Tarimbecken
Tarimbecken | |
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Satellitenfoto des Tarimbeckens mit der Taklamakan-Wüste; im Südwesten Ausläufer des Himalaya (NASA/MODIS/Blue Marble) | |
Lage | Volksrepublik China |
Koordinaten | 39° N, 76° O |
Fläche | 1,02 x 106 km² |
Das Tarimbecken (Chinesisch 塔里木盆地, Pinyin Tǎlǐmù Péndì), das sich im äußersten Westen der Volksrepublik China befindet, ist mit etwa 1.020.000 km²[1] Fläche die größte Beckenlandschaft in Zentralasien.
Geographie
Die abflusslose Großlandschaft, die in West-Ost-Richtung etwa 1.500 km lang und in Nord-Süd-Richtung rund 600 km breit ist, befindet sich im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang zwischen 780 m Höhe (am ehemaligen Salzsee Lop Nor) im Osten und 1410 m (bei Khotan) im Süden.
Während sich das Becken im Osten über verhältnismäßig niedrige Berge zum Hauptteil von China und in Richtung Mongolei öffnet, wird es in den anderen Himmelsrichtungen von Hochgebirgen eingerahmt: Im Norden ragt der Tianshan (Dschengisch Tschokusu, 7439 m) auf, im Westen der Pamir (Kongur, 7719 m), im Südwesten der Karakorum (K2, 8611 m) und im Süden der Kunlun (Liushi Shan, 7167 m).
Im Zentrum des Tarimbeckens, das vom Tarim in West-Ost-Richtung durchflossen wird, erstreckt sich die Wüste Taklamakan, die im Lauf der Jahrmillionen wegen des Kontinentalklimas und der geringen Niederschläge, die aus der Abschirmung der zuvor erwähnten Gebirge resultieren, entstanden ist.
Geschichte
Das Becken lag auf der Route der Seidenstraße, die sich hier teilte und am nördlichen und südlichen Rande der unzugänglichen Taklamakan entlangführte.
Ab 200 v. Chr. begann ein Klimawandel: Die Flüsse wurden wasserreicher und für die Landwirtschaft verbesserten sich die Voraussetzungen. Es kam zu zahlreichen Stadtgründungen (beispielsweise in Loulan, Miran, Haitou, Yingpan, Merdek und Qakilik); manche Stadt musste aber nach einem erneuten Klimawechsel bis zum 5. Jahrhundert wegen Wassermangels wieder aufgegeben werden.
Die Arschi (Tocharer) sollen zeitweilig in der Region um das Becken herum ansässig gewesen sein. Die Tarim-Mumien werden ihnen zugeordnet.
Durch Trockenheit war bereits 1921 der See Lop Nor ausgetrocknet. Wasserbauprojekte ab 1949 verstärkten die Wasserknappheit im Becken, was spätestens ab den 1980er Jahren als Umweltkatastrophe wahrgenommen wurde.
Wirtschaft
Ungefähr in der Mitte der Taklamakan sind große Erdöl- und Gasvorkommen entdeckt worden. Zu ihrer Erschließung baute man mit Kosten von ca. 10 Millionen € pro Kilometer eine asphaltierte Straße, welche die Wüste von Bügür (Luntai) nach Minfeng (Niya) in Nord-Süd-Richtung vollständig durchquert. Diese Straße ist mit beidseitigen Sanddünenbefestigungen versehen und hat einen eigenen Straßenreinigungsservice.
Oasenwirtschaft besteht im Tarimbecken am Tarim und seinen Zuflüssen sowie am Rand des Beckens.
Siehe auch
Literatur
- Reginald C. F. Schomberg, Matthew Arnold: The Climatic Conditions of the Tarim Basin; Geographical Journal 75 (1930), S. 313–320.
- Ernst Giese, D. M. Mamatkanov, Run Wang: Wasserressourcen und deren Nutzung im Flussbecken des Tarim (Autonome Region Xinjiang / VR China) ( vom 19. August 2007 im Internet Archive); Diskussionspapiere des ZEU, Nr. 25, Gießen im August 2005
Weblinks
- Destabilisierungs- und Konfliktpotential prognostizierter Umweltveränderungen in der Region Zentralasien bis 2020/2050. ( vom 11. April 2009 im Internet Archive) (PDF-Datei; 1,65 MB)