St.-Bartholomäus-Kirche (Damgarten)

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St. Bartholomäuskirche in Damgarten
Südansicht St. Bartholomäus
St.-Bartholomäus-Kirche in Damgarten

Die St.-Bartholomäus-Kirche ist eine aus dem 13. Jahrhundert stammende evangelische Kirche im vorpommerschen Ortsteil Damgarten der Stadt Ribnitz-Damgarten.

Geschichte

Der Chorraum der Kirche entstand Ende des 13. Jahrhunderts; er bildet damit den ältesten Teil der Kirche. Wenige Jahre später entstand die Sakristei. Die Kirche wurde 2001 dem Heiligen Bartholomäus geweiht. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde beschädigt, aber wieder aufgebaut. Das Kirchenschiff wurde am Ende des 15. Jahrhunderts errichtet, vermutlich auch der Kapellenanbau auf der Südseite. Letzter wurde 1878 durch das heutige Südportal ersetzt. Es diente als Aufgang zu den Emporen.

Der aus Backstein errichtete Kirchturm entstand 1886–1887 nach Plänen des Stralsunder Stadtbaumeisters Ernst von Haselberg. Davor gab es einen Fachwerkturm, der 1723 errichtet wurde. Im heutigen Turm hängen Glocken aus den Jahren 1447, 1601 (Stralsund, Albrecht Huve) und 1821 (Stralsund, Simon Zach).

Von 1999 bis Juni 2000 wurde wegen des starken Schwammbefalles das Kirchenschiff saniert und das Dach im Bereich des Kirchenschiffes neu gedeckt. Ebenfalls 1999 wurde mit der Sanierung des Südportals und 2002 mit der Sanierung des Kirchturmes und des Innenbereiches begonnen. Diese war 2003 abgeschlossen. 2014 konnte die Sakristei saniert werden.

Ausstattung

Der barocke Altar sowie die Kanzel mit ihrem Schalldeckel wurden 1721 bzw. 1719 vom Rostocker Meister Diederich Hartig gefertigt. Malermeister Sellin aus Rostock fertigte die Fassungen. Weiterhin ist ein Wappenepitaph des Obersts Hans-Ulrich von Schwerin (1624–1681) vorhanden, das 2006 restauriert wurde. Im Altarraum steht die Patronatsbank der Familie von Zanthier aus Pütnitz, die hier das Mitpatronat über die Kirche bis 1945 innehatte. Sehenswert sind auch zwei Kruzifixe, die um 1500 geschaffen wurden. Der heutige Innenraum ist durch die tiefgreifenden Umgestaltungsmaßnahmen in den 1880/1890ern, den 1960ern sowie den 2000ern geprägt. Aus der ersten Phase rührt die Gestaltung der Decken, einst auch die der Wände her. In den 1960ern wurden die Emporen bis auf die Orgelempore entfernt und die Wände grau gestrichen. Durch die letzte Sanierung kam das Kastengestühl aus dem 18. Jahrhundert in die Dorfkirche Pantlitz und es wurde ein mobiles Gestühl eingebaut. Die Wände wurden geweißt. Weiterhin wurden neue Bleiglasfenster im Kirchenschiff eingebaut. Im Altarraum wurden 2002 drei vom Glaskünstler Thomas Kuzio geschaffene Fenster, die die christlichen Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung (1. Kor 13,13) eingesetzt. 2003 erhielt ein Bartholomäus-Relief (Bronze, Holz) von der Kölner Bildhauerin Chantal Vogt Einzug.

Orgel

Die Orgel stammt aus dem Jahr 1971 (Firma Sauer, Opus 1955) und ersetzte eine Buchholz-Orgel von 1848, an welcher der Damgartener Pädagoge, Kantor und Komponist Hermann Bendix ab 1887 für mehrere Jahrzehnte wirkte. Der früheste Orgelbau ist aus dem Jahre 1730 und stammt von Caspar Sperling.

Geläut

Die Kirche verfügt über drei Glocken. Die größte Glocke (von 1447) wurde während des Zweiten Weltkrieges zum Einschmelzen in den Hamburger Glockenfriedhof gebracht. Ihr blieb dieses Schicksal durch das Kriegsende erspart. Die mittlere Glocke stammt aus dem Jahre 1601 (gegossen durch Albrecht Huwe, Stralsund), die kleine aus dem Jahre 1821 (gegossen durch Simon Zach, Stralsund).

Gemeinde

Die St.-Bartholomäus-Kirchgemeinde gehört seit 2012 zur Propstei Stralsund im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland. Vorher gehörte sie zum Kirchenkreis Stralsund der Pommerschen Evangelischen Kirche.

Weblinks

Commons: Saint Bartholomew Church (Damgarten) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 54° 15′ 15,8″ N, 12° 28′ 22,5″ O