Sowjetisches Ehrenmal (Schönholzer Heide)

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Das Ehrenmal im Herbst 2015

Das Sowjetische Ehrenmal in der Schönholzer Heide in Berlin-Pankow wurde von Mai 1947 bis November 1949 errichtet und hat eine Fläche von 27.500 m². Die Schönholzer Heide, im 19. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel, war während des Zweiten Weltkriegs Standort eines großen Zwangsarbeiterlagers. Nach dem Krieg entstand hier im nordwestlichen Teil des Parks zusammen mit den Ehrenmalen im Tiergarten und im Treptower Park das dritte sowjetische Ehrenmal in Berlin. Ein weiteres befindet sich in Berlin-Buch im Bucher Schlosspark.

Das Ehrenmal ist eine Gedenkstätte und Soldatenfriedhof der sowjetische Kriegsgräberstätten auf welchem 13.200 der etwa 80.000 in der Endphase (Schlacht um Berlin) im März/April 1945 gefallenen Soldaten der Roten Armee beigesetzt wurden.

Blick zum Ehrenmal in der Schönholzer Heide, Winter 2010

Geschichte und Beschreibung

Relief von dem Hauptportal
Datei:Stamps of Germany (DDR) 1977, MiNr 2262.jpg
35-Pfennig-Briefmarke der Deutschen Post der DDR (1977) mit Bronzeplastik der um ihren Sohn trauernden „Mutter Heimat“ und Obelisk

Eine sowjetische Architektengruppe, bestehend aus Konstantin A. Solowjow, M. D. Belawenzew, W. D. Koroljow und dem Bildhauer Iwan G. Perschudtschew, entwarf die gesamte Anlage des Ehrenmals. Auf einer Mauer rund um das Ehrenmal sind auf 100 Bronzetafeln die Namen, Dienstgrade und Geburtsjahre von einem Fünftel der Opfer, die identifiziert werden konnten, angebracht.

Beidseits entlang der Hauptachse, an deren Ende sich ein 33,5 m hoher Obelisk aus Syenit erhebt, liegen acht Grabkammern, in denen jeweils 1182 Rotarmisten bestattet wurden. Unter der Ehrenhalle des Obelisken befindet sich eine Gruft, in der zwei sowjetische Oberste bestattet wurden. An sowjetische Opfer der Konzentrationslager erinnert ein Gedenkstein hinter dem Obelisken.

Vor dem Obelisken befindet sich das Hauptdenkmal, eine Statue der russischen „Mutter Heimat“, welche um ihren gefallenen Sohn trauert. Am Sockel des Obelisken, der aus schwarzen Porphyrquadern gefertigt ist, sind 42 Bronzetafeln mit Namen von gefallenen Offizieren angebracht.

Aufgrund bilaterialer Verpflichtungen im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrags mit der Sowjetunion zur Deutschen Wiedervereinigung und Abzug ihrer Truppen von deutschem Gebiet, begann Anfang 2011 eine Instandsetzung des Ehrenmals. (Die Bundesregierung hatte sich zuvor in einem weiteren Abkommen vom 16. Dezember 1992 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Russischen Föderation über Kriegsgräberfürsorge verpflichtet, ihren Bestand dauerhaft zu gewährleisten, sie zu unterhalten und zu reparieren.)

Die Fertigstellung war ursprünglich für 2012 vorgesehen bei Kosten von 9,88 Millionen Euro.[1] Für die Grundsanierung der Bauwerke und der Außenanlagen wurden rund 10,35 Millionen Euro aufgewendet.[2]

Nach Abschluss der Arbeiten wurde das Ehrenmal am 13. August 2013 durch den Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller gemeinsam mit dem Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Russischen Föderation Wladimir M. Grinin feierlich wiedereröffnet und ist seitdem öffentlich zugänglich.

„Die heutige Gedenkstunde ist nicht nur ein Akt der Totenehrung durch dankbare Nachkommen. Sie ist ein wichtiger Akt der Annäherung und Versöhnung zwischen Russen und Deutschen.[…]“

Zur Wiedereröffnung des Sowjetischen Ehrenmals in der Schönholzer Heide der Russische Botschafter Wladimir M. Grinin am 13. August 2013: [2]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Sowjetisches Ehrenmal (Schönholzer Heide) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

Einzelnachweise

  1. Sowjetisches Ehrenmal Schönholz. adb – büro für architektur, denkmalpflege und bauforschung. ewerien und obermann GbR, archiviert vom Original am 1. Mai 2011; abgerufen am 30. Juli 2014.
  2. a b Sowjetisches Ehrenmal und Soldatenfriedhof Schönholz wurde saniert. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, 14. August 2013, abgerufen am 30. Juli 2014.

Koordinaten: 52° 34′ 54″ N, 13° 22′ 21″ O