Speedski-Weltcup

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Logo des Internationalen Ski-Verbandes FIS
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Der Speedski-Weltcup ist ein vom Internationalen Skiverband (FIS) ausgetragener internationaler Wettbewerb im Geschwindigkeitsskifahren. Der Weltcup wird seit dem Jahr 2000 alljährlich zwischen Januar und April ausgetragen. Die Rennen finden in Europa und Nordamerika statt.

Velocity Challenge im Sun Peaks Resort

Reglement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich gab es eine Klasse: Speed 1 (S1), welche daher auch als klassische Klasse bezeichnet wird. Zur Saison 2008 und 2009 wurden dann drei weitere Klassen eingeführt: Speed 1 Junior, Speed Downhill (SDH, auch production Klasse) und Speed Downhill Junior (SDH Junior). Während in der Speed 1-Klasse mit Spezialhelm, Spoilern, Spezialanzug und mit 240 cm Skiern gefahren wird, nutzt man in der Downhill-Klasse ganz normale Abfahrtsausrüstung. In den Junioren-Klassen konnten Athleten von 15 bis 20 Jahren teilnehmen.[1] Nachdem die Klasse S1 Junior nur eine Saison ausgetragen wurde, etablierten sich die anderen beiden Klassen zunehmend. Dennoch werden diese seit der Saison 2018 nicht mehr als Weltcuprennen, sondern lediglich als FIS-Rennen ausgetragen. Ferner wurden die Klassen in S2 und S2 Junior umbenannt. Ziel sei es zu betonen, was das Geschwindigkeitsskifahren eigentlich ist.[2]

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Athleten treten auf speziell präparierten Pisten gegeneinander an. Im Weltcup gibt es keine Streckenbesichtigung wie bei den alpinen Bewerben, sondern ein freies Training. Die Rennleitung wählt für das freie Training den Startpunkt so aus, dass 160 km/h nicht überschritten werden können. Der Startpunkt wird nach jedem Lauf nach oben verlegt, um die Geschwindigkeit deutlich zu steigern. Die ersten Rennläufe dienen zur Qualifikation. Die langsamsten Fahrer scheiden aus. Es gibt auch einen sogenannten technischen Cut, bei dem unsichere Fahrer ausscheiden. Nach den Renn- oder Qualifikationsläufen folgen das Halbfinale und das Finale. Es wird in umgekehrten Startreihenfolge gestartet, der Schnellste startet also als Letzter. Beim Finale wird vom höchsten Startpunkt aus gefahren, um die schnellste Geschwindigkeit zu erreichen. Diese wird im Finale gewertet.[1]

Weltcup-Punktesystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zur Saison 2011 wurden für Männer und Frauen verschiedene Weltcuppunktesysteme verwendet. Seit 2012 wird das Punkteraster des Alpinen Skiweltcups analog verwendet (1. = 100, 2. = 80, 3. = 60. usw.)

Gesamtsieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erfolgreichsten Sportler im Speedski-Weltcup sind die US-Amerikanerin Tracie Sachs, die Schwedin Sanna Tidstrand und die Italienerin Valentina Greggio mit je fünf Weltcupgesamtsiegen, sowie der Italiener Simone Origone, welcher zwischen 2004 und 2023 14 mal eine Kristallkugel erringen konnte.

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison S1 S1 Junior SDH SDH Junior
2002 Schweiz Philippe May
2003 Vereinigte Staaten John Hembel
2004 Italien Simone Origone
2005 Italien Simone Origone
2006 Italien Simone Origone
2007 Italien Simone Origone
2008 Italien Ivan Origone Vereinigtes Konigreich Marc Poncin
2009 Italien Simone Origone Schweiz Julien Kipfer Osterreich Günther Foidl Frankreich Charles Edouard Queyras
2010 Italien Simone Origone Osterreich Günther Foidl Italien Stefano Bar
2011 Italien Simone Origone Italien Stefano Bar
Schweden Sebastian Lindblom
Schweden Erik Backlund
2012 Osterreich Klaus Schrottshammer Schweiz Gregory Meichtry Schweden Erik Backlund
2013 Italien Simone Origone Osterreich Günther Foidl Schweden Erik Backlund
2014 Osterreich Klaus Schrottshammer Vereinigtes Konigreich Jan Farrell Frankreich Emmeric Mabit
2015 Italien Ivan Origone Schweden Erik Backlund Frankreich Robin Portal
2016 Italien Simone Origone Schweden Erik Backlund Schweiz Kevin Monay
2017 Frankreich Bastien Montes Schweiz Gregory Meichtry Frankreich Ugo Portal
2018 Italien Simone Origone
2019 Italien Simone Origone
2020 Italien Simone Origone
2021 Frankreich Simon Billy
2022 Italien Simone Origone
2023 Italien Simone Origone
Saison S1 S1 Junior SDH SDH Junior

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison S1 S1 Junior SDH SDH Junior
2002 Frankreich Karine Dubouchet Revol
2003 Vereinigte Staaten Tracie Sachs
2004 Vereinigte Staaten Tracie Sachs
2005 Vereinigte Staaten Tracie Sachs
2006 Vereinigte Staaten Tracie Sachs
2007 Vereinigte Staaten Tracie Sachs
2008 Schweden Sanna Tidstrand
2009 Schweden Sanna Tidstrand Schweden Lisa Hovland-Uden Schweiz Patty Moll Finnland Janni Maria Heikkola
2010 Schweden Linda Baginski Frankreich Audrey Passet
2011 Schweden Sanna Tidstrand
2012 Schweden Sanna Tidstrand Schweden Britta Backlund
2013 Schweden Sanna Tidstrand Italien Valentina Greggio
2014 Schweden Linda Baginski Osterreich Cornelia Seebacher Schweden Britta Backlund
2015 Italien Valentina Greggio Schweden Britta Backlund Frankreich Clea Martinez
2016 Italien Valentina Greggio Frankreich Clea Martinez
2017 Italien Valentina Greggio Frankreich Clea Martinez Schweden Mathilda Persson
2018 Italien Valentina Greggio
2019 Schweden Britta Backlund
2020 Schweden Britta Backlund
2021 Schweden Britta Backlund
2022 Italien Valentina Greggio
2023 Schweden Britta Backlund
Saison S1 S1 Junior SDH SDH Junior

Austragungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Speedski-Weltcup 2021 waren folgende Pisten homologiert. Möglich Einschränkungen finden sich ebenfalls in der Tabelle.[3]

Ort Piste Starthöhe (in m ü. M.) Zielhöhe (in m ü. M.) Höhenunterschied (in hm) Länge (in m) Geschwindigkeit (in km/h) Beschränkung
Schweiz Andermatt Gemsstock 2440 2118 322 1050 200 Zunächst nur FIS-Rennen
Island Akureyri Hradabraut 1010 750 260 760 170 Zunächst nur FIS-Rennen
Frankreich Arcs Aiguille Rouge 2710 2145 565 1740 250
Osterreich Bad Mitterndorf Skischanze 986 830 156 400 150
Turkei Erzurum Ejder Speed 3144 2597 547 1620 230 Zunächst nur FIS-Rennen
Spanien Formigal Tubo superior Tres Hombres 2200 1900 320 1000 230 Zunächst nur FIS-Rennen
Frankreich Gavarnie-Gèdre Gypaete (Jean Lou Montes) 2020 1840 180 800 190 Zunächst nur FIS-Rennen
Schweiz Grimentz Lona 2538 2358 180 750 190
Schweden Idre Fjäll Chocken 872 711 161 680 180
Osterreich Kaunertal Weißseeferner 3170 2880 290 1339 180 Zunächst nur FIS-Rennen
Russland Kirowsk BigWoodjavr150 1000 850 150 500 150 Nur FIS-Rennen
Speed200 1016 600 416 700 200 Zunächst nur FIS-Rennen
Andorra Pas de la Casa Riberal 2538 2338 200 887 190
Schweden Sälen Väggen 810 609 201 609 200
Finnland Salla Sallatuntturi 435 270 165 550 170
Kanada Sun Peaks Headwall 2075 1850 225 650 180
Frankreich Vars Chabrière 2720 2285 435 1220 250

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Speed Ski: Important changes in classes for 2018, Veröffentlicht am 10. Oktober 2017, abgerufen am 29. Dezember 2018 (englisch)
  2. FISSpeedSkiHomolgatedTracks. FIS, abgerufen am 27. Februar 2021 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]