Welterbe in Schweden

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Zum Welterbe in Schweden gehören zurzeit (Stand 2014) 15 Welterbestätten, und zwar 13 Kulturerbestätten, eine Naturerbestätte und eine gemischte Kultur- und Naturerbestätte. Die erste Welterbestätte wurde im Jahr 1991 eingetragen. Zu den Welterbestätten in Schweden gehört mit dem Struve-Bogen auch eine transnationale Welterbestätte.

Schweden und die Welterbekonvention

Schweden hat die Welterbekonvention 1984 unterschrieben und am 22. Januar des folgenden Jahres ratifiziert. 1985 begannen die Reichsantiquarämter der nordischen Länder eine Liste geeigneter Objekte auf ihren Territorien zusammenzustellen.

In Schweden hat das Reichsantiquaramt die Hauptverantwortung für die Umsetzung der Grundsätze der Welterbekonvention. Es ist auch für die Betreuung der Kulturerbestätten verantwortlich. Die nationale Naturschutzbehörde (Naturvårdsverket) bürgt für den Erhalt der Naturerbestätten. Diese Behörden organisieren und finanzieren weiterhin die Rapporte, die alle sechs Jahre an die UNESCO gesendet werden.

Im Auftrag der Regierung betreuen die genannten Behörden den Nominierungsprozess für neue Welterbestätten. Dazu wird eine Arbeitsgruppe aus Spezialisten im jeweiligen Fachgebiet gebildet. Außerdem sind die Provinzverwaltungen der betroffenen Provinzen für die Nominierung verantwortlich. Nach Fertigstellung der Unterlagen werden diese an die Regierung weitergeleitet, die dann den endgültigen Nominierungsbeschluss fasst. Danach gehen die Akten an die UNESCO.

1991 erfolgte die Ernennung des ersten schwedischen Objektes zum Welterbe – das Schloss Drottningholm auf der Insel Lovön bei Stockholm. Seitdem ist die Zahl der schwedischen Welterbestätten auf 15 angewachsen.

Welterbestätten

Diese Liste zeigt die 15 UNESCO-Welterbe-Stätten in Schweden in chronologischer Reihenfolge (K – Kulturerbe; N – Naturerbe) [1].

Bild Jahr K/N Bezeichnung Lage Beschreibung
1991 K Schloss Drottningholm Lage Königliches Sommerschloss am Mälarsee bei Stockholm
1993 K Wikingersiedlungen Birka und Hovgården Lage Archäologische Fundstätten auf zwei Inseln im Mälarsee
1993 K Hüttenwerk Engelsberg Lage Eine der modernsten Eisenhütten des 18. und 19. Jahrhunderts, heute ein Industriemuseum
1994 K Felsritzungen von Tanum Lage Bronzezeitliche Felsritzungen mit figürlichen Darstellungen
1994 K Skogskyrkogården Lage Friedhof im Südstockholmer Stadtteil Enskede aus dem frühen 20. Jahrhundert
1996 K Hansestadt Visby Lage Handelsstadt auf der Insel Gotland mit bedeutenden mittelalterlichen Gebäuden
1996 K Kirchendorf Gammelstad Lage Siedlung von 400 Hütten um eine Kirche im Zentrum von Luleå
1996 K/N Laponia Arktische Kulturlandschaft bestehend aus Nationalparks und Naturreservaten im hohen Norden Schwedens, bewohnt von nomadisierenden Samen
1998 K Marinehafen Karlskrona Lage Hauptstützpunkt der schwedischen Marine
2000 K Agrarlandschaft Südölands Lage Seit der Steinzeit besiedelte und genutzte Landschaft auf der Insel Öland
2000 N Höga Kusten Lage Geologisch bedeutende Küstenzone und marine Ökosysteme im Bottnischen Meerbusen
2001 K Kopparbergslagen Historische Kupferbergwerke bei Falun
2004 K Längstwellensender Grimeton Lage Radiostation für interkontinentale Funkverbindungen
2005 K Struve-Bogen Lage

Lage
Lage
Lage

Meridianbogen mit geodätischen Vermessungspunkten. Gemeinsam mit Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Moldawien, Norwegen, Russland, der Ukraine und Weißrussland.
2012 K Dekorierte Bauernhäuser von Hälsingland umfasst sieben Hälsingehöfe in Hälsingland

Als Welterbe nominierte Stätten

In der sogenannten Tentativliste der UNESCO werden Stätten eingetragen, welche nach Ansicht der jeweiligen Regierung potentiell für die Auszeichnung als Welterbe geeignet sind. Dies sagt nichts darüber aus, ob eine spätere Kandidatur auch tatsächlich erfolgreich abgeschlossen werden kann. Derzeit (2014) ist in der Liste eine Stätte aus Schweden eingetragen.

Bild Datum K/N Name Beschreibung
2009 K Der Aufgang der systematischen Biologie Der Antrag ist Teil einer geplanten transnationalen Nominierung zur Geschichte der Biologie, sechs Stätten befinden sich in Schweden.

Hierbei stehen die Wirkungsstätten von Carl Linnaeus im Vordergrund.[2]

Ehemalige nominierte Stätten

Hier befinden sich ehemals nominierte Stätten, die von der Unesco abgelehnt oder von Schweden zurückgezogen wurden. Der Antrag Sjaunja wurde im Welterbe Laponia eingebunden.

Bild Datum K/N Name Beschreibung
1995 K Kulturlandschaft der Kirchengemeinden Markim und Orkesta

Einzelnachweise

  1. http://www.worldheritagesite.org/countries/sweden.html
  2. The Rise of Systematic Biology, Tentative List (englisch)

Weblinks

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