W-7-Klasse

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W-7-Klasse
Minensucher Nr.7 im September 1942
Minensucher Nr.7 im September 1942
Schiffsdaten
Land Japan Japan
Schiffsart Minensuchboot
Entwurf I4
Bauzeitraum 1937 bis 1939
Stapellauf des Typschiffes 16. Juni 1938
Gebaute Einheiten 6
Dienstzeit 1938 bis 1945
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 72,27 m (Lüa)
71,05 m (KWL)
67,09 m (Lpp)
Breite 7,89 m
Tiefgang (max.) 2,60 m
Verdrängung Standard: 630 ts/ 640 t
Einsatz: 750 ts/ 762 t
 
Besatzung 88
Maschinenanlage
Maschine 2 Dampfkessel,
2 Getriebeturbinensätze
Maschinen­leistung 3.850 PS (2.832 kW)
Höchst­geschwindigkeit 20 kn (37 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

Bei Indienststellung

  • 3 × 12 cm Typ 3
  • 2 × 2,5 cm Typ 96
  • 18 Wasserbomben
  • Minenräumausrüstung

Ab 1944

  • 2 × 12 cm Typ 3
  • 9 × 2,5 cm Typ 96
  • 36 Wasserbomben
Sensoren
  • Typ-93 Sonar
  • Typ-93 Hydrophon

Die W-7-Klasse (japanisch 第七号型掃海艇 Dai Nana Gō-gata Sōkaitei, deutsch ‚Minensucher Nr.7-Klasse‘) war eine Klasse von sechs Minensuchbooten der Kaiserlich Japanischen Marine, die im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kamen.

Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen des 3. Kreis-Bauprogramms (Maru 3 Keikaku) von 1937 wurden sechs Einheiten mit den Baunummern 49 bis 54 geordert. Diese wurde bei drei privaten (5) und einer staatlichen (1) Werft zwischen Oktober 1937 und Mai 1938 auf Kiel gelegt und bis August 1939 in Dienst gestellt.

Liste der Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bau-Nr. Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
49 Dai-7-Gō Sōkaitei
(第七号掃海艇)
Minensucher Nr.7
Mitsui Zōsen,
Tamano
27. Oktober 1937 16. Juni 1938 15. Dezember 1938 versenkt am 15. April 1944 durch brit. U-Boot HMS Storm,
vor den Andamanen
50 Dai-8-Gō Sōkaitei
(第八号掃海艇)
Minensucher Nr.8
Uraga Dock,
Yokosuka
11. Dezember 1937 28. Mai 1938 15. Februar 1939 Kriegsbeute Großbritannien, versenkt am 13. Juli 1946
in der Straße von Malakka
51 Dai-9-Gō Sōkaitei
(第九号掃海艇)
Minensucher Nr.9
Marinewerft Maizuru 7. Februar 1938 10. September 1938 15. Februar 1939 gesunken nach Minentreffer am 1. Februar 1942,
vor der Insel Ambon, (japanische Invasion von Ambon)
52 Dai-10-Gō Sōkaitei
(第十号掃海艇)
Minensucher Nr.10
Ishikawajima Zōsen,
Tokio
21. Dezember 1937 22. September 1938 15. Februar 1939 versenkt am 10. Dezember 1941 durch Luftangriff,
vor Vigan (japanische Invasion der Philippinen)
53 Dai-11-Gō Sōkaitei
(第十一号掃海艇)
Minensucher Nr.11
Uraga Dock,
Yokosuka
30. Mai 1938 28. Dezember 1938 15. Juli 1939 versenkt am 28. März 1945 durch Luftangriff,
in Makassar
54 Dai-12-Gō Sōkaitei
(第十二号掃海艇)
Minensucher Nr.12
Ishikawajima Zōsen,
Tokio
28. Mai 1938 18. Februar 1939 15. August 1939 versenkt am 15. April 1944 durch amerik. U-Boot USS Besugo,
vor der Insel Flores

Technische Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rumpf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rumpf der Boote der W-7-Klasse war 72,27 Meter lang, 7,96 Meter breit und hatte bei einer Einsatzverdrängung von 762 Tonnen einen Tiefgang von 2,6 Metern.

Antrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Antrieb erfolgte durch zwei mischbefeuerte Dampferzeuger – Kampon-Kesseln des Yarrow-Typs – und zwei Getriebeturbinensätze, mit denen eine Gesamtleistung von 3.850 PS (2.832 kW) erreicht wurde. Die Leistung wurde an zwei Wellen mit je einer Schraube abgegeben. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 20 Knoten (37 km/h). Die maximale Fahrstrecke 2.000 Seemeilen (3.704 km) bei 14 Knoten.

Besatzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Besatzung hatte eine Stärke von 88 Mann.

Bewaffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Artillerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

12-cm Geschütz Typ 3, hier das Buggeschütz des Zerstörers Yūnagi (Kamikaze-Klasse).

Die Artilleriebewaffnung bestand aus drei 12-cm-Seezielgeschützen mit Kaliberlänge 45 Typ 3. Diese konnten eine 20,4 Kilogramm schwere Granate bis zu 15 Kilometer weit schießen und waren in drei Einzellafetten verbaut. Diese Mittelpivotlafetten verfügten über einfache Schilde, welche dem Splitterschutz dienten, und hatten ein Gewicht von 8,9 Tonnen.[1] Ab 1944 wurde ein Geschütz an Land gegeben und durch leichte Flugabwehrgeschütze ersetzt.

Flugabwehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Flugabwehr standen zwei 2,5-cm-Maschinenkanonen Typ 96 zur Verfügung. Die 2,5-cm-Maschinenkanonen verschossen im Einsatz rund 110 bis 120 Schuss pro Minute, die effektive Reichweite lag bei etwa 3 Kilometern bei 85° Rohrerhöhung.[2]

Bedingt durch die Bedrohung durch die alliierten Streitkräfte während des Pazifikkrieges, kam es 1944 zur Verstärkung der Flugabwehrbewaffnung aller noch vorhandenen Boote. Die Bewaffnung bestand nun aus neun 2,5-cm-Maschinenkanonen, welche über das Boot verteilt waren.

U-Jagdausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die U-Jagdbewaffnung bestand aus einem Y-Wasserbombenwerfer Typ 94 mit 18 Wasserbomben, welche sich auf dem Achterdeck befanden. Ab 1944 wurde die Anzahl der Wasserbomben auf bis zu 36 Stück erhöht, welche nun durch zwei Ablaufschienen und den Werfern eingesetzt werden konnten.[3]

Minensuchausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einsatz eines Räumotters zum mechanischen Minenräumen, ähnlich wie ihn die Kaiserlich Japanische Marine verwendete.

Zum mechanischen Räumen von Seeminen (Ankertauminen) verfügte die Klasse über Minenräumgeschirr bestehend aus Räumottern (engl. Paravane), welche mittels zweier Davits am Heck abgelassen wurden. Diese Räumotter wurden seitlich vom schleppenden Fahrzeug nachgezogen und durch Tragflächen auf Höhe gehalten. Das gespannte Schleppkabel konnte nun die Ankertaue von Ankertauminen zum Räumotter führen, wo es durch Kabelschneider durchtrennt wurde, und die Mine aufschwamm. Danach konnte sie mittels Handfeuerwaffen oder Schiffsartillerie zur Explosion gebracht werden. Sollte das Ankertau nicht durchtrennt werden, wurde die Mine und der Räumotter zur Kollision und damit Explosion gebracht. Das Schleppkabel konnte danach eingeholt und gegebenenfalls vorhandenes Ersatzgerät angebracht werden. Es wurden bis zu sechs Räumotter an Bord mitgeführt.

Sensoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Suche nach U-Booten war ein Echoortungssystem des Typs 93 und einem Hydrophon-Set vom Typ 93 eingerüstet. Dieses Hydrophon-Set bestand aus zwei Gruppen zu je acht Sensoren, eine Gruppe auf jeder Bootsseite.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Harald Fock: Flottenchronik – Die an den beiden Weltkriegen beteiligten aktiven Kriegsschiffe und ihr Verbleib. Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 2000, ISBN 3-7822-0788-2, S. 173–200.
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X, S. 209 (englisch).
  • Kure Maritime Museum und Kazushige Todaka: Submarines and Submarine Depot Ships – Selected Photos from the Archives of the Kure Maritime Museum/ The Best from the Collection of Shizuo Fukui’s Photos of Japanese Warships. Naval Institute Press, Annapolis 2020, ISBN 978-1-59114-337-6 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Minensuchboote der Kaiserlich Japanischen Marine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Typ-3 12-cm-Kanone. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 1. Januar 2021 (englisch).
  2. Typ-96 2,5-cm-Maschinenkanone. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 1. Januar 2021 (englisch).
  3. Japanische Wasserbomben im 2.WK. In: NavWeaps: Naval Weapons, Naval Technology and Naval Reunions. Abgerufen am 1. Juli 2020 (englisch).
  4. Japanese Sonar and Asdic (USNTMJ E-10). (PDF) US Navy Technical Mission to Japan, 14. Dezember 1945, S. 7 und 11, abgerufen am 1. Juli 2020 (englisch).