Turm der Herren von Hospental

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Burgruine Turm Hospental
Turm mit Spitzberg (2011)

Turm mit Spitzberg (2011)

Staat Schweiz
Ort Hospental
Entstehungszeit 13. Jahrhundert
Burgentyp Spornlage
Erhaltungszustand Ruine, zum Teil konserviert
Geographische Lage 46° 37′ N, 8° 34′ OKoordinaten: 46° 37′ 7,3″ N, 8° 34′ 0,4″ O; CH1903: 686410 / 163669
Höhenlage 1509 m ü. M.
Turm der Herren von Hospental (Kanton Uri)
Turm der Herren von Hospental (Kanton Uri)
Turm und Häuser von Hospental
Im Hintergrund Andermatt

Der Turm der Herren von Hospental (auch Langobardenturm) steht in der Gemeinde Hospental im Schweizer Kanton Uri.

Lage

Der Turm steht auf einem exponierten Felsplateau auf einer Höhe von 1509 m ü. M. im Urserental. Nördlich von ihm fliesst in 150 m Entfernung die Furkareuss, ein Quellfluss des Rheins. 150 m östlich verläuft die Gotthardreuss, die der Furkareuss von rechts zufliesst. Südlich steigt die Hauptstrasse 2 in Richtung Gotthardpass an. Westlich öffnet sich das Furkatal nach Realp hin und führt weiter hinauf zum Furkapass.

Geschichte

Bereits in der Steinzeit führte ein Handelsweg, vom Vorderrhein her kommend, in Ost-West-Richtung über Oberalp- und Furkapass hin ins Walliser Rhonetal. Von Hospental aus konnte der Weg in den Süden über den Gotthardpass genommen werden. Für eine dauerhafte Besiedelung war die Gegend wegen der langen Winter zunächst unattraktiv. Frühe Siedlungsspuren, wohl von Viehhirten, setzen erst zu keltischer Zeit ein; die Pässe wurden spätestens zur frühen römischen Kaiserzeit begangen.[1]

Im 11. und 12. Jahrhundert wurden die ersten dauerhaften Siedlungen gegründet, die, wie alte Urkunden belegen, den Äbten von Disentis zugeordnet werden können.

Der aus unbehauenen Steinen errichtete Turm wurde im 13. Jahrhundert gebaut und ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung. Der Turm diente wohl nicht als Zollstelle oder der Kontrolle des Passzuganges, sondern möglicherweise als Gefängnis. Seit dem 15. Jahrhundert war er nicht mehr bewohnt und verfiel allmählich. 1898 wurde er umfassend renoviert.[2]

Beschreibung

Das Bauwerk war mit einem Hocheingang im ersten Stock ausgestattet. Noch heute gut erkenntlich sind ein sogenannter Aborterker, die Lage der Feuerstellen sowie ein künstlich angelegter Graben, der vor feindlichen Annäherungen zusätzlich schützte. Das Regenwasser des ursprünglich über dem zinnenbewehrten dritten Stock vorhandenen Daches wurde in einer Zisterne gesammelt.[2]

Der Turm ist heute ganzjährig frei zugänglich.

Literatur

  • Thomas Brunner: Hospental am Gotthardpass. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 2003. ISBN 978-3-85782-739-6.

Weblinks

Commons: Turm der Herren von Hospental – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Stadler: Furkapass. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  2. a b Turm Hospental bei swisscastles.ch