Verwaltungs-Berufsgenossenschaft
Verwaltungs-Berufsgenossenschaft | |
---|---|
Sozialversicherung | gesetzliche Unfallversicherung |
Rechtsform | Körperschaft des öffentlichen Rechts |
Zuständigkeit | Deutschland |
Sitz | Hamburg |
Geschäftsstellen | 11 |
Mitarbeiter | knapp 2.400 |
Website | www.vbg.de |
Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) ist als gewerbliche Berufsgenossenschaft eine der größten Träger der gesetzlichen Unfallversicherung in Deutschland.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Organisationsreform der gesetzlichen Unfallversicherung hatte sich die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft mit Wirkung zum 1. Januar 2009 mit der Berufsgenossenschaft der keramischen und Glas-Industrie (BGGK) und zum 1. Januar 2010 mit der Berufsgenossenschaft der Straßen-, U-Bahnen und Eisenbahnen (BG BAHNEN) zusammengeschlossen.
In die VBG zahlten (Stand 2020) etwa 1,2 Millionen Unternehmen Beiträge für über zehn Millionen Versicherte ein.[1]
Zuständigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anders als ihr Name vermuten ließe, ist die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft nicht nur für den Gewerbezweig Verwaltung zuständig, sondern auch darüber hinaus für eine ganze Reihe weiterer Berufs- und Gewerbezweige, die ebenfalls dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung unterfallen, die aber nicht in die Zuständigkeit der übrigen gewerblichen Berufsgenossenschaften einzuordnen waren. Die Rechtsprechung hat mitunter von einer „Auffangzuständigkeit“ der VBG für Dienstleistungsberufe in einem sehr weiten Sinne gesprochen.[2]
Die Zuständigkeit der VBG besteht derzeit insbesondere für Banken, Versicherungen und Leasingunternehmen, für das Ingenieurwesen und für Architekturunternehmen, für den Bereich Information (dazu zählen auch Unternehmen der IT-Branche), Kommunikation, Medien, Werbung, Gestaltung und Forschungseinrichtungen, für Bildungseinrichtungen, für Beratungseinrichtungen (dazu zählen auch Rechtsanwälte und Steuerberater), für Interessenvertretungen und Religionsgemeinschaften, für die Immobilienwirtschaft, für Sicherheitsunternehmen und Makler, für soziale Einrichtungen, für Unternehmen der Freizeitgestaltung, der Kunst und der Kultur, für Lotterieunternehmen und Spielbanken, Tierparks und Tierpflegeeinrichtungen, Zeitarbeitsunternehmen und Sportvereine, Unternehmen der keramischen und Glasindustrie, für private und öffentliche Straßenbahn-, U-Bahn- und Eisenbahnunternehmen, Kraftfahrbetriebe und alle weiteren Dienstleistungsunternehmen.[3]
Daneben besteht die Möglichkeit, freiberuflich Tätige sowie Ehrenamtsträger in gemeinnützigen Organisationen, in Arbeitgeberorganisationen und Gewerkschaften sowie in politischen Parteien freiwillig zu versichern.
Organisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hauptverwaltung der VBG hat ihren Sitz in Hamburg.[4] Daneben bestehen Bezirksverwaltungen in Berlin, Bergisch Gladbach, Bielefeld, Dresden, Duisburg, Erfurt, Hamburg, Ludwigsburg, Mainz, München und Würzburg.
Hauptgeschäftsführer der VBG ist Kay Schumacher. Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin ist Nada Göltzer.
Akademien werden von der VBG betrieben in Storkau, Gevelinghausen, Dresden, Mainz, Ludwigsburg und Untermerzbach.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lydia Heuser, Gabriele Hommel: Die VBG – Immer am Puls der Zeit. Hrsg.: Verwaltungs-Berufsgenossenschaft. Hamburg 2019, ISBN 978-3-9818343-1-4 (210 S., vbg.de [PDF; 14,5 MB; abgerufen am 23. Dezember 2022]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael Fröhlingsdorf,: Gesetzliche Unfallversicherung: Wie Fußball-Weltmeister abkassieren. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 1. Januar 2021.
- ↑ SG Frankfurt, Gerichtsbescheid vom 20. Oktober 1999, Az.: S-8/U-3402/98, S. 5 (unveröffentlicht; zitiert nach: Jürgen Fenn: Verfassungsfragen der Beitragsgestaltung in der gewerblichen Unfallversicherung. Gefahrtarif und DDR-Altlasten als Gleichheitsproblem. Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 2005. Lang, Frankfurt am Main u. a. 2006, ISBN 3-631-54536-3. S. 47).
- ↑ Verwaltungs-Berufsgenossenschaft: Jahresbericht 2018: Gefahrtarif 2011. Gültig zur Berechnung der Beiträge ab 1. Januar 2011. 8. Juli 2010. Genehmigt am 26. Juli 2010. Geändert durch den ersten Nachtrag vom 28. September 2011 und den zweiten Nachtrag vom 5. September 2012; vbg.de (PDF; 109 kB) abgerufen am 15. Mai 2014 (Anm.: der Gefahrtarif ist nicht konstitutiv für die Zuständigkeit der Berufsgenossenschaft; aus ihm ist nur zu entnehmen, für welche Gewerbezweige die VBG Beiträge festsetzt).
- ↑ Julia Schambeck: VBG-Jahresbericht 2018. (PDF) In: vbg.de. 16. Juli 2019, abgerufen am 3. Februar 2020.
- ↑ vbd.de – Standorte der VBG