USS Monitor

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. Oktober 2016 um 21:18 Uhr durch Aka (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler entfernt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Monitor auf See
Geschützturm der Monitor

Die USS Monitor war das erste Panzerschiff der US-Marine. Sie wurde während des Amerikanischen Bürgerkrieges ab 1861 von dem schwedischen Ingenieur John Ericsson in Brooklyn für die Marine der Nordstaaten gebaut und lief am 30. Januar 1862 vom Stapel.

Die beteiligten Eisen- und Walzwerke

Am 3. August 1861 forderte Gideon Wells (Secretary of the Navy), ihm Zeichnungen und Vorschläge für gepanzerte Kriegsschiffe zu unterbreiten. Der schwedische Ingenieur und Erfinder John Ericsson hatte bereits ein Panzerschiff im Jahre 1854 für Napoleon III mit einer drehbaren Kuppel für eine Kanone konzipiert. Cornelius Bushnell förderte diesen Entwurf bei Abraham Lincoln. Ericsson erhielt den Vertrag - aber er hatte nur 100 Tage für die Bauzeit, um $ 275.000 Bezahlung zu erhalten. Der Vertrag mit der Regierung wurde am 4. Oktober 1861 unterzeichnet. Der Schiffsrumpf wurde bei der Continental Iron Works in Greenpoint, New York gebaut und hier lieferten auch alle Firmen die Einzelteile für den Zusammenbau an. Thomas Fitch Rowland von den Continental Iron Works vereinbarte einen Materialpreis von 0,07 $ pro Pfund, um Bleche für den Rumpf zu walzen. Die Herstellung von Platten, Gussstücken und Armaturen wurde an acht Eisenhütten und Gießereien, einschließlich Holdane & Co., Albany Ironworks und Rensselaer Hütte von New York vergeben, während vier Unternehmen, darunter H. Abbott & Sons von Baltimore die 1-Zoll(2,54 cm) dicken Platten für den Geschützturm walzten. Delamater Iron Works in New York City baute die Maschinen und Kessel, einschließlich der Propellerwelle. Am 30. Dezember wurden die Kessel angeheizt und die Dampfmaschine getestet.

Konzeption und Bauweise

Photo of Statue of John Ericsson in Battery Park, New York City, holding a model of Monitor in his hand
Statue von John Ericsson im Battery Park, New York City. In der Hand hält er ein Modell der Monitor

Das Schiff war hauptsächlich für Operationen in flachen Gewässern ausgelegt und sollte ein möglichst kleines Beschussziel bieten. Die Teile der Monitor wurden in neun verschiedenen Werften gefertigt, so konnte die Fertigstellung des Schiffes innerhalb von 120 Tagen abgeschlossen werden.

Das von einer Dampfmaschine angetriebene Schiff trug keine Masten; außer einem kleinen Fahrstand am Bug, dem Schornstein und einem volldrehbaren, dampfbetriebenen Geschützturm besaß es keine Aufbauten. Die Monitor war extrem flach gebaut (sie besaß weniger als 46 cm Freibord) und stark gepanzert. Die Seiten des Unterwasserrumpfes waren etwa 50° geneigt; das gepanzerte Deck überragte den Rumpf nach beiden Seiten und reichte bis unter die Wasserlinie. Der Bug war als Rammsporn gestaltet und verstärkt. Das Deck bestand aus 30 Zoll (") (76,2 cm) dickem Eichenholz und war mit 1 Zoll (2,54 cm) starken schmiedeeisernen Platten belegt.

Die Bewaffnung bestand aus zwei 27,9-cm-Dahlgrenkanonen, die 68 kg wiegende Vollkugeln verschossen.

Technische Daten

Konstruktionszeichnung der Monitor
Querschnittszeichnung des Schiffsrumpfes der USS Monitor mit Geschützturm
Gewicht 987 t
Länge 52 m
Breite 12,6 m
Tiefgang ca. 2 m
Antrieb Ericsson-Balanciermaschine
235 KW (320 PS)
Geschwindigkeit 8 kn
(15 km/h)
Besatzung 59
Bewaffnung 2 x 279 mm
Dahlgren-Glattrohrkanonen

Einsatzgeschichte

Painting showing Monitor engaging Virginia, 9 March 1862
Gefecht der Monitor mit der Virginia am 9. März 1862

Am 9. März 1862 kam es zwischen der Monitor und der Virginia in der Schlacht von Hampton Roads zum ersten Gefecht der Seekriegsgeschichte zwischen gepanzerten Schiffen. Die auf Seiten der Flotte der Konföderierten Staaten von Amerika (CSA/„Südstaaten“) kämpfende Virginia war zuvor mit einem aus Eisenbahnschienen bestehenden Aufbau zum Panzerschiff umgebaut worden. Das Gefecht endete unentschieden: Keines der beiden Schiffe konnte das andere ernsthaft beschädigen.

Verbleib

Propeller im Mariners’ Museum

Die Monitor war aufgrund ihres minimalen Freibords nur sehr eingeschränkt seetauglich. Schon bei mäßigem Seegang wurde das Deck von Wellen überspült. Die Monitor sank dann auch am 31. Dezember 1862 in schwerer See vor Cape Hatteras (North Carolina). Sie hatte nach Charleston verlegt werden sollen. 16 Mann der Besatzung kamen ums Leben. Im Jahre 2002 gelang die Bergung der beiden Geschütze und des Geschützturms. Zur Vorbereitung der Konservierung werden die geborgenen Teile in Wassertanks auf dem Gelände des Mariners’ Museum in Newport News (Virginia) gelagert, wo sich auch eine 1:1-Nachbildung des Schiffes befindet. Das Gebiet um das Wrack und das Wrack selbst wurde als Monitor National Marine Sanctuary als National Historic Landmark am 23. Juni 1986 zum Schutzgebiet erklärt.

Nachwirkung

Der Name der Monitor wurde zum Begriff für einen ganzen Schiffstyp. Schiffe mit schwerer Bewaffnung, die nicht für den Einsatz in Flottenverbänden vorgesehen waren, sondern vorwiegend als schwimmende Plattformen zur Küstenverteidigung bzw. auch Küstenbeschießung, wurden in der Folge allgemein als Monitore bezeichnet.

Literatur

Photo showing anchor of the Monitor at the Mariner's Museum
Anker der Monitor im Mariner's Museum.
  • The original United States warship "Monitor." Copies of correspondence between the late Cornelius S. Bushnell of New Haven, Conn., Captain John Ericsson and Hon. Gideon Welles, Secretary of the United States Navy. Compiled by William S. Wells, September 1899
  • James Phinney Baxter The Introduction of the Ironclad Warship, 1933, Archon Books 1968
  • John D. Broadwater USS Monitor: A Historic Ship Completes Its Final Voyage. Texas A&M University Press 2012
  • Paul Clancy Ironclad; The Epic Battle, Calamitous Loss, and Historic Recovery of the USS Monitor. New York: Koehler Books 2013
  • William C. Davis Duel between the first Ironclads, Doubleday 1975
  • Harold Holzer, Tim Mulligan The Battle of Hampton Roads: New Perspectives on the USS Monitor and CSS Virginia. New York: Fordham University Press 2006
  • Angus Konstam Union Monitor 1861–65. Osprey Publishing 2002
  • William Marvel (Herausgeber) The Monitor Chronicles: One Sailor's Account: Today's Campaign to Recover the Civil War Wreck, Simon and Schuster 2000
  • James L. Nelson Reign of Iron: The Story of the First Battling Ironclads, the Monitor and the Merrimack, Harper Collins 2009
  • John V. Quarstein: The Monitor Boys: The Crew of the Union ’s First Ironclad, Charleston, South Carolina: The History Press, 2011
  • Ernest W. Peterkin: Drawings of the U.S.S. Monitor: a catalog and technical analysis. Historical Report Series Vol. 1, No. 1 1985. Publisher: U.S. Dept. of Commerce, National Oceanic and Atmospheric Administration, National Ocean Service; Washington, D.C.; Dept. of Cultural Resources Raleigh, N.C.
  • Gordon P. Watts jr.: Investigating the remains of the U.S.S. Monitor: a final report on 1979 site testing in the Monitor National Marine Sanctuary Publisher: Washington, D.C. : U.S. Dept. of Commerce, National Oceanic and Atmospheric Administration, Office of Coastal Zone Management; Raleigh, N.C. : N.C. Dept. of Cultural Resources; Fort Pierce, Fla. : Harbor Branch Foundation, Inc. 1982
  • U.S.S. Monitor National Marine Sanctuary: management plan. February 1983 Publisher: U.S. Department of Commerce, National Oceanic and Atmospheric Administration, Office of Ocean and Coastal Resource Management; Washington, D.C. North Carolina Department of Cultural Resources, Raleigh, N.C.
  • William Still: Monitor Builders: A Historical Study of the Principal Firms and Individuals Involved in the Construction of the USS Monitor. Publisher: National Maritime Initiative, Division of History. National Park Service. Department of the Interior, Washington D.C. 1988

Weblinks

Commons: USS Monitor – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien