Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn

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Film
Titel Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn
Originaltitel Victor Frankenstein
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Paul McGuigan
Drehbuch Max Landis
Produktion John Davis
Musik Craig Armstrong
Kamera Fabian Wagner
Schnitt Andrew Hulme,
Charlie Phillips
Besetzung

Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Paul McGuigan, der auf dem Roman Frankenstein oder Der moderne Prometheus (Original: Frankenstein or The Modern Prometheus) von Mary Shelley basiert. Der Film feierte am 10. November 2015 in den USA seine Kinopremiere und kam am 12. Mai 2016 in die deutschen Kinos.

James McAvoy und Daniel Radcliffe bei der San Diego Comic-Con International 2015

Handlung

Eine geschundene, bucklige Kreatur arbeitet als Clown in einem Zirkus und wird von seinen Kollegen gehänselt und gequält. Eines Tages jedoch erkennt der junge Medizinstudent Victor Frankenstein Igors intellektuelles Potenzial, denn dieser liest neben seiner Arbeit im Zirkus die neuesten medizinischen Fachbücher. Um sich seines besonderen Talents bedienen zu können, befreit er ihn aus dem Zirkus und macht ihn zu seinem Assistenten. Erfolgreich setzen sie aus Tierkadavern Monster zusammen, bis der wohlhabende Baron Bomine auf sie aufmerksam wird und sie beauftragt für ihn einen neuen Menschen zu erschaffen. Igor lernt Lorelei kennen, in die er sich verliebt, die ihn aber auch davon abhalten will, das Vorhaben weiter zu betreiben. Frankenstein und Igor lassen sich jedoch nicht von ihren Plänen abbringen und durchstreifen das Viktorianische England auf der Suche nach Leichenteilen, um daraus eine Kreatur zu schaffen und diese zum Leben zu erwecken. Igor steht seinem Mentor nicht nur mit freundschaftlichen Ratschlägen, sondern auch mit wachsamem Auge behilflich zur Seite, als sie bald von ihrer eigenen Kreatur verfolgt werden.

Hintergrund

Es handelt sich um eine Nacherzählung von Mary Shelleys Horror-Klassiker, die aus der Sicht von Igor erzählt wird, der rechten Hand des titelgebenden Mediziners Victor (von) Frankenstein, und stellt eine sehr freie Adaption des Frankenstein-Mythos dar.[2] Igor ist allerdings eine Erfindung der Filmindustrie, und der bucklige Gehilfe wurde der Geschichte erstmals 1939 im Film Frankensteins Sohn hinzugefügt.

Rezeption

Einspielergebnis

Victor Frankenstein – Genie und Wahnsinn hatte mit Einnahmen von 2,35 Millionen Dollar am ersten Wochenende nach der Premiere in den US-Kinos[3] den schlechtesten Start eines Films hingelegt, der in über 2500 Kinos angelaufen war[4] Weltweit liegen die Einnahmen des Films bei derzeit rund 34 Millionen US-Dollar (Stand 17. Mai 2016).[5]

Kritiken

Der Film stieß auf größtenteils negative Resonanz. Nur 24 % der auf Rotten Tomatoes gelisteten Kritiken haben einen positiven Tenor. Zusammenfassend heißt es da: "Victor Frankenstein ist ein einfallsloses Remake. Der Film versucht sich der oft erzählten Geschichte von einer frischen Perspektive zu nähern, hat letztlich aber wenig zu bieten, was man nicht schon in besseren Frankenstein-Filmen gesehen hat."[6]

Ralf Krämer von der Berliner Morgenpost bemerkt zum neuen Ansatz des Regisseurs, der den Gehilfen zur Hauptfigur der Geschichte aufsteigen ließ: Mit Bedauern sieht man ihn seiner Unverwechselbarkeit beraubt, und aus dem Film wird eine groteske Komödie mit Gore-Elementen, die schließlich mit der Erschaffung des Monsters zum erschreckend einfallslosen Action-Abenteuer mutiert.[7]

Carsten Beyer von RBB Kulturradio meint zu dem neuen erzählerischen Fokus, den der Regisseur wählte, indem er nicht den wahnsinnigen Arzt und sein Monster in den Vordergrund stellt, sondern den Gehilfe und diesem darüber hinaus noch einige weitere Funktionen übertrug: Neben Horror- und Action- Elementen hat Paul McGuigan in seinen Film auch noch eine Love Story zwischen Igor und Lorelei hineingepackt sowie eine Detective Story um einen fanatischen Scotland Yard – Inspektor [...] Viel zu viel für knapp zwei Stunden.[8]

Zu viel des Guten erkennt auch Felix Zwinzscher von DIE WELT in der Arbeit der Drehbuchautoren, die statt einer lebendigen Geschichte nur unmotiviert zusammengeflickte Szenen geschaffen hätten, die nur durch eine Dauerinjektion Deus ex Machina am Leben gehalten werden würden: Ständig werden den Figuren nachträglich Gründe untergeschoben, die ihr Handeln erklären sollen. Die eigentliche Erschaffung des Monsters funktioniert nur, weil die Autoren einfach ein machthungriges Adelsgeschlecht aus der dünnen Luft ziehen, das plötzlich ganz furchtbar an Frankensteins Forschung interessiert ist.[9]

Die dpa meint zur Hauptbesetzung des Films: Daniel Radcliffe spielt durchaus glaubwürdig den verwandelten Buckligen, der trotz Gewissensbissen seinem Retter Frankenstein treu bleibt. Für James McAvoy bleibt fast nur pathetisches Deklamieren und Gestikulieren, und Jessica Brown Finlay ist leider nur hübsches Beiwerk.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Prüfnummer: 155669 K. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Andrea Wöger: Daniel Radcliffe & James McAvoy. Victor Frankenstein-Trailer - Gruselstory trifft Buddy Movie In: moviepilot.de, 18. August 2015.
  3. Victor Frankenstein In: boxofficemojo.com. Abgerufen am 1. Dezember 2015.
  4. Helgard Haß: US-Boxoffice-Flop: 'Victor Frankenstein' legt einen der schwächsten Starts aller Zeiten hin In: filmstarts.de, 30. November 2015.
  5. Victor Frankenstein In: boxofficemojo.com. Abgerufen am 18. Mai 2016.
  6. Rotten Tomatoes: Victor Frankenstein
  7. Ralf Krämer: Alter Grusel, neuer Blick: 'Victor Frankenstein' In: Berliner Morgenpost, 12. Mai 2016.
  8. Carsten Beyer: 'Victor Frankenstein' In: RBB Kulturradio, 10. Mai 2016.
  9. Felix Zwinzscher: Wie aus Harry Potter jetzt Horror-Potter wurde In: DIE WELT, 12. Mai 2016.
  10. dpa zu 'Victor Frankenstein' mit Daniel Radcliffe In: Focus, 9. Mai 2016.