Tatshenshini-Alsek Provincial Park

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Tatshenshini Alsek Provincial Park

IUCN-Kategorie Ib – Wilderness Area

Samuel-Gletscher

Samuel-Gletscher

Lage British Columbia (Kanada)
Fläche 9.470,26 km²
WDPA-ID 47406
Geographische Lage 59° 52′ N, 138° 1′ WKoordinaten: 59° 52′ 3″ N, 138° 0′ 49″ W
Tatshenshini-Alsek Provincial Park (British Columbia)
Tatshenshini-Alsek Provincial Park (British Columbia)
Einrichtungsdatum 15 Okt. 1993
Verwaltung BC Parks
Lage des Tatshenshini-Alsek Provincial Park
Zusammenfluss des Alseks und des Tatshenshinis

Der Tatshenshini-Alsek Provincial Wilderness Park im äußersten Nordwesten der kanadischen Provinz British Columbia hat eine Fläche von 9470 km² und ist damit zur Zeit der größte, vor dem Spatsizi Plateau Wilderness Provincial Park, der Provincial Parks in British Columbia. Er wurde 1993 nach einer intensiven Kampagne kanadischer und US-amerikanischer Naturschutzorganisationen eingerichtet, um den Bergbau im Gebiet zu beenden und das natürliche Erbe und die Biodiversität des Gebiets zu bewahren. Der Park grenzt an den kanadischen Kluane-Nationalpark sowie die US-amerikanischen Glacier-Bay- und Wrangell-St.-Elias-Nationalparks. Mit diesen zusammen ist der Tatshenshini-Alsek Provincial Park seit 1994 Teil eines 1979 geschaffenen UNESCO-Weltnaturerbereservats. Die Verwaltung erfolgt in Kooperation mit den Champagne and Aishihik First Nations.[1]

Bei dem Park handelt es sich um ein Schutzgebiet der Kategorie Ib[2] (Wildnisgebiet).

Geschichte

Entlang der beiden Flüsse Tatshenshini und Alsek gab es Fischerdörfe der Tlingit und der Tutchone. Der Ostrand des Parks folgt einer alten Handelsroute, die von den Chilkat für den Handel mit den Tutchone benutzt wurde.

Mitte des 19. Jahrhunderts kam es durch den plötzlichen Ausbruchs eines riesigen Gletschersees, der sich über Jahre aufgestaut hatte, zu einer sieben Meter hohen Flutwelle, die ein ganzes Tutchone-Dorf ins Meer bei Dry Bay spülte.

Tatshenshini-Alsek war eines der letzten Gebiete British Columbias, das erforscht wurde. In den 1960er Jahren fanden erste geologische Erkundungen statt. Bedeutende Kupfervorkommen wurden in der Nähe von Windy-Craggy Mountain in der Tatshenshini-Region gefunden. In den 70ern begann die touristische Erschließung für das Rafting. Bis in die 80er Jahre wurde Windy-Craggy zu einer ausgedehnten Übertagemine verändert.

Als Gegenbewegung entstand 1991 Tatshenshini International, eine Kooperation unter den 50 größten Naturschutzorganisationen Nordamerikas. Ihre politische Kampagne wurde schließlich auch von US-Vizepräsident Al Gore unterstützt. Provinzpremier Michael Harcourt willigte darauf in eine Untersuchung der Ressourcen der betroffenen Region ein und im Juni 1993 beschloss die Provinzregierung British Columbias die Einrichtung eines Schutzgebiets. Die Betreiber der Windy-Craggy-Mine wurden mit 103,8 Millionen CAD entschädigt.

1999 fanden Schafjäger Überreste und Gegenstände eines Menschen am Fuß eines Gletschers. Der gut erhaltene, erfrorene Mann starb zwischen 1670 und 1850.

Natur

Das Ökosystem von British Columbia wird mit dem Biogeoclimatic Ecological Classification (BEC) Zoning System in verschiedene biogeoklimatischen Zonen eingeteilt. Biogeoklimatische Zonen zeichnen sich durch ein grundsätzlich identisches oder sehr ähnliches Klima sowie gleiche oder sehr ähnliche biologische und geologische Voraussetzungen aus. Daraus resultiert in den jeweiligen Zonen dann auch ein sehr ähnlicher Bestand an Pflanzen und Tieren.[3] Innerhalb des dieser Systematik wird das Gebiet, in welchem der Park liegt, der Coastal Western Hemlock Zone sowie der Mountain Hemlock Zone zugeordnet.[4][5]

Die Flüsse Tatshenshini und Alsek durchfließen den Park, in dem sie U-förmige Täler bilden. Die von ihnen gebildeten Schluchten lassen frische und feuchte Meeresluft ins kalte Landesinnere vordringen. Die rasche Abkühlung dieser Luft, regelmäßige Fluten und Lawinen, eine komplexe Geologie sowie große Höhenunterschiede haben zu einer reichen Artenvielfalt beigetragen.

Der Provinzpark weist eine namhafte Population von Grizzlybären sowie die einzige kanadische Population der Gletscherbären, einer seltenen Unterarten der Schwarzbären, auf. Neben Bären kommen Dall-Schafe, Schneeziegen, Elche, Grauwölfe, Weißkopfseeadler, Steinadler, Wanderfalken und Gerfalken vor.

Die im Park befindlichen Alsek Ranges bilden mit dem Mount Fairweather (4.663 Meter hoch) die höchste Erhebung der Provinz. Tatshenshini-Alsek ist eine Zone mit erhöhtem Erdbebenrisiko.

Weblinks

Commons: Tatshenshini-Alsek Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. World Heritage: Canada, Yukon and British Columbia
  2. Tatshenshini-Alsek Provincial Park in der World Database on Protected Areas (englisch)
  3. Biogeoclimatic Zones of British Columbia. British Columbia Ministry of Forests, Lands and Natural Resource Operations, abgerufen am 19. Mai 2016 (englisch).
  4. Park Management Plan. (PDF; 9,53 MB) British Columbia Ministry of Environment, Lands and Parks, November 2001, abgerufen am 15. Dezember 2012 (englisch).
  5. Ecosystems of British Columbia. (PDF; 9,85 MB) British Columbia Ministry of Forests, Lands and Natural Resource Operations, Februar 1991, abgerufen am 15. Dezember 2012 (englisch).