Tausendschönchen

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Film
Titel Tausendschönchen
Originaltitel Sedmikrásky
Produktionsland ČSSR
Originalsprache Tschechisch
Erscheinungsjahr 1966
Länge 74 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Věra Chytilová
Drehbuch Věra Chytilová, Ester Krumbachová
Produktion Ladislav Fikar, Bohumil Smída
Musik Jiří Šust, Jiří Šlitr
Kamera Jaroslav Kučera
Schnitt Miroslav Hájek
Besetzung

Tausendschönchen (Untertitel: kein Märchen; OT: Sedmikrásky) ist ein experimenteller Spielfilm der tschechischen Regisseurin Věra Chytilová. Er wurde 1966 gedreht und ist ein Hauptwerk der Tschechischen Neuen Welle der 1960er Jahre.

In lose verbundenen Szenen erzählt der Film von der moralischen Verdorbenheit der Welt, dargestellt in den Handlungen der beiden weiblichen Hauptfiguren Marie 1 und Marie 2. Die anarchistischen Mädchen richten nicht nur ihre Umwelt auf eine höchst unterhaltsame Weise zugrunde, sondern am Ende auch sich selbst.

Der Film wurde nach Zerschlagung des Prager Frühlings verboten.

Beim DVD-Label Bildstörung erschien am 27. Juli 2012 eine deutsche Erstveröffentlichung auf DVD und Blu-ray Disc.

Kritiken

„Ein Film, der die Realität und sich selbst als Realität beispielhaft in Frage stellt. Von den beiden Heldinnen bleibt als Gewißheit nur der Augenschein (…) Nicht einmal, ob sie Schwestern oder Freundinnen und ob sie normal oder lesbisch sind, erfährt man. Meistens sieht man sie bei der Nahrungsaufnahme – bis ihre blindwütige Futterei vollends in eine Zerstörungsorgie übergeht und sie sich wälzen in Kuchen und baden in Whisky. In die Brüche geht auch das Filmbild als Spiegel der Realität. Was bleibt, sind fragwürdige Muster, zu denen alle Sprache plattgewalzt ist – Wortteppich, Symboltapete. Das Bild gleicht am Rande einem total verwirrten Puzzlespiel – ein Appell an den Zuschauer, mit dem Film, den er da sieht, zu spielen.“

Die Zeit, Nr. 50/1969[1]

„Ein allegorisches Lehrstück im Stil einer grotesk-bizarren Komödie, die in surrealistisch inspirierter, virtuoser Manier mit der Zerstörung als zugleich befreiender und gefährlicher Kraft konfrontiert. Eine ebenso unterhaltsame wie hintergründige Fantasie von zeitloser Faszination.“

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmtips. In: Die Zeit, Nr. 50/1969