Steilkurve
Als Steilkurve bezeichnet man im Radsport und Motorsport eine Kurve, die zur Innenseite hin geneigt ist. Allgemeiner, beispielsweise bei Eisenbahnen, spricht man von Überhöhung. Steilkurven erlauben höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Geschichte
Brooklands, die erste Rennstrecke Großbritanniens (gleichzeitig die erste permanente Rennstrecke der Welt), ging bereits 1907 mit Steilkurven in Betrieb. Zum Bau musste Beton verwendet werden, weil man damals mit Asphalt nicht die benötigte Straßenneigung herstellen konnte. Für ihre Steilkurven bekannt sind insbesondere die Ovale in den USA, auf denen unter anderem die NASCAR fährt. Beim 24-Stunden-Rennen von Daytona werden die Steilkurven ebenfalls einbezogen. Auf dem Autodromo Nazionale Monza und auf der AVUS wurden bis 1961 Formel-1-Rennen mit Steilkurven ausgetragen, zudem hatte das Autodrome de Linas-Montlhéry bei Paris eine Strecke mit Steilwandkurven. Diese mit über 30 Grad Steigung an ein Hausdach erinnernden Bauwerke wurden entweder abgetragen oder nicht mehr benutzt und dem Verfall preisgegeben. Mit wenigen Grad Neigung nur leicht überhöht sind der Indianapolis Motor Speedway in den USA sowie der Euro-Speedway Lausitz in Deutschland.
Steilkurven sind aber in der Regel Bestandteil bei den Teststrecken namhafter Automobilhersteller, z. B. Opel in Rodgau-Dudenhofen und VW in Ehra-Lessien, und werden so zum Testen von Serienfahrzeugen genutzt.
Steilkurven finden sich auch bei vielen Modell-Autorennbahnen. Dabei kommen auch Steigungen mit einem Winkel von über 45° zum Einsatz, sodass die Kurve mit Höchstgeschwindigkeit durchfahren werden kann. Allerdings können die Modellfahrzeuge aus der Bahn rutschen, wenn sie angehalten werden oder auch nur zu langsam sind.
Luftfahrt
Auch beim Fliegen wird der Begriff der Steilkurve verwendet. Eine Steilkurve wird dann geflogen, wenn die Flügel des jeweiligen Fluggerätes (Flugzeug, Drachen usw.) einen fast oder gänzlich vertikalen Winkel einnehmen.