Wallstraße (Berlin)
Wallstraße | |
---|---|
Straße in Berlin | |
Blick von Nordosten in die Wallstraße mit dem U-Bahnhof Märkisches Museum in der Mitte | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Mitte |
Angelegt | vor dem 19. Jahrhundert |
Anschlussstraßen | Märkisches Ufer |
Querstraßen | Gertraudenstraße, Neue Grünstraße, Neue Roßstraße, Inselstraße |
Plätze | Märkischer Platz |
Bauwerke | Erwähnenswerte Bauwerke |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Straßenverkehr |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 910 Meter |
Die Wallstraße ist eine zweispurige Straße im Berliner Ortsteil Mitte. Sie liegt südlich der innerstädtischen Spreeinsel und entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts in der Nähe des Köpenicker Tors der Memhardtschen Stadtbefestigung, von der auch ihr Name stammt.
Verlauf
Die rund 910 Meter lange Straße beginnt am Spittelmarkt, verläuft in nordöstlicher Richtung zuerst parallel zur Spree bis zur Straße Märkisches Ufer, in die sie übergeht.
Die Wallstraße wird auf einer Länge von etwa 650 Metern von der U-Bahnlinie 2 unterfahren. Auf dem Straßenverlauf gibt es zwei U-Bahnhöfe: Spittelmarkt und Märkisches Museum.
Geschichte
Im 17. Jahrhundert entstand eines der früheren Stadtviertel Berlins, genannt Neukölln am Wasser. Eine ihrer Verkehrswege verlief entlang der Memhardtschen Festungswerke auf einer gesondert aufgeschütteten Wallanlage, hatte jedoch keinen eigenen Namen. Als Teile der Festungsanlage ab 1737 abgetragen wurden, bebaute man die Straße beidseitig bis an den früheren Grünen Graben. Sie wurde Straße am Wall.
Ein Abschnitt, zwischen Neuer Roßstraße bis zur Waisenbrücke (Wallstraße 28–81), wurde nach einer hier befindlichen Sirupmanufaktur (auf dem Gelände des späteren Neuen Hospitals) auch Siropsgasse (nach 1749 bis um 1786) genannt.[1] Um das Jahr 1786 ist in Karten und Adressbüchern die Wallstraße eingetragen.[2][3]
Zwischen 1926 und 1970 befuhren Straßenbahnen die Wallstraße im Abschnitt zwischen Spittelmarkt und Inselstraße. Die am 2. November 1926 eingeweihte Strecke entstand während der Umgestaltung des Spittelmarktes als Ersatz für eine ältere Verbindung, die über die Neue und Alte Jakobstraße sowie die Seydelstraße führte.[4] Die Bahn wurde zusammen mit der Fortsetzung zum Leipziger Platz am 24. August 1970 stillgelegt.[5] Die Gleise waren bis 1998 im Straßenpflaster vorhanden. Bereits um das Jahr 1900 gab es Planungen für eine Verlängerung der Straßenbahn Berlin–Hohenschönhausen über die Wallstraße zum Spittelmarkt, was aufgrund der geringen Straßenbreiten in diesem Gebiet abgewiesen wurde.[6]
Baudenkmale und Botschaftsgebäude
Hier wurden ab dem 19. Jahrhundert zahlreiche neue Geschäftshäuser, auch Wohnhäuser sowie kommunale Bauten errichtet. Mindestens zwölf der erhaltenen Bauwerke stehen in der Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Mitte. Bemerkenswert sind vor allem das Köllnische Gymnasium (Hausnummern 42–48), das Märkische Museum (Hausnummern 52–54) sowie das Gartendenkmal Köllnischer Park.
An der Wallstraße liegen die Botschaften von Angola (Nr. 59), Australien (Nr. 76–79; Baudenkmal),[7] Brasilien (Nr. 57) sowie der Republik Zypern (Nr. 27).
Literatur
- Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin, I. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 250 ff.
Weblinks
- Wallstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
Einzelnachweise
- ↑ Berlin, historisch und topographisch dargestellt, S. 174, Ausgabe 1848
- ↑ Wallstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
- ↑ Wallstraße im Berliner Stadtplan von 1875
- ↑ Reinhard Schulz: Straßenbahn in bewegten Zeiten. Berlin und seine Straßenbahnen zwischen 1920 und 1945. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. Heft 4, 2005, S. 94–110.
- ↑ Sigurd Hilkenbach, Wolfgang Kramer: Die Straßenbahn der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG-Ost/BVB) 1949–1991. transpress, Stuttgart 1999, ISBN 3-613-71063-3, S. 18–19.
- ↑ Autorenkollektiv: Straßenbahn Archiv 5. Berlin und Umgebung. transpress, Berlin 1987, ISBN 3-344-00172-8, S. 112–115.
- ↑ Wallstraße 76–79, 1912/1913 von Fritz Crzellitzki
Koordinaten: 52° 30′ 41″ N, 13° 24′ 26″ O