Tetramethylgermanium

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Strukturformel
Strukturformel von Tetramethylgermanium
Allgemeines
Name Tetramethylgermanium
Andere Namen
  • Germaniumtetramethyl
  • Tetramethylgerman
Summenformel C4H12Ge
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 865-52-1
EG-Nummer 212-745-0
ECHA-InfoCard 100.011.587
PubChem 70079
ChemSpider 63268
Wikidata Q1354657
Eigenschaften
Molare Masse 132,78 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,978 g·cm−3 (25 °C)[2]

Schmelzpunkt

−88 °C[3]

Siedepunkt

43,4 °C[3]

Dampfdruck
Brechungsindex

1,389 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​302​‐​312​‐​319​‐​332
P: 210​‐​280​‐​305+351+338[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Tetramethylgermanium, mit der Konstitutionsformel Ge(CH3)4, ist eine der einfachsten metallorganischen Germaniumverbindungen. Sie besteht aus einem zentralen Germaniumatom (Ge) mit vier daran gebundenen Methylgruppen (–CH3) und liegt bei Raumtemperatur als farblose Flüssigkeit vor.

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tetramethylgermanium lässt sich durch die Grignard-Reaktion aus Germaniumtetrachlorid und Methylmagnesiumchlorid synthetisieren.[3]

Ebenso ist eine Umsetzung von Germaniumtetrachlorid mit Dimethylzink oder Dimethylcadmium möglich, letzteres lässt sich aufgrund des höheren Siedepunkts besser vom entstehenden Produkt abtrennen. Die Umsetzung erfolgt bei Raumtemperatur nahezu quantitativ.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tetramethylgermanium ist eine ölige, farblose Flüssigkeit mit süßlichem Geruch, ähnlich dem Chloroform. Es löst sich unzersetzt in Ethanol, Diethylether und Benzin. Mit Salpetersäure reagiert es bei 0 °C nur langsam.[3]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tetramethylgermanium kann als Methylierungsmittel in Transmetallierungsreaktionen eingesetzt werden:[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. E. H. Brooks and F. Glockling: Tetramethylgermane. In: Robert W. Parry (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 12. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1970, ISBN  07-048517-8 (defekt), S. 58–59 (englisch).
  2. a b c d Datenblatt Tetramethylgermanium 98 % bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 22. November 2011 (PDF).
  3. a b c d e L. M. Dennis: Germanium. Zusammenfassung der Untersuchungen im Department of Chemistry, Cornell University, 1921-1927. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Band 174, Nr. 1, 2. August 1928, S. 97–141, doi:10.1002/zaac.19281740114.
  4. a b L.H. Long, C.I. Pulford+: The preparation and physical properties of highly pure tetramethylgermane. In: Journal of Inorganic and Nuclear Chemistry. 30. Jahrgang, Nr. 8, August 1968, S. 2071–2075, doi:10.1016/0022-1902(68)80199-X.
  5. H. Schmidbaur, W. Findeiss: A Simple Route to Organogallium Compounds. In: Angewandte Chemie International Edition in English. Band 3, Nr. 10, Oktober 1964, S. 696, doi:10.1002/anie.196406961.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tetramethylgermanium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien