Stahlnetz
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Stahlnetz war eine zwischen 1958 und 1968 ausgestrahlte deutsche Krimiproduktion des NDR, deren 22 Folgen auf realen Begebenheiten basierten. Die Serie wurde von Jürgen Roland nach Drehbüchern von Wolfgang Menge inszeniert und war die Vorgänger-Produktion der ARD-Kriminalserie Tatort. Die Sendereihe war beim Fernsehpublikum sehr beliebt; die meisten Folgen wurden zu regelrechten Straßenfegern.
Weniger erfolgreich waren sechs zwischen 1999 und 2003 produzierte weitere Folgen. In der Folge "PSI" war dort der Schauspieler Axel Milberg in der Rolle als eigensinniger Hauptkommissar Klaus Borowski zu sehen, der einen fast unglaublichen Entführungsfall löst. Später wurde Hauptkommissar Borowski von Hannover nach Kiel versetzt – als Tatort-Kommissar.
Allgemeines
Das Konzept und auch die Titelmusik wurde der US-amerikanischen Fernsehserie Dragnet (wörtlich ‚Schleppnetz‘; dt. Titel: Polizeibericht) entliehen. Die Titelmelodie wurde komponiert von Walter Schumann. Das bekannte „Taa-Ta-Tamm-Tamm“ zu Beginn stammt allerdings aus der Feder von Hollywood-Komponist Miklós Rózsa (Ben Hur, El Cid u. v. a.) und wurde ursprünglich für den Film Rächer der Unterwelt (The Killers, 1946) komponiert. Die begleitende Filmmusik wurde u. a. von Erwin Halletz und einmal auch von Martin Böttcher (für den Zweiteiler Spur 211) komponiert.
Während die 22 ursprünglichen Folgen von Wolfgang Menge geschrieben und von Jürgen Roland inszeniert worden waren, stammen die sechs neuen Folgen von verschiedenen Autoren: Friedrich Ani (2), Orkun Ertener (2), Thomas Keck, Kerstin Oesterlein (2), Jessica Schellack, Markus Stromiedel und Karl Heinz Zeitler. Auch die Regisseure wechselten in den neuen Folgen: Thomas Bohn (2), René Heisig (1), Markus Imboden (1), Ernst Josef Lauscher (1) und Manfred Stelzer (1).
Führende deutsche Fernsehschauspieler waren in den Serienfolgen als Täter und Ermittler zu sehen; zu den Ermittlern gehörten unter anderem Heinz Engelmann, Wolfgang Völz, Hellmut Lange, Rudolf Platte, Karl Georg Saebisch, Eddi Arent und Paul Edwin Roth. Als Täter konnte man u. a. Sigurd Fitzek als Kindesmörder Willy Funke in Rehe, sowie Grit Boettcher, Mady Rahl, Dirk Dautzenberg, Jan Hendriks und Henning Schlüter erleben.
Folgen
Jede Folge beginnt damit, dass die Straftat nachgestellt wird. Danach bekommt man folgende Texte zu lesen:
[Titel der Folge]
Dieser Fall ist wahr!
Er wurde aufgezeichnet
nach den Unterlagen
der Kriminalpolizei (mit/ohne Stadtname).
Nur Namen von Personen,
Plätzen und die Daten wurden
geändert um Unschuldige
und Zeugen zu schützen.
[Soweit ist dies sogar die wortwörtliche Übersetzung aus Polizeibericht, vgl. auch die Version Dragnet ’88 von The Art of Noise]
Sollte trotzdem Namens-
gleichheit mit lebenden oder
toten Personen auftreten,
so ist sie rein zufällig.
Medien
Bücher
1960 veröffentlichte Wolfgang Menge vier Bände nach Folgen der Sendereihe:
- Band 1: Das gußeiserne Alibi
- Band 2: Die Tote im Hafenbecken
- Band 3: Zeugin im grünen Rock
- Band 4: Verbrannte Spuren
DVD-Video
- Sammelbox: 22 Episoden + 6 neue Episoden als Bonusfilme auf 8 DVDs, herausgegeben von ARD-Video mit einer Dokumentation über Jürgen Roland als Bonus-DVD.
Hörbücher
Die Hörbücher enthalten die Tonspur der jeweiligen Fernsehfilme:
- Das 12. Messer
- Das Haus an der Stör
- erschienen September 2005 bei Der Audio Verlag.
- Verbrannte Spuren
- Saison
- erschienen Oktober 2006 bei Der Audio Verlag.
- Das Alibi
- erschienen Januar 2008 bei Der Audio Verlag.
Sonstiges
- Jürgen Roland engagierte für die Serie eine Reihe von bekannten Volksschauspielern, die meist in kleineren Rollen auftraten. Dazu gehörten beispielsweise Ernst Hilbich oder die Stars des Ohnsorg-Theaters Otto Lüthje, Henry Vahl, Helga Feddersen, Ernst Grabbe, Karl-Heinz Kreienbaum, Günter Lüdke und vom St.Pauli-Theater Christa Siems.