Wilhelm Sedlmeier

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Wappen von Wilhelm Sedlmeier (an seinem Grab)
Grab von Wilhelm Sedlmeier in Reute

Wilhelm Sedlmeier (* 28. April 1898 in Friedrichshafen; † 24. Februar 1987 in Ravensburg) war ein deutscher Theologe und Weihbischof im Bistum Rottenburg-Stuttgart.

Leben

Sedlmeier, Sohn aus einem Beamtenhaushalt, empfing am 5. April 1924 in Rottenburg am Neckar die Priesterweihe. Nach seiner Promotion war er Kaplan der Katholischen Aktion. Er wurde zum Monsignore ernannt. Von 1934 bis 1939 war er Direktor des Wilhelmsstifts. 1939 wurde er Rottenburger Domkapitular. Er zählte zu den engsten Vertrauensleuten des Bischofs Joannes Baptista Sproll, einem erklärten Gegner des nationalsozialistischen Regimes.[1] Nach dem Ausscheiden von Domkapitular Kaim am 1. Juli 1941 wurde er zum Referenten für kirchenpolitische Angelegenheiten ernannt und geriet immer wieder mit der Gestapo Stuttgart aneinander.[2]

Am 7. Februar 1953 ernannte ihn Papst Pius XII. zum Titularbischof von Aulona und bestellte ihn in das Amt des Weihbischofs in Rottenburg (später Rottenburg-Stuttgart). Am 25. März 1953 spendete ihm Bischof Carl Joseph Leiprecht die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren die Weihbischöfe Eugen Seiterich aus Freiburg und Franz Joseph Fischer aus Rottenburg.

Wilhelm Sedlmeier war Mitglied des Ellwanger Kreises, in der sich 27 Tat-Christen, die sich der Re-Christianisierung von Schule und Bildung verpflichtet fühlten, zu regelmäßigen Konsultationen trafen. Einige Mitglieder waren: der Kieler Propst Hans Asmussen, der CDU-Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier, der CDU-Bundestagsabgeordnete Bruno Heck, der Bonner Militärbischof Hermann Kunst, der Nordrhein-Westfälische Kultusminister Werner Schütz, der Politiker Anton Pfeiffer und der Bonner Justiz-Staatssekretär Walter Strauß.

Sedlmeier war wie der Rottenburger Bischof Carl Joseph Leiprecht Konzilsvater aller vier Sitzungsperioden des Zweiten Vatikanischen Konzils.

Nach seinem Tod 1987 wurde er auf dem Klosterfriedhof von Kloster Reute bei Bad Waldsee beigesetzt.

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Herzog (Hg.): Weihbischof Wilhelm Sedlmeier: [1898 – 1953 – 1987]. Rottenburg: Bischöfl. Ordinariat Rottenburg, Amt für Öffentlichkeitsarbeit 1987
  • Wilhelm Sedlmeier Internationales Biographisches Archiv 14/1987 vom 23. März 1987, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)

Weblinks

Commons: Wilhelm Sedlmeier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. „Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte, Band 55“, W. Kohlhammer 1996
  2. „Kirche im Nationalsozialismus“, J. Thorbecke Verlag 1984, Seite 116