung und Symbol übernommen. Fortan zierte es neben dem schwarzen Adler die Preußische Kriegsflagge. Die Kriegsauszeichnung hatte den Namen „Eisernes Kreuz“ erhalten, da sie aus Eisen hergestellt wurde. Diese Bezeichnung bürgerte sich von nun an auch für das Hoheitszeichen ein. Vorschlag und Entwurf stammten von König Friedrich Wilhelm III., die Ausarbeitung von Karl Friedrich Schinkel.[1]

Mit der Gründung des Deutschen Reiches und der Kaiserlichen Marine 1871 erschien das Eiserne Kreuz in der Kriegsflagge, da es schon vorher an nicht preußische Soldaten des Norddeutschen Bundes verliehen worden war. Von 1916 bis 1918 wurde es in seiner vereinfachten Form als Balkenkreuz verwendet. Später übernahmen sowohl die Reichswehr als auch die Wehrmacht das Symbol in seinen verschiedenen Formen als Hoheitszeichen.[1]

Am 1. Oktober 1956 ordnete Bundespräsident Theodor Heuss das schwarze Kreuz in Tatzenform als Erkennungszeichen der „Luftfahrzeuge und Kampffahrzeuge der Bundeswehr“ an.[2]

Ausführungsformen des Eisernen Kreuzes als Hoheitszeichen

Im Verlauf der Nutzung des Kreuzes wurde es immer wieder in seinen Ausführungsformen geändert.

Ursprungsform

Die Ursprungsform, die der Deutsche Orden nutzte, war ein einfaches schwarzes Balkenkreuz oder Tatzenkreuz auf weißem Hintergrund. Diese war ähnlich dem Kreuz anderer Ritterorden, insbesonderen dem des Templerordens.

Eisernes Kreuz

Admiralsflagge der Kriegsmarine
Kreuz auf einem Kampfpanzer Leopard 2 der Bundeswehr

Bei der Reichsmarine und ab dem Ersten Weltkrieg auf den Flugzeugen der Fliegertruppe wurde das Eiserne Kreuz als Tatzenkreuz mit weißer Umrandung oder auf weißem Hintergrund ausgeführt. Diese Form wurde bis etwa 1916 auf den Flugzeugen der Fliegertruppe geführt. Auf den Flaggen der Marine blieb diese Form seit dieser Zeit erhalten.

Die Bundeswehr ging wieder auf diese Form zurück, die weiße Umrandung ist aber bei der Bundeswehr auf die Innenkanten des Kreuzes beschränkt.

Marineform

Auf den Flaggen der Marine wird das Kreuz oft mit schmaleren Balken geführt.

Weißes Kreuz

Panzer I mit weißem Kreuz

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges trugen die deutschen Panzer an allen Seiten ein weißes Kreuz als Erkennungszeichen. Jedoch zeigte sich bereits im Polenfeldzug, dass diese auffälligen Zeichen von der gegnerischen Panzerabwehr als Visierhilfe benutzt wurden. (Dieselbe Erfahrung mit einer auffälligen Kennzeichnung machten später die US-amerikanischen Truppen mit dem weißen Stern, der ihren Panzern als Erkennungszeichen diente.) Um diesem Problem zu begegnen, wurde nach dem Polenfeldzug in das weiße ein schwarzes Kreuz hineingesetzt, wobei nur ein schmaler weißer Rand in Form von vier Winkeln verblieb - das Balkenkreuz.[3]

Balkenkreuz

Balkenkreuz

Das Balkenkreuz wurde etwa ab 1916 bei der Fliegertruppe und den Panzertruppen des Deutschen Reiches verwendet. Es war ein einfaches Kreuz in weiß oder schwarz mit einer Umrandung in den Innenkanten des Kreuzes. Bei der Wehrmacht wurde diese Form des Kreuzes auch ohne Innenfarbe genutzt, wobei nur die Umrandung angemalt wurde.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c Bundesministerium der Verteidigung Das eiserne Kreuz 11. November 2011
  2. BPräsKennzAnO
  3. a b Adolf Schlicht, John R. Angolia: Die deutsche Wehrmacht. Uniformierung und Ausrüstung. 1933–1945. Band 1: Das Heer. 4. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-613-01390-8, S. 581.