TV Berlin

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Vorlage:Infobox Fernsehsender

TV Berlin (eigene Schreibweise: tv.berlin) ist unter dem Motto „Fernsehen von Berlinern für Berliner“ ein privater Ballungsraumsender mit Sitz in Berlin-Mitte. Empfangbar ist er in den Kabelnetzen und über DVB-T im Großraum Berlin. Die Verbreitung über Satellit wurde Ende Juli 2005 eingestellt.

Geschichte

Ehemaliges Logo von TV Berlin von 1. September 1997 bis 17. Mai 2009

Ein Vorgängersender wurde 1993 unter dem Namen IA Brandenburg gegründet. 1996 wurde er im Zuge einer Programmreform in Puls TV umbenannt. Schon 1997 ging er erneut in Konkurs. Nach einer mehrmonatigen Übergangsphase, in der sich die bisherigen Betreiber (u. a. Time Warner und George Soros) nicht auf ein gemeinsames Konzept einigen konnten, vergab die Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg die Lizenz schließlich an Thomas Kirch, einen Sohn des Medienunternehmers Leo Kirch. Dieser gründete den Sender TV Berlin. Von 1999 bis 2002 stand der Sender unter der Leitung Georg Gafrons, der zeitgleich Chefredakteur der Boulevardzeitung B.Z. und Geschäftsführer der Rundfunkstation Hundert,6 war und mit medialen Kampagnen zur Berliner Landespolitik Aufsehen erregte.

Von April 2001 bis Juli 2002 wurde das damals durchaus populäre Mantelprogramm von Sun-TV auf TV Berlin ausgestrahlt. Bei Sun-TV handelte es sich um einen Fernsehkanal der Kirch-Gruppe, der sein Programm ausschließlich über diverse Ballungsraumsender Deutschlands verbreitete, wodurch erfolgreiche Formate wie Blondes Gift mit Barbara Schöneberger und die WIB-Schaukel mit Wigald Boning auch in Berlin empfangbar waren. Im Zuge der Insolvenz der Kirch-Gruppe stellte Sun-TV seine Programme ein.

Die Betreiberfirma TV Berlin Neu Produktionsgesellschaft ist eine hundertprozentige Tochter der Medienfirma Kanal 1 von Hanno Soravia, einem der erfolgreichsten österreichischen Bauunternehmer. Er war auch an den Lokalsendern TV München (eingestellt) und U1 TV (Zürich) beteiligt.

Am 13. Juni 2005 meldete TV Berlin erneut Insolvenz an. Ausgelöst wurde dies durch das Ende des Schwestersenders TV München, der wegen eigener Insolvenz Forderungen von TV Berlin nicht mehr nachkommen konnte. TV Berlin beschäftigt 54 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz in Höhe von rund sechs Millionen Euro (Stand: August 2005).[1]

Bis 17. Mai 2009 befand sich das Sendezentrum von TV Berlin unterhalb des Berliner Fernsehturms.

Am 8. Juli 2005 hat der Medienrat (MABB) beschlossen, der Germany 1 Media AG (51 %) gemeinsam mit Verlag Axel Springer AG (27,4 %), TRIANGLE Medien Beteiligungs GmbH & Co. KG (14,6 %) und Media Management AG (7 %) die Sendeerlaubnis zur Fortführung von TV.Berlin als lokales Ballungsraumfernsehen zu erteilen. Die neue Gesellschaft übernimmt den insolventen Sender TV.Berlin mitsamt dessen Tochterfirma TV Rhein/Ruhr, die einen digitalen Lokalsender im Kölner Kabelfernsehen betreibt. Germany 1 Media AG und der Verlag Axel Springer AG sind auch an Hamburg 1 beteiligt. Gesellschafter von Germany 1 Media AG sind Bernhard Bertram (45 Prozent), Ingo Borsum (25 %), Michael Schmidt-Gegner (20 %) und Kim Schwaner (10 %). Im Verbund mit Hamburg 1 soll TV Berlin saniert werden, TV Rhein/Ruhr wurde eingestellt.

Die Geschäftsführung des Senders teilten sich Mathias Adler (seit Juli 2007) für den Bereich Technik und Programm und Hans Kuchenreuther (seit November 2007), der für Vertrieb und Marketing zuständig war.[2]

Das Kernprogramm von TV Berlin besteht seitdem in der Primetime aus einer aktuellen Stunde mit Nachrichten, Wirtschaft, Sport, Kultur und Wetter. Daneben profiliert sich der Sender mit Talkformaten und Magazinen. Alle zwei Wochen gibt es jeweils vor dem Heimspiel ein Hertha BSC-Fanmagazin namens Spielzug. Seit Februar 2008 gab es werktäglich von 5:30 bis 8:30 Uhr das Morgenmagazin Frühcafé, das inzwischen jedoch eingestellt wurde.

Seit dem 18. Mai 2009 hat der Sender seinen Sitz in der Axel-Springer-Passage. Durch die räumliche Nähe mit dem Axel-Springer-Verlag sollte auch die inhaltliche Zusammenarbeit mit den Produkten des Verlages, wie z. B. der Berliner Morgenpost, intensiviert werden.[3] Mit der Einstellung des Regionalprogrammes FAB am 1. April 2009 hat TV Berlin einige Sendungen übernommen, wie z. B. Ars Vivendi mit Moderator Manuel Werner.

Am 19. Oktober 2012 stellte der Sender zum dritten Mal einen Insolvenzantrag. Begründet wurde dieser Schritt mit mangelnden Werbeeinnahmen sowie mit dem nicht realisierten Verbund regionaler Fernsehsender, ein Projekt des früheren RTL-Geschäftsführers Helmut Thoma mit dem Titel Volks TV.[4][5]

Seit dem 1. Februar 2013 betreibt die Godd Media Broadcast GmbH den Sender TV Berlin; die Firma gehört je zur Hälfte Seyhan Yigit und Medet Boztuk.[6]

Seit Mai 2014 hat die Redaktion des Senders ihre Geschäftsadresse in Berlin-Kreuzberg (Prinzessinnenstraße).

Formate

Nachrichten

  • tv.berlin Aktuell, Aktuelle Nachrichten aus der Hauptstadt

Magazine

  • Ars Vivendi, Gastromagazin mit Manuel Werner
  • Azubi TV, Das Auszubildenden-Magazin der BSR
  • Berlin kocht, Kochsendung
  • berlinmusic.tv, Musikmagazin
  • Dossier 24, Reportagen aus Berlin
  • Eiszeit, Das Eisbären Berlin Magazin
  • Fun & Drive, Das Automobilmagazin
  • Harry hilft!, Das Ratgebermagazin
  • Jagdfieber, Das Füchse Berlin Magazin
  • Kiez konkret, Reportagen aus den Berliner Kiezen
  • Reisen und Genießen, Reisemagazin mit Manuel Werner
  • Stoliza, Das russische Leben in Berlin
  • Yagaloo, Musikmagazin mit Howie

Talks

  • Andruck, Der Pressetalk
  • Aus dem Bundestag, Politik-Talk
  • Brinkmann & Asmuth, Talk mit Peter Brinkmann und Gereon Asmuth
  • Europazeit, Der Europa-Talk aus der Europäischen Akademie
  • Standort Berlin, Der Wirtschaftstalk
  • Udo Walz, Promi-Talk mit Udo Walz
  • Groebel / Anders, Talk mit Jo Groebel und Rayk Anders

Sondersendungen

  • tv.berlin Spezial, Sondersendungen zu aktuellen Themen und Events rund um die Hauptstadt

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. abendblatt.de: TV Berlin bei Almond Media
  2. Hans Kuchenreuther wird Geschäftsführer von TV Berlin. Bei: infosat.info
  3. TV.Berlin startet Sendeoffensive. In: Berliner Morgenpost
  4. Hauptstadtsender tv.berlin meldet Insolvenz an. In: Berliner Morgenpost, 20. Oktober 2012
  5. Thomas Lückerath: Thomas Volks.TV-Fantasie fordert erstes Opfer. Bei: DWDL.de, 19. Oktober 2012
  6. Kurt Sagatz: Neuer Investor für TV Berlin gefunden. In: Der Tagesspiegel. 30. Januar 2013, abgerufen am 8. April 2013.