Thomas Rudy (Politiker)

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Thomas Rudy (2020)

Thomas Rudy (* 22. August 1959 in Bad Rappenau, Landkreis Heilbronn) ist ein deutscher Politiker (AfD). Er ist seit 2014 Thüringer Landtagsabgeordneter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudy machte eine Ausbildung zum Restaurantfachmann, Koch und Konditor und bildete sich zum Chef Patissier, Küchenmeister und staatlich geprüften Gastronom mit Ausbildereignung weiter. Seit 2007 arbeitet er als selbstständiger Immobilienhändler.

Im August 2016 wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Gera wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung gegen Rudy ermittelt.[1] Gegen Zahlung einer Geldauflage wurde das Verfahren eingestellt.[2]

Rudy lebt in Gößnitz (Landkreis Altenburger Land).

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudy ist Gründungsmitglied im Landes- und Bundesverband der AfD. Er ist agrar- und wohnungspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion[1] und arbeitete in der Programmarbeitsgruppe Wirtschaft der AfD mit. 2014 zog er über die Landesliste der vom Thüringer Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften AfD Thüringen in den Thüringer Landtag ein. Im März 2015 unterzeichnete er die Erfurter Resolution des völkischen Flügels der AfD.

Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rudy ist für die Überprüfung von Bewerbern für den öffentlichen Dienst auf eine frühere Stasi-Tätigkeit.[3]

Rudy tätigte mehrfach rassistische oder homophobe Äußerungen. So schimpfte er beispielsweise über „Sado-Maso-Schwule“ auf dem Christopher Street Day[4] und stimmte den rassistischen Behauptungen seines Landessprechers Björn Höcke zum „Sexualverhalten von Afrikanern“ zu.[5] 2014 likte er das Foto eines Fahrrads mit Hakenkreuz, woraufhin er wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt wurde.[6] Im Zusammenhang mit staatlichen Maßnahmen während der COVID-19-Pandemie in Deutschland sprach Rudy von einem „unter Merkels viel zu langer Amtszeit“ eingeführten „Polizeistaat, da immer mehr Fakten an die Öffentlichkeit kommen, die das Corona-Regime gar nicht mehr schnell genug löschen/zensieren kann“.[7]

Am 28. Februar 2022 teilte Rudy auf Facebook unkommentiert einen Artikel, in dem die Ursachen des Kriegs in der Ukraine mit offen antisemitischen Verschwörungstheorien wie der einer „jüdischen Weltverschwörung“ erklärt wurden.[8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Thomas Rudy – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Im Visier der Justiz: Steuerermittlungen gegen Thüringer AfD-Parlamentarier. In: mz-web.de. 29. Januar 2017, abgerufen am 29. Januar 2017.
  2. Tino Zippel: Wegen Steuerhinterziehung ermittelt: Verfahren gegen AfD-Politiker mit Geldauflage eingestellt. 6. Juli 2018, abgerufen am 5. Februar 2021 (deutsch).
  3. Wahl 2014: Wie weiter mit den ehemaligen Stasi-Spitzeln?, Thüringer Allgemeine, 28. August 2014
  4. Frauke Petry: „Populismus ist kein Schimpfwort“. In: zeit.de. 21. September 2016, abgerufen am 29. Januar 2017.
  5. Severin Weiland: Rechte Hetze: Wie die AfD die Übergriffe von Köln instrumentalisiert. In: Spiegel Online. 8. Januar 2016, abgerufen am 29. Januar 2017.
  6. "Gefällt mir"-Klick auf Hakenkreuz: Anzeige gegen AfD-Abgeordneten. In: Thüringische Landeszeitung. 9. Oktober 2014, abgerufen am 18. Oktober 2019.
  7. Verfassungsschutzbericht Freistaat Thüringen 2020, S. 32
  8. Verfassungsschutzbericht 2022 Freistaat Thüringen, S. 19