Stefan Reisch

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Stefan „Steff“ Reisch (* 29. November 1941 in Németkér/Ungarn) ist ein ehemaliger Spieler des 1. FC Nürnberg, der im Jahre 1961 die Deutsche Meisterschaft und 1962 den DFB-Pokal für den „Club“ erringen half.

Wie die meisten Donauschwaben verließen auch die Eltern von Stefan Reisch nach Ende des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat in Ungarn und siedelten über ins mittelfränkische Ansbach. Seine ersten Vereinsstationen waren der TSV Herrieden und der TSV Altenfurt, ehe sich Reisch 1955 dem 1. FC Nürnberg anschloss. Bevor das junge Nachwuchstalent unter Trainer Herbert Widmayer 1960 in der Oberliga Süd direkt aus der Jugend bei den Senioren eingebaut wurde, hatte Stefan Reisch schon gemeinsam mit seinem Kameraden aus der A-Jugend, Kurt Haseneder, zuvor beim UEFA-Juniorenturnier 1960 die Farben der deutschen Auswahl vertreten. In seiner ersten Runde 1960/61 in der Ligaelf konnte der 19-Jährige bereits den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feiern, 1962 folgte der Gewinn des DFB-Pokals. Der DFB hatte ihn 1961 auch in der Juniorennationalmannschaft eingesetzt, verzögerte dann aber den Einbau in die A-Nationalmannschaft bis nach der Fußball-Weltmeisterschaft 1962 in Chile. Am 30. September 1962 bei dem 3:2-Erfolg in Zagreb gegen Jugoslawien – sein Vereinskamerad Heinz Strehl sorgte für alle drei Treffer – feierte er dann im ersten Länderspiel nach der Weltmeisterschaft seinen Einstand in der Nationalmannschaft unter Bundestrainer Sepp Herberger. Mit dem neunten Einsatz am 12. Mai 1964 in Hannover beim 2:2-Remis gegen Schottland war aber seine Karriere im DFB-Team beendet.

Er kam für den 1. FC Nürnberg in der Oberliga Süd von 1960 bis 1963 auf 81 Spiele und erzielte dabei acht Tore. In der Fußball-Bundesliga kam 1967 unter Trainer Max Merkel nach 86 Spielen und neun Toren das Ende seiner Spieleraktivität in Nürnberg. Er wechselte in die Schweiz zu Neuchâtel Xamax, ging nach einer Saison für zwei Jahre nach Belgien zum FC Brügge, wo er zu Pokalsiegerehren kam und spielte schließlich von 1970 bis 1972 beim FC Basel unter Trainer Helmut Benthaus, wo er mit dem Gewinn der Schweizer Meisterschaft seine Profikarriere beendete.

In Nürnberg war der linke Läufer für seine artistische Ballbehandlung und einfallsreichen Täuschungsmanöver bekannt und erhielt dafür oft Beifall auf offener Szene. Wegen seiner Haartolle wurde er der „James Dean“ des 1. FCN genannt und war einer der umschwärmtesten Spieler seiner Generation.

Nach der Profilaufbahn baute sich der gelernte Möbelkaufmann ein modernes Schreibwarengeschäft in Nürnberg auf und jagte dem Leder als Spieler-Trainer bei den Würzburger Kickers, dem ASV Neumarkt, dem SSV Jahn Regensburg und der SpVgg Büchenbach noch Jahre hinterher. Später betreute er etliche Amateurvereine in der fränkischen Provinz und kickte mit den „Alten Herren“ des PUMA-„Schleudersitzes“.

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