Wikipedia:Sauerland/Hückeswagen

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„Menükarte“ im Stammtischlokal

Der 21. Stammtisch des Wikipedia-Projekts Sauerland fand am Samstag, 13. August 2011, in Hückeswagen statt.

Programm:

  • 11.30 Uhr Vorprogramm, Besichtigung einer Alten Landwehr in Hückeswagen und der Motte Dierl
  • 14.00 Uhr: Kurze Einführung am Schloss Hückeswagen anschließend Rundgang durch die Altstadt
  • 16.00 Uhr: Besichtigung der Firma Pflitsch
  • 18.00 Uhr: Gaststätte Kö3, Kölner Straße 3, gemütlicher Abend in der Altstadt-Gaststätte


27 Personen nahmen am einundzwanzigsten Sauerland-Stammtisch in Hückeswagen teil: andy mit Nachwuchseditorin, Angela H., Arnoldius mit Frau Marianne, Asio, Atamari, BangertNo, Bubo, Der Buckesfelder, Dominix mit Begleitung, IP mit (dreifacher) Begleitung, Iserlohnanni, Manoftours, Nepomucki, Pelz mit Begleitung, Rmbonn, S.Didam, Schotterpirat mit Frau, Wiegels mit Begleitung.

Vorprogramm[Quelltext bearbeiten]

Erdhügel bei Dierl

Alle Ziele lagen außerhalb des Stadtzentrums und wären per Pedes im geplanten Zeitrahmen nicht zu besuchen gewesen. Daher kam ein motorisiertes Vehikel aus Kölner Fertigung mit maximal sieben Sitzen zum Einsatz. Ordnungsgemäß auf ihren Sitzen angeschnallt, begaben sich fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Reise. Erstes Ziel war ein Hückeswagener Bodendenkmal, das Gelände einer ehemals bei der Ortschaft Dierl gestandenen Motte. Zu sehen gab es einen erhaltenen Ringwall, der um einen aufgeworfenen Erdhügel herum führt. Norbert Bangert erläuterte den aktuellen Stand der Forschung zu dieser Anlage am Rande ehemaliger Handelswege in Hückeswagen. Der Regen hatte zwar rechtzeitig aufgehört, sorgte aber im Wald immer noch für reichlich von den Bäumen herabfallende Wassertropfen. Daher wurde der zweite Punkt des Vorprogramms, ein im Waldstück gelegener Abschnitt einer Landwehr, ersatzlos gestrichen und durch Sehenswürdigkeiten an „trockeneren“ Orten ersetzt.

Jung-Stilling-Haus

In der Ortschaft Hartkopsbever besichtigten wir von außen das unter Denkmalschutz stehende Jung-Stilling-Haus, wo Johann Heinrich Jung-Stilling eine Weile gelebt hat. Wir erfuhren dabei, dass Jung-Stilling ein Zeitgenosse, Freund und Diskussionspartner von Johann Wolfgang Goethe war.

Nächste Station war die Bevertalsperre. Vom Staudamm aus hatten wir eine gute Aussicht über die Wasserfläche bzw. blickten talwärts in Richtung Hückeswagen. Wir erfuhren währenddessen, warum der Wasserstand aktuell so niedrig ausfällt und welche Aufgaben die Talsperre neben ihrer erheblichen Bedeutung als Naherholungsgebiet sonst noch hat. Berichtet wurde auch, dass mit dem aus der Talsperre ablaufenden Wasser elektrische Energie gewonnen wird, dass mehrere Talsperren der Region durch Stollen miteinander verbunden sind (Bever-Block) und dass auch kulinarisch am Rande der Sperre einiges geboten wird. Letztere Aussage wurde sogleich durch eine praktische Übung untermauert.

Wir kehrten in das zwischen Käfernberg und Wefelsen gelegene Restaurant „Strandcafé Kürten“ ein. Hier genossen wir, neben Kaffee und Kuchen, erneut die Aussicht auf die Talsperre von der Außenterrasse aus. Da die Terrasse jedoch wegen der Wetterlage (siehe oben) offiziell nicht geöffnet war, lag der Schwerpunkt dieses Programmpunktes doch eher auf dem Verzehr von Kaffee und Kuchen in einem der Gasträume.

Fabrikanlage Hueck

Auf unserem Rückweg zum Schlossplatz machte Norbert Bangert mit uns einen Abstecher in die Wupperauen. Von dort aus suchten die anwesenden Fotografen eine Aussicht auf ein in die Liste der Baudenkmäler in Hückeswagen unter „ehemalige Fabrikanlage Hueck“ eingetragenes Gebäude. Diese fotogene Fabrik in Backsteinbauweise besitzt mehrere Treppentürme und steht im Ortsteil Fuhr. Pünktlich, kurz vor dem Start des Programms, kehrten wir auf den Schlossplatz zurück und trafen dort erwartungsgemäß auf weitere Wikipedianer.

Programm[Quelltext bearbeiten]

Besichtigung der Pauluskirche und ihres Turmes[Quelltext bearbeiten]

Altar, Kanzel und Orgel der Pauluskirche

Nach einem Fotoshooting für die örtliche Presse und einer kurzen Einführung am Schloss - dargestellt wurden u.a. die Ursprünge des Schlosses als Burganlage auf einem Bergsporn - besichtigten wir gemeinsam mit dem Kabarettisten und Kirchen-Organisten Stefan Kammerer die Pauluskirche. Zunächst einmal nahmen die Wikipedianer auf den Kirchenbänken Platz. Stefan Kammerer erläuterte die Geschichte der Pauluskirche und später ein paar interessante Dinge zur Orgel. So erfuhren wir, das viele der imposant aussehenden Pfeifen (insbesondere an den Rändern der Orgel) nur zur Zierde vorhanden sind. Auch wies er auf den besonderen, übereinander stehenden Aufbau von Altar, Kanzel und Orgel hin. Diese Bauart ist vor allem für die Kirchen im Bergischen Land typisch. Währenddessen wurden zwei Wikipedianer von einem Journalisten des Remscheider General-Anzeigers interviewt, der über den Stammtisch in der örtlichen Presse berichten will. Anschließend ging es in zwei Gruppen hoch auf den Kirchturm. Der beschwerliche und leicht staubige Weg führte über drei steile Treppen auf die Ebene, auf der sich vier Glocken befinden. Dabei nahm auch die Qualitätssicherungstruppe der Wikipedia ihre Arbeit auf. Ein von Stefan Kammerer bemängelter Fehler im Wikipedia-Artikel der Pauluskirche wurde umgehend korrigiert. Auch bekamen wir eine Kostprobe der verschiedenen Glockenklänge zu Gehör. Mit den verschiedenen Glocken wurden ursprünglich auch verschiedene Anlässe bekundet. So war es wohl üblich, dass früher bei Trauungen, wo der Bräutigam bereits das zweite Mal heiratete, die Todesglocke zum Einsatz kam (und nicht die Hochzeitsglocke). Auch erfuhren wir Neuigkeiten in Bezug auf das Glockenspiel: So soll Beyenburg der einzige Ort im Bergischen Land sein, wo die Glocken zu gewissen Anlässen noch „per Hand“ gespielt werden.

Altstadtspaziergang[Quelltext bearbeiten]

Altes Eichamt

Vom Vorplatz der Pauluskirche warfen die Teilnehmer zunächst einen Blick auf die schmuckvolle Haustür mit dem Rokoko-Oberlicht des Gebäudes Marktstraße 34. Dabei handelt es sich um das Alte Eichamt, heute befindet sich dort eine Rechtsanwaltskanzlei. Erläutert wurde dann die Funktion der Haken, die sich am Giebel einiger Gebäude der Marktstraße befinden. Mit ihnen wurden Tuchballen für die Weiterverarbeitung in die obere Etage gehievt. Der Weg führt nun durch die schmale Bongardstraße bis zum Haus Zach an der Islandstraße. Das Gebäude wird zurzeit zu einem Kulturzentrum umgewandelt. Die nächste Station war das Tuchweberdenkmal auf der Islandstraße wenige Meter vom Haus Zach entfernt. Dabei handelt es sich um eine Statue einer lebensgroßen Person, die einen Tuchweber darstellt. Sie wurde 1985 anlässlich der 900-Jahr-Feier Hückeswagens eingeweiht und soll an die große Zeit der Tuchmacherindustrie in Hückeswagen erinnern. Der Schöpfer des Denkmals ist Franz-Otto Lipp. Der Stadtführer erklärte bei dieser Gelegenheit ein paar Dinge zum Stadtwappen. So ist Hückeswagen die einzige Stadt in Deutschland, die ein Weberschiffchen im Wappen hat. Über die Waidmarktstraße ging es dann weiter zur Katholischen Pfarrkirche. Die Gruppe hatte Gelegenheit, einen Blick in das Innere zu werfen. Auffällig ist die architektonische Zweiteilung, die man vor allem an den Fenstern festmachen kann. Während auf der alten Seite fünf Rundfenster jeweils an eine Person der Kirchengeschichte erinnern, sind auf der neuen Seite die Fenster im Stil der 1960er-Jahre gehalten. Vorbei am Traditionsrestaurant „Zum Justhof“ (das aktuell geschlossen war), führte der Weg durch die Weierbachstraße zur Johanniskirche. Die Kirche der Lutheraner in Hückeswagen wurde 2010 entwidmet und wird in ein Kolumbarium umgebaut. Die Bauarbeiten sollen Ende des Jahres 2011 abgeschlossen werden.

Bachstraße und Villa Schnabel[Quelltext bearbeiten]

Nun verließ die Gruppe den unmittelbaren Bereich der Altstadt und ging über die Bachstraße vorbei an dem ältesten Haus der Bachstraße, dem „Weinkabinett“. Ältere Hückeswagener kennen es noch unter dem Namen „Wichsdose“. Schon die Ururgroßeltern von Edith Gerhards, der heutigen Besitzerin, lebten 1864 dort. Urkundlich erwähnt wurde das Haus aber bereits 1828, gebaut wurde es aber schon früher. Weiter ging es zur Villa Schnabel. Überraschend eingetroffener Besuch bei den Bewohnern des Hauses verhinderte die geplante Besichtigung der Villa von innen. Wir durften aber den Garten betreten und vor dem Haupteingang den Worten unseres Stadtführers lauschen. Dieser schwärmte vom prächtigen Interieur des Hauses mit seinen hohen Räumen, dem Stuck unter den Decken und dem ehemals bis unterhalb des Schlosses reichenden Prachtgarten. Um das Anwesen zu bewirtschaften, hatten die damaligen Bewohner viel Personal beschäftigt. Zwei Gärtner, einen Heizer und weitere Bedienstete im Haushalt kümmerten sich um die Familie und das Anwesen. Der aktuelle Straßenbau zur Stadtumgehung und zu dem dazugehörigen Bergischen Kreisel neben der Villa, so erfuhren wir, hatte dieser stark zugesetzt. Durch das Einrammen von metallenen Gründungspfählen wurden der Stuck und teilweise auch die Wände durch die Erschütterungen beschädigt. Überall fand man Risse. Vorausschauend hatte der jetzige Besitzer im Vorfeld der Straßenbaumaßnahme ein Gutachten zum Zustand des Hauses machen lassen.

Firmenbesichtigung Firma Pflitsch[Quelltext bearbeiten]

Die letzte Etappe führte über den Bergischen Kreisel bis zur Firma Pflitsch. Herr Lenzing, der Neffe des Firmenchefs Harald Pflitsch, lud ein zu einer Führung durch das sehenswerte Firmenmuseum. So wird nicht nur die Geschichte des Unternehmens und seiner Produkte gezeigt, sondern auch die damit einhergehende technische Entwicklung im Bereich der Elektrotechnik und Bürotechnik. Die Räume des Museums beinhalten noch die Originalmöbel aus den Büros der jeweiligen Firmeninhaber. Besonders sehenswert macht das Museum die Anzahl der Accessoires, an denen sich der technische Fortschritt zeigt. Insgesamt vier Mitarbeiter nahmen sich der Wikipedianer an, die aufgeteilt in zwei Gruppen den Rundgang antraten. Dazu gehörte neben dem Museum auch das Betriebsgelände mitsamt den darauf befindlichen Kunstwerken. Zum Abschluss wurden die „Wuppermänner“ aus nächster Nähe begutachtet.

Heiterer Abschluss im Kö3[Quelltext bearbeiten]

Nun, dieser Abend wird noch so manchem Wikipedianer lange in Erinnerung bleiben. Dies ist vor allem auch dem kulinarischen Angebot zu verdanken, das mit vorherigen Stammtischen nicht zu vergleichen ist. Einleitend erläuterte BangertNo nochmal den aktuellen Sachstand zu den Wikipedia-Projekten in Hückeswagen. Dabei stellte er die Aktivitäten rund um das Projekt Wikipedia:Wiki Loves Monuments 2011 heraus. Themen in der Runde waren unter anderem Relevanzkriterien für Wirtschaftsunternehmen…

Neue und überarbeitete Artikel[Quelltext bearbeiten]

  • Pauluskirche (erste Änderung noch während der Besichtigung durch die zweite Gruppe)
  • Fuhr (erweitert)
  • Burgen und Schlösser rund um Lindlar, September 2009, u.a. zur Geschichte des Schlosses Hückeswagen.
  • Das Skelett in der Pauluskirche: Die wahre Geschichte von Otto Förster aus Hückeswagen, erschienen im Rheinisch-Bergischen-Kalender 2007.
  • 900 Jahre Hückeswagen, 1985, u.a. wird dort auch die Geschichte des Jung-Stilling in Hückeswagen erzählt.
  • Ein Buch, in dem alle Glocken des Bergischen Landes beschrieben sind. Genauer Titel folgt noch.
Ich war natürlich insbesondere für die Wetterplanung zuständig, muss mich allerdings bei den länger Gebliebenen entschuldigen für das Wetter am heutigen (14.8.2011) Morgen… ;-) --Angela H. 22:37, 14. Aug. 2011 (CEST)[Beantworten]