Thomas Modyford

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2013 um 16:49 Uhr durch Tusmann (Diskussion | Beiträge) (Typografie Kleinigkeiten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Sir Thomas Modyford (* 1620; † 1679) war ab 1664 Gouverneur von Jamaika und ein Gönner des Freibeuters Henry Morgan, von dessen Überfällen auf die spanischen Besitzungen in Amerika er profitierte.

Leben

Modyford stellte als Gouverneur der englischen Krone für Morgan mehrere Kaperbriefe aus und verschaffte dadurch Henry Morgan politische Rückendeckung für seine Raubzüge gegen spanische Karibikhäfen. Beide wurden dadurch zu wohlhabenden Männern. Beispielsweise überfiel Morgan im Jahr 1668 – aufgrund der starken Befestigungen überraschend von der Landseite aus – die Hafenstadt Portobelo, wobei 215.000 Piaster erbeutet wurden. Im Jahr 1669 führte er einen Überfall auf die Stadt Maracaibo im heutigen Venezuela durch und im Jahr 1670 plünderte er Panama, das damals die größte Niederlassung im spanischen Kolonialgebiet war. Panama wurde von Morgan unter Einsatz von 36 Schiffen angegriffen; für den Transport des dabei erbeuteten Goldes waren 175 Maultiere erforderlich.

Als die Proteste der Spanier gegen dieses Vorgehen zunahmen, sah sich die englische Krone genötigt zu handeln. Sie setzte Modyford als Gouverneur ab und ließ ihn zusammen mit Morgan nach England bringen. Sein Nachfolger wurde Thomas Lynch. Modyford wurde für zwei Jahre im Tower festgesetzt, Morgan hingegen wurde 1674 begnadigt, von König Karl II. in den Ritterstand erhoben und letztendlich etwas später als Vizegouverneur in Jamaika eingesetzt, wo er fortan selbst erfolgreich gegen Piraten kämpfte.