Ulrike Sonntag

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Ulrike Sonntag (* 1959[1] in Esslingen am Neckar) ist eine deutsche Opern-, Lied- und Konzertsängerin (Sopran) und Professorin für Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart.

Leben

Nach dem Abitur, das sie am Georgii-Gymnasium ihrer Geburtsstadt ablegte, studierte Ulrike Sonntag Schulmusik und Germanistik in Stuttgart, anschließend Gesang in Rumänien und an der Hochschule der Künste Berlin bei Irmgard Hartmann-Dressler (1924–2013). Sie belegte Meisterkurse bei Elisabeth Schwarzkopf, Dietrich Fischer-Dieskau und Aribert Reimann. 1983 gewann Ulrike Sonntag den 1. Preis beim Mozartfest-Wettbewerb in Würzburg und zwei Jahre später beim Deutschen Musikwettbewerb in Bonn. Als Opernsängerin debütierte sie bereits während ihres Studiums 1983 an der Hamburgischen Staatsoper als Oriane in Amadis von Johann Christian Bach. Feste Opernegenagement in Heidelberg und Mannheim folgten.

1988 ging die Sopranistin an das Staatstheater Stuttgart. Von 1991 bis 1994 war sie Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, wo sie als Susanna, Zdenka, Marzelline, Musetta, Micaela, Pamina und Donna Elvira zu hören und zu sehen war. Zahlreiche Gastverträge führten Ulrike Sonntag an die Opernhäuser von Berlin (Frau Fluth), Hamburg (Marzelline, Wildschütz-Baronin), Köln (Wildschütz), Frankfurt/Main (Musetta, Marzelline, Belinda), Karlsruhe (Marzelline), Monte Carlo (Ännchen), Kairo (La vera costanza-Rosina), Triest (Ännchen, Gluck-Euridice), Cagliari, Tel Aviv (Ännchen) u.a.m.

Die Künstlerin war Gast bei vielen Festspielen und Festivals der klassischen Musik. Bei den Ludwigsburger Festspielen sang sie 1988 das Ännchen in Der Freischütz (Inszenierung Loriot) und 1992 die Pamina in Die Zauberflöte (Inszenierung Axel Manthey), bei den Open Air Festspielen in St. Margarethen (Österreich) die Micaela in Carmen. Ferner sang sie u. a. in Salzburg, Wien, Berlin, Montreux, Schwetzingen und trat mit vielen renommierten Orchestern und Dirigenten in ganz Europa, USA, China, Russland, Südamerika und Japan auf. Hohe Beachtung fand ihr Auftritt als Donna Elvira in Mozarts Don Giovanni im E-Werk Berlin, in einer Inszenierung von Katharina Thalbach.

Auch der Liedgesang spielt eine wichtige Rolle. Ulrike Sonntag gab Liederabende u.a. in der Alten Oper Frankfurt, beim NDR Hannover, in der Philharmonie Köln, bei den Ludwigsburger Festspielen, beim Rheingau Musik Festival, in Bad Urach, bei den Heidelberger Schlosskonzerten, auf Schloss Achberg, auf Schloss Babenhausen, bei der Schubertiade im Schloss Ettlingen, bei der Münchener Biennale, in Lyon, Lausanne, Lissabon, Paris, Barcelona, Moskau und St. Petersburg. Das Marienleben von Paul Hindemith sang die Sopranistin bei den Hindemith-Tagen in Berlin, Frankfurt, Salzburg, Bern, Mannheim, Mailand, beim Bodenseefestival sowie in Madrid. Ihr Repertoire umfasst Werke des Barock bis hin zur zeitgenössischen Musik.

Ulrike Sonntag ist eine gefragte Gesangspädagogin. Sie leitete Meisterklassen in Israel, Südamerika, in der Schweiz und seit 2006 innerhalb des Oberstdorfer Musiksommers. Die Künstlerin war Dozentin beim Schönberg-Symposium an der Musikhochschule Saarbrücken. Seit dem Sommersemester 2005 ist sie Professorin für Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Zu ihren Schülerinnen gehören u.a.: Mirella Hagen, Patrizia Piras, Ines Lex, Fanie Antonelou, Maren Jacob, Anna Escala, Silvia Häntsche, Melanie Schlerf, Nastasja Knittel, Haruna Yamazaki.

Zahlreiche Rundfunk-, Fernseh-, Platten- bzw. CD- Aufnahmen runden Ulrike Sonntags künstlerische Tätigkeit ab. Besonders hervorzuheben: Aufnahmen mit Helmuth Rilling (Bach: h-moll Messe, Amadis, Kantaten 9 und 29), Hindemith: Das Unaufhörliche unter Lothar Zagrosek, Mignon-Vertonungen von Schubert, Schumann und Wolf bei tacet, Lieder und Kammermusik von Darius Milhaud bei troubadisc, Das klagende Lied von Mahler unter Wolfgang Gönnenwein und Herbsttag erschienen bei POEMA. DVDs sind veröffentlicht von Der Freischütz (Gönnenwein/Loriot), Die Zauberflöte (Gönnenwein, Manthey) und Carmen (St. Margarethen).

Diskografie (Auswahl)

  • Johann Sebastian Bach: Kantate Herz und Mund und Tat und Leben, BWV 147; Joseph Haydn: Missa in d-Moll in angustiis Hob. XXII:11 (Messe in der Bedrängnis, auch: Nelson-Messe). Ausführende: Ulrike Sonntag (Sopran), Alison Browner (Alt), Adalbert Kraus (Tenor), Ernst Gerold Schramm (Bass), Collegium Instrumentale Alois Kottmann, Figuralchor des Hessischen Rundfunks, Alois Ickstadt (Dirigent). Melisma 726, Oestrich-Winkel.
  • Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion BWV 245. Ausführende: Ulrike Sonntag (Sopran), Alison Browner (Alt), Adalbert Kraus (Tenor), Ernst Gerold Schramm (Bass), Collegium Instrumentale Alois Kottmann, Alois Kottmann (vl), Figuralchor des Hessischen Rundfunks, Alois Ickstadt (Dirigent). Melisma 7058, Oestrich-Winkel.
  • Johann Sebastian Bach: h-Moll-Messe BWV 232. Ausführende: Ulrike Sonntag (Sopran), Alison Browner (Alt), Adalbert Kraus (Tenor), Ernst Gerold Schramm (Bass), Collegium Instrumentale Alois Kottmann, Figuralchor des Hessischen Rundfunks, Dirigent: Alois Ickstadt. Melisma 7023-2, Oestrich-Winkel.
  • Paul Hindemith (Oratorium): Das Unaufhörliche, Label Wergo 1996

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Laut GND.