Via Militaris (Balkan)

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Die Via Militaris (auch Via Diagonalis) war eine antike römische Straßenverbindung auf dem Balkan. Die Route zweigte westlich des heutigen Istanbul von der Via Egnatia ab und führte nach Nordwesten an die Donau, die damals in diesem Bereich Ister genannt wurde. Angelegt wurde diese strategisch wichtige Straße zur Zeit Kaisers Nero im 1. Jahrhunderts n. Chr.[1]

Die Via Militaris verband die Städte Hadrianopolis (das heutige Edirne), Philippopolis (heute Plowdiw), Serdica (heute die bulgarische Hauptstadt Sofia) mit Bononia (dem heutigen Widin an der Donau). Sie war durch weitere große Straßen mit der Via Egnatia verbunden: die Straße entlang des Flusses Axios (heute Vardar in Griechenland und der Republik Mazedonien), die Straße Serdica–Thessaloniki entlang des Flusses Strimon (heute die Struma in Bulgarien und Griechenland) und die Straße Phillipopolis (Plowdiw in Bulgarien)–Phillipi. Die meisten Städte profitierten von ihrer Lage an dieser wichtigen Straße.

In Naissus, dem heutigen Niš, das damals zu einem Straßenknotenpunkt auf dem Balkan wurde, führte eine Abzweigung nach Singidunum, die heutige serbische Hauptstadt Belgrad.[2] Von hier aus konnte man entlang der Donau über Carnuntum, der damaligen Hauptstadt der Provinz Pannonia, bis nach Vindobona (dem heutigen Wien) reisen. Eine weitere Abzweigung verband über das Rhodopengebirge und die Festung Stanimaka die Via Militaris mit der Via Egnatia.

Auch im Mittelalter blieb die Via Militaris eine wichtige Ost-West-Verbindung, so sie wurde auch von den Kreuzfahrerheeren benutzt, die auf dem Landweg in Richtung Palästina vorstießen.[3] Nach der Eroberung Konstantinopels wurde die Via Militaris als „Große Heerstraße“ von den Osmanen weiter verwendet. Auf dieser Straße kamen sie zwei Mal bis vor die Tore Wiens.

Einzelnachweise

  1. Stephen Mitchell: The administration of Roman Asia from 133 BE to AD 250. In Lokale Autonomie und römische Ordnungsmacht in den kaiserzeitlichen Provinzen vom 1. bis 3. Jahrhundert. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1999, ISBN 3-486-56385-8, S. 18 (eingeschränkte Online-Version bei Google Books).
  2. Fred Singleton, Frederick Bernard Singleton: A Short History of the Yugoslav Peoples. Cambridge University Press 1985, ISBN 0-521-27485-0, S. 12 (eingeschränkte Online-Version bei Google Books).
  3. Elena Koytcheva: Logistical Problems for the Movements for the early Crusades through the Balcans: Transport and Road Systems. In Proceedings of the 21st International Congress of Byzantine Studies: London, 21–26 August, 2006. Ashgate Publishing Ltd. 2006, ISBN 978-0-7546-5740-8, S. 54 (eingeschränkte Online-Version bei Google Books).

Weblinks

  • 3sat: Reisewege Römerstraßen - Die Via Militaris. Eine Dokumentation von Susanne Müller-Hanpft und Martin Bosboom. Erstausstrahlung am 14. Dezember 2005

Vorlage:Römische Straßen