Tagebau Welzow-Süd
Tagebau Welzow-Süd | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Blick über den Tagebau | |||
Abbautechnik | Tagebau | ||
Förderung/Jahr | (2013) 20 Mio. t | ||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Betreibende Gesellschaft | Vattenfall Europe Mining AG | ||
Betriebsbeginn | 1959 | ||
Betriebsende | ca. 2040 (bei genehmigter Erweiterung) | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Braunkohle | ||
Braunkohle | |||
2. Lausitzer Flöz | |||
Mächtigkeit | 10-16 m | ||
Größte Teufe | 90-130 m | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 51° 35′ 17″ N, 14° 13′ 59,3″ O | ||
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Standort | Welzow | ||
Gemeinde | Spremberg, Welzow, Drebkau, Neupetershain | ||
Landkreis (NUTS3) | Landkreis Spree-Neiße, Landkreis Oberspreewald-Lausitz | ||
Land | Land Brandenburg | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Lausitzer Braunkohlerevier |
Der Tagebau Welzow-Süd ist ein Braunkohletagebau in der südlichen Niederlausitz im Landkreis Spree-Neiße, der von der Vattenfall Europe Mining AG betrieben wird. Im Tagebau Welzow-Süd werden bis zu 20 Millionen Tonnen Braunkohle im Jahr gefördert. Der Heizwert der Braunkohle liegt bei 9.000 kJ/kg; sie enthält etwa 56 % Wasser, 1 % Schwefel und 5 % Asche.[1]
Geologie
Im Tagebau Welzow-Süd wird das 2. Lausitzer Flöz abgebaut. Die Mächtigkeit des Flözes beträgt zwischen 10 und 16 Metern, das darüber liegende Deckgebirge ist zwischen 90 und 130 Meter mächtig.[2]
Geografie
Der Tagebau befindet sich im Südosten des Bundeslandes Brandenburg. Im Westen grenzt der Tagebau an die namensgebende Stadt Welzow, im Osten grenzen die bereits rekultivierten Flächen an die Stadt Spremberg.
Geschichte
Das 1. Lausitzer Flöz im Raum Welzow wurde bereits im 19. Jahrhundert abgebaut, in der Regel im Tiefbau in kleinen, auch unangemeldeten Gruben. Die Grube Clara I Welzow nahm den Braunkohlenabbau auf der Welzower Hochfläche im Jahr 1866 auf.[3]
1957 begannen die ersten Rodungs- und Planierarbeiten für den heutigen Tagebau. Im Jahre 1959 begann die Entwässerung des Abbaufeldes durch Entwässerungsstrecken (Schachtholz-Legung). Der Aufschluss des Tagebaus begann am 19. November 1962, die erste Kohle wurde am 14. November 1966 für das Gaskombinat Schwarze Pumpe gefördert. Aufgrund der stetig ansteigenden Mächtigkeit des Deckgebirges wurde im Jahre 1969 mit der Montage der ersten 60-Meter-Abraumförderbrücke der Welt begonnen. Diese begann Ende 1972 mit dem Probebetrieb und ging im Frühjahr 1973 in den regulären Förderbetrieb. Da auch weiterhin die Mächtigkeit des Deckgebirges zunahm, wurde die Förderbrücke im Jahre 1977 um eine Zubringerbrücke ergänzt. 1995 wurde die Förderbrücke saniert und zwei der drei alten Brückenbagger durch die beiden Bagger der Abraumförderbrücke aus dem ehemaligen Tagebau Klettwitz-Nord ersetzt.[4] Im Oktober des Jahres 2011 wurde damit begonnen, die Zubringerbrücke, um die die Abraumförderbrücke 1977 ergänzt wurde, zu demontieren, da diese im Zuge des Umschwenkens des Tagebaus in das Teilfeld Süd nicht mehr benötigt wird.
Am 13. Mai 2016 besetzten etwa 1.500 unter dem Motto „Ende Gelände“ das Tagebaugelände und blockierten die Kohleförderung.[5]
Umgesiedelte Ortschaften
Bis zum Jahr 2011 wurden durch den Braunkohleabbau 17 Dörfer abgebaggert.[6] Dem Tagebau weichen mussten überwiegend sorbische Dörfer: Dollan (Dolań), Geisendorf (Gižkojce), Gosda (bei Spremberg) (Gózdź), Groß Buckow (Bukow), Haidemühl (Gózdź), Jessen (Jaseń), Josephsbrunn, Kausche (Chusej), Klein Buckow (Bukowk), Klein Görik (Gorki), Pulsberg (Lutoboŕ), Radeweise (Radojz), Roitz (Rajc), Sagrode, Stradow (Tšadow), Straußdorf (Tšuckojce), Wolkenberg (Klěšnik).
Im Fall der Weiterführung des Tagebaus ist zudem die Devastierung des Ortes Proschim (Prožym) geplant.
Technik
Im Tagebau Welzow-Süd werden verschiedene Abbaugeräte und -techniken zur Freilegung und Gewinnung der Rohbraunkohle eingesetzt. Hierbei sind im Einsatz:[7]
Geräte im Vorschnittbetrieb
- Absetzer 1105 A2Rs-B 15400.120
- Absetzer 1107 A2Rs-B 18000.120
- Eimerkettenbagger 1285 Es 3150
- Schaufelradbagger 1519 SRs 6300 + VR
Geräte im Brückenbetrieb
- Abraumförderbrücke 32 F60
- Eimerkettenbagger 1307 Es 3750
- Eimerkettenbagger 1308 Es 3750
Geräte im Grubenbetrieb
- Eimerkettenbagger 348 ERs 710
- Eimerkettenbagger 352 ERs 710
- Eimerkettenbagger 358 ERs 710
- Bandwagen 728 BRs 1400
- Bandwagen 731 BRs 1400
- Bandwagen 732 BRs 1400
- Bandwagen 751 BRs 1600
- Schaufelradbagger 1530 SRs 1301
- Schaufelradbagger 1532 SRs 1301
Geräte am Grabenbunker
- Eimerkettenbagger 621 E 1120
- Haltenschüttgerät 1804 AsG 8800
Sonstige Großgeräte
- Schaufelradbagger 1496 SRs 630 (Ton-Deponie)
Wirtschaft
Der Tagebau Welzow-Süd ist der Hauptversorger für das Kraftwerk Schwarze Pumpe, sowie für die Brikettfabrik Schwarze Pumpe. Der Betreiber Vattenfall ist der größte Arbeitgeber der Lausitz. Das Unternehmen beschäftigt direkt etwa 8000 Menschen in der Braunkohleförderung, -veredelung und -verstromung.[8]
Siehe auch
- Liste deutscher Braunkohletagebaue
- Liste der aktiven Bergwerke in Deutschland, Abschnitt Braunkohle-Tagebaue
Literatur
- Gerhard Fugmann, Haidemühl. Eine Festschrift, Cottbus 2007.
- Tim S. Müller, Gosda/Niederlausitz. Landnutzungswandel einer ostelbischen Gutsherrschaft zwischen „Ökonomischer Aufklärung“ und anbrechendem Industriezeitalter (1790–1860), Waxmann-Verlag, Münster/New York/München/Berlin 2012 (= Die Niederlausitz am Anfang des 21. Jahrhunderts. Geschichte und Gegenwart, Band 2), ISBN 978-3-8309261-8-4
- Wolfgang Schossig u. a.: Bergbau in der Niederlausitz. Cottbus 2007, ISBN 978-3-9811412-1-4.
Weblinks
- Bilder vom Tagebau
- Tagebau Welzow-Süd, Teilfeld I, Darstellung der Grünen Liga
- Flyer von Vattenfall zum Tagebau Welzow-Süd sowie dem Kraftwerk Schwarze Pumpe (PDF)
Einzelnachweise
- ↑ Braunkohlentagebau Welzow-Süd (PDF 8,5 MB) Vattenfall Europe Mining AG, 2012
- ↑ Tagebau Welzow-Süd, vattenfall.de ( vom 27. Februar 2013 im Internet Archive)
- ↑ Wolfgang Schossig u. a.: Bergbau in der Niederlausitz. Cottbus 2007. S. 27.
- ↑ Tagebau Welzow-Süd auf Ostkohle.de
- ↑ rbb-online.de: Braunkohlegegner besetzen Tagebau Welzow-Süd., abgerufen am 13. Mai 2016
- ↑ Dokumentation bergbaubedingter Umsiedlungen, Archiv verschwundener Orte, Forst 2010, S. 154
- ↑ Die Geräte Welzow auf Ostkohle.de
- ↑ Bedeutung der Braunkohle in Ostdeutschland, Seite 14